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Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Titel: Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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verschiedener Colleges in der Bibliothek auf und sprachen mit interessierten Schülern. Campusbesichtigungen am Wochenende waren mittlerweile die Regel. Und die Schüler der Pine Island fuhren nicht einfach nach Seattle, um sich Colleges anzusehen. O nein, sie flogen mit ihren Eltern im ganzen Land herum.
    »Lexster!« Mias Stimme übertönte das Stimmengewirr.
    Als Lexi sich umdrehte, sah sie Mia auf sich zutorkeln.
    »Ich weiß nich, wieso ich sso betrunkn bin«, lallte Mia, gefährlich schwankend. »Lexi, wieso bloß?«
    »Vielleicht hast du was getrunken?« Lexi stand auf und legte Mia den Arm um die Schultern, um sie zu stützen.
    »Hab dich ssoo lieb«, flüsterte Mia, aber sie nuschelte so, dass sie kaum zu verstehen war. Sie umarmte Lexi. »Duu und Zach sind meine besssen Freunde.«
    »Du bist auch meine beste Freundin.«
    Mia ließ sich auf den kalten Sand plumpsen. Lexi tat es ihr gleich, dann lehnten sie sich aneinander. »Tyler findet mich hüsch. Glaubssu, er meintass erns?«
    »Sonst wäre er blind.«
    »Wir ham getanzz.« Mias Stimme klang verträumt. Sie schwankte kurz, als sie sich aufrichten wollte. »Ich kann meine Lippen nich mehr schpüren. Sind meine Lippn noch da?«
    Lexi fing an zu lachen. »Ich glaube, wir bringen dich besser nach Hause. Los, suchen wir Zach.«
    Lexi half Mia auf die Beine und schob sie durch die Menge. Sie fanden Zach an der Seite des Hauses, wo es dunkel war. Amanda hatte sich ihm an den Hals geworfen. Zumindest, soweit Lexi es beurteilen konnte.
    »Zach?«, fragte sie vorsichtig. »Mia geht es nicht besonders. Ich glaube, sie muss nach Hause.«
    Kaum hatte sie das gesagt, beugte Mia sich vor und übergab sich ins Gras.
    Zach eilte zu ihr. »Alles in Ordnung?«, fragte er und legte einen Arm um sie.
    Schwankend wischte sich Mia über den Mund. »Ich fühl mich nich so gut.«
    »Amanda?«, fragte Zach. »Kann sie zu dir? So darf ich sie nicht nach Hause bringen.«
    »Das fehlte noch!«, erwiderte Amanda mit wütender Miene. »Ich hau doch nicht so früh ab. Ist ja gerade mal zwölf!« Sie gab Zach einen leidenschaftlichen Kuss, warf die Haare zurück und ging Richtung Bierfass.
    »Mia kann heute Nacht bei mir bleiben«, erklärte Lexi. »Eva schläft bestimmt schon.«
    Zach sah sie an. »Ehrlich?«
    »Klar.«
    Zach führte Mia zurück zum Wagen und half ihr auf den Rücksitz. Es war, als wollte man gekochte Spaghetti zum Stehen bringen, und als er es geschafft hatte, lachte Mia hysterisch und fläzte sich auf dem Rücksitz. Es dauerte ewig, sie anzuschnallen.
    Lexi machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem, während Zach den Motor anließ. Er setzte langsam zurück und bog dann auf die Hauptstraße.
    Während sie den Highway hinunter Richtung Brücke fuhren, trommelte er rhythmisch mit den Fingern auf das lederbezogene Lenkrad. Lexi kannte die Musik nicht, die aus den Lautsprechern drang, aber der Rhythmus war seltsam bezwingend. Auf dem Rücksitz summte Mia mit, wie üblich völlig falsch.
    Am Wohnwagen angekommen, stieg Lexi aus. Mia stolperte direkt hinterher und sank lachend ins feuchte Gras. »Geeehn wir sssum Hügl«, lallte sie und richtete sich mühsam auf.
    Zach eilte zu ihr und stützte sie. »Hey, Mia«, sagte er sanft. »Du solltest lieber ins Bett.«
    Mia lächelte ihn betrunken an. »Jaa. Dass wär guut.«
    Zach sah zu Lexi. »Ich warte, bis sie im Bett ist, okay?«
    »Das ist nicht nötig. Ich weiß doch, dass du wieder zu Amanda willst.«
    »Du weißt nicht im mindesten, was ich will.«
    Getroffen wandte sich Lexi zu Mia und übernahm sie von Zach. »Los, Mia.« Sie führte ihre beste Freundin durch das hohe Gras in den Wohnwagen. Dort angekommen, sank Mia kichernd und stöhnend zu Boden. »Schsch«, machte Lexi.
    »Ich will nur ’n bissn schlafn …«
    Lexi ließ Mia kurz auf dem Teppichboden liegen und ging wieder nach draußen. Von der Veranda aus starrte sie zu Zach. Langsam ging sie auf ihn zu. Jetzt sah er sie an, er beobachtete sie geradezu, und sofort meldete sich wieder das vertraute Flattern in ihrem Magen. »Ihr g … geht’s gut«, sagte sie.
    »Was ist denn der Hügel?«, wollte er wissen.
    »Nichts Besonderes. Mia und ich hängen dort öfter rum.«
    »Kann ich ihn sehen?«
    »Warum nicht?«
    Lexi hörte überdeutlich, wie Zweige und Äste unter seinen Füßen knackten, während sie sich ihren Weg durch das dichte Unterholz bahnten. Der Pfad war so zugewuchert, dass man ihn nur fand, wenn man ihn kannte. Als sie das Dickicht verließen,

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