Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
Vom Netzwerk:
brauchen wir einen Plan, den wir nicht verwirklichen können, ohne mehr über die Gegebenheiten vor Ort zu wissen. Zuerst muss ich den Tunnel finden, der vom Lager zur anderen Seite des Flusses führt. Sobald wir uns etwas überlegt haben, werde ich es meinen Brüdern mitteilen."
    Zara starrte ihn entsetzt an. „Du ... was soll das heißen? Du kannst nicht hier bleiben."
    „Warum nicht?"
    „Weil... das ist doch wohl klar. Sie werden dich festnehmen!"
    Er lächelte. „Du wirst lernen, etwas mehr Vertrauen in deinen Mann zu haben."
    Zara verstummte.
    „Aber jetzt machen wir uns keine Gedanken darüber. Wünsch dir noch etwas", befahl Rafi ihr.
    „Danach legen wir uns schla fen."
    „Wirklich?"
    „Was möchtest du am liebsten?"
    „Eine Zahnbürste!", antwortete sie.
    Rafi nickte. „Der Wunsch wird Euch gewährt, Herrin. Was noch?"
    Sie lächelte verblüfft.
    „Wünschst du dir nicht ein weicheres Bett?", fragte er.
    Zaras Lächeln erstarb. „Wie sollte das möglich sein?"
    „Aber ich bin doch dein Geist. Möchtest du kein weicheres Bett?"
    Sie musterte ihn aus den Augenwinkeln. „Doch", gab sie zu.
    „Dann schließ deine Augen, reib deinen Zauberring, und sprich deinen Wunsch aus. Du darfst die Augen nicht eher öffnen, bis ich es dir sage."
    Unwillkürlich lachte sie laut auf. Wie erstaunlich, dass sie an einem solc hen Ort lachen musste.
    Gehorsam schloss sie die Augen, hob ihre Hand und rieb den Ring. „Ich wünsche mir ein weicheres Bett", sagte sie dabei.
    Sie hörte Rafi aufstehen und durch den Raum gehen. Als sie kurz spähte, war er verschwunden. Rasch schloss sie wieder die Augen.
    „Jetzt kannst du deine Augen öffnen."
    Er stand mit einer Rolle in der Hand da und reichte ihr ein kleines Paket. Dann legte er die Rolle auf dem Boden vor der Mauer aus. Es war eine Schaumstoffmatte, etwa fünf Zentimeter dick, fünfzig Zentimeter breit und einen Meter achtzig lang. Sie war so grau wie die Steine.
    „Ich kann es nicht fassen", flüsterte Zara verblüfft. „Und das hier ...?" Sie öffnete das Päckchen und hielt eine kleine Zahnbürste samt Zahnpasta in der Hand, wie man sie in Hote ls vorfindet. „Du bist wirklich ein Geist. Wie hast du ... woher ..." Sie verstummte.
    „Das ist der Zauber, Herrin. Ihr dürft nicht fragen, wie das funktioniert."
    Rafi faltete die Decke einmal übereinander und breitete sie auf der schmalen Matratze aus. Auf sein Geheiß hin kroch Zara zwischen die Decke und streckte sich aus.
    „Was für ein Luxus! Herrlich, ich fühle wenigstens nicht mehr jeden einzelnen Knochen." Sie stützte sich auf einen Ellenbogen.
    „Aber wo willst du schlafen?"
    „Nebenan. Es wäre ein zu großes Risiko, wenn ich bei dir blie be. Wir haben gesehen, es kann jederzeit jemand kommen."
    „Was machst du, wenn jemand in den Raum geht?"
    „Der Eingang ist mit einem Berg Schutt versperrt. Morgen werde ich ihn noch höher auftürmen. Heute Nacht halte ich Wache. Ich bin gut bewaffnet, und in der Wüste warten die Männer nur auf ein Zeichen von mir. Schlaf in dem Wissen, dass du in Sicherheit bist, meine Geliebte."
    Er bückte sich, griff nach der Kerze und schaute Zara zärtlich lächelnd an.
    Sie war eine Gefangene in der Festung eines Aufständischen, aber sie hatte sich nie zuvor in ihrem Leben so sicher, so geliebt und beschützt gefühlt. Glücklich erwiderte sie Rafis Lächeln, atmete tief durch und schloss die Augen. „Gute Nacht, mein Prinz", flüsterte sie.

8. KAPITEL
    Oben in der Mauer war ein kleines Loch, durch das morgens für ein paar Minuten ein breiter Sonnenstrahl hereinfiel. Prinz Rafi hatte am Abend zuvor Zaras neue Matratze so platziert, dass sie zu ihrer Freude von diesem Sonnenstrahl geweckt wurde.
    Sie hatte gut geschlafen und dachte als erstes an Prinz Rafi, dann erst fiel ihr ein, wo sie war. Rasch warf sie einen Blick auf ihre Hand. Tatsächlich, sie trug wirklich diesen wunderbaren Ring am Mittelfinger!
    Zara dehnte und streckte sich. Leise rief sie nach Rafi, doch er meldete sich nicht. Ihr Herz begann zu klopfen. Wo mochte er sein?
    Doch dann benutzte sie rasch ihre Toilette und griff anschlie ßend zu dem kleinen Rest Wasser, den sie sich immer für morgens verwahrte, um sich den Mund zu spülen. Heute jedoch benutzte sie ihn zum Zähneputzen.
    Anschließend setzte sie sich auf die Matte und beobachtete den Sonnenstrahl, bis die Sonne höher stieg und verschwand. Jetzt konnte sie nur noch auf die alte Frau warten, die ihr Wasser und Essen brachte.
    Um Himme

Weitere Kostenlose Bücher