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Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Titel: Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Stich.
    Aber das war nur gut, redete sie sich ein. Es war gut, dass er sie nicht mochte, weil sie ihn nämlich zu sehr mochte. Denn eines wusste sie ganz genau, hatte es von Anfang an gewusst: Zach Farraday war tabu.
    Kurz nach neun hörte sie, wie draußen der Mustang vorfuhr. Sie riss ihre bunte Schürze herunter und rannte in die Personaltoilette, um ihre Tasche zu holen. Als sie sie vom Wandhaken nahm, überprüfte sie kurz im Spiegel, ob ihr Make-up noch okay war, dann ging sie zum Ausgang und winkte Mrs Solter im Vorbeigehen zu.
    »Sei brav«, sagte Mrs Solter und winkte fröhlich zurück.
    »Natürlich«, versprach Lexi. Sie rannte hinaus zum Mustang und schob sich auf den Rücksitz. Die Stereoanlage dröhnte so laut, dass Reden überflüssig war.
    Zach setzte den Wagen zurück und fuhr aus der Stadt. Kurz darauf bogen sie in eine langgezogene Auffahrt ein. Sie endete vor einer pittoresken viktorianischen Villa mit spitzem Schindeldach und einer breiten weißen Veranda, die um das gesamte Haus herumging. Am Dachsims hingen Lämpchen, die Blumenkörbe beleuchteten.
    Als sie aus dem Wagen stiegen, hörte Lexi fernes Gelächter und Musik, aber es waren kaum Gäste zu sehen. Wahrscheinlich waren die meisten unten am Strand, wo die Nachbarn sie nicht so gut sehen und sich daher kaum bei der Polizei beschweren konnten.
    Zach kam um den Wagen herum und blieb neben Lexi stehen. Sie versuchte, ganz locker zu bleiben, doch wie üblich wollte es ihr nicht gelingen. Als sie sich leicht zu ihm wandte, ertappte sie ihn, wie er sie anstarrte.
    Bevor ihr ein cooler Spruch dazu einfiel, trat Mia zu ihr und nahm ihre Hand. »Kommt Tyler auch?«
    »Wahrscheinlich«, antwortete Zach. »Gehen wir«, fügte er hinzu und setzte sich in Bewegung.
    Lexi und Mia folgten ihm durch das hohe Gras. Als sie den Garten erreichten, sahen sie, dass etwa fünfundsiebzig Jugendliche sich dort tummelten, die meisten hatten sich um das Lagerfeuer versammelt. Süßer Marihuanageruch erfüllte die Luft.
    Mia ruckte an Lexis Hand, damit sie stehen blieb. »Da ist er. Wie sehe ich aus?«
    Lexi überblickte suchend die Menge, bis sie Tyler Marshall entdeckte. Er war ein großer, schlaksiger Skateboarder, der seine Hose so tief auf den Hüften trug, dass er sie ständig hochziehen musste. Mia schwärmte seit Ende des ersten Highschool-Jahres für ihn.
    »Wunderschön. Geh, und sprich ihn an«, sagte Lexi.
    Mias Wangen wurden hochrot. »Das kann ich nicht.«
    »Dann komm ich mit«, schlug Lexi vor und drückte Mias Hand.
    »Du auch, Zach?«, fragte Mia.
    Zach zuckte mit den Schultern. Dann mischten sich die drei unter die Gäste. Sie bahnten sich ihren Weg an zwei Bierfässern vorbei, bis sie bei Tyler landeten.
    »Hey, Mia«, grüßte Tyler und grinste sie breit an. Er hielt ihr eine halbleere Flasche hin. Himbeerwodka.
    Mia griff danach und trank einen Schluck, bevor Lexi reagieren konnte.
    »Ich schätze, dann muss ich wohl fahren«, warf Zach ein. Dann setzte er hinzu: »Und sei vorsichtig, Mia.«
    »Kommst du mit zum Strand?«, fragte Tyler Mia.
    Mia warf Lexi kurz einen staunenden Blick zu, dann folgte sie Tyler.
    Lexi war sich Zachs Nähe nur allzu bewusst. Obwohl er nur dastand und nichts sagte, spürte sie, dass etwas zwischen ihnen vorging. Ohne es zu wollen, drehte sie sich zu ihm und sah ihn direkt an. »Warum kannst du mich nicht leiden?«
    »Ach, das glaubst du?«
    Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Irgendetwas ging hier vor, aber sie begriff es einfach nicht. Sie wünschte, sie hätte ihm nie diese blöde Frage gestellt.
    »Lexi …«, begann er.
    In dem Moment tauchte Amanda Martin wie aus dem Nichts auf. Sie war ein zierlicher Rotschopf mit vollen Lippen und exotisch geschnittenen Augen. Zachs neueste Eroberung.
    »Da bist du ja«, säuselte sie und schwenkte ein halbleeres Glas Cola Rum. »Das hat aber gedauert.« Sie umarmte ihn und schmiegte sich an ihn.
    Lexi sah ihnen nach, als sie engumschlungen davongingen. Als er Amanda küsste, spürte sie die vertraute Enttäuschung. Seufzend schlenderte sie hinunter zum Strand. Dort gesellte sie sich zu ein paar Mitschülern aus der Theater-AG. Lexi kannte sie schon seit Jahren von den Proben mit Mia. Sie saßen im Sand und unterhielten sich. Natürlich kam irgendwann die Sprache aufs College. Das war in letzter Zeit ihr Hauptthema. Seit Beginn des Abschlussjahres ging es fast nur noch um Abgabetermine, Bewerbungen und Zulassungskriterien. Täglich tauchten Vertreter

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