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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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von denen ich wissen sollte?"
    Lächelnd schaute er zu ihr auf. „Jeder Mann dient seiner Frau, soweit es um das körperliche Vergnügen geht. Das ist auch eine Pflicht."
    „Besteht dein Leben nur aus Pflichten?"
    Rafi drückte ihr einen Kuss auf die Innenseite ihrer Knie. „Gott ist uns gnädig. Manches Vergnügen gilt bei ihm auch als Pflicht."
    Die Innenseite ihrer Knie hatte Zara bislang nicht als erogene Zone empfunden. Seine Zärtlichkeit und das Versprechen, das in seinen Worten mitschwang, erzeugten ein aufregendes Prickeln in ihrem Innern. Sie lachte leise. „Willst du mir ernstlich erzählen, dass Gott den Menschen das sexuelle Vergnügen als Pflicht auferlegt hat?"
    Rafi war überrascht. „Aber natürlich. Zweifelst du daran? Sind die Männer in der westlichen Welt so dumm? Der Prophet -sein Name sei gepriesen - hat seine Jünger angewiesen, ihre Frauen nicht wie Esel zu besteigen und sie unbefriedigt zu verlassen. .Schickt zuerst einen Boten', hat er gesagt und als sie ihn fragten, was er damit meine, hat er geantwortet: ,Einen Kuss, eine Liebkosung.'" Lächelnd schaute er aus seiner Hocke zu ihr auf. „Wie fühlt Ihr Euch, Herrin?"
    „Sehr, sehr frisch. Und umsorgt. Danke."
    Wie er vorhin gesagt hatte, diente die Luft ihr als Handtuch. „Ich muss mich wohl wieder anziehen", stellte sie betrübt fest und warf einen wenig begeisterten Blick auf ihr schmutziges Kleid.
    Rafi schüttelte entsetzt den Kopf. „Aber Herrin", protestierte er. „Habt Ihr nicht gele rnt, Euren Ring zu benutzen?"
    Zara musterte ihn restlos verwundert. „Du meinst das nicht etwa ernst? Wirklich? Auch frische Kleidung?"
    Er zuckte mit den Achseln. „Wünscht sie Euch und wartet es ab."
    „Na gut." Zara hob ihre Hand, rieb den Ring und schloss die Augen. Sie fühlte, wie er wegging. „Ich wünsche mir frische Kleidung", erklärte sie.
    Sie öffnete ihre Augen. Der Eimer, die Seife und der Waschlappen samt ihrer schmutzigen Kleidung waren verschwunden, und sie stand allein im Raum. Im ersten Moment bekam sie einen Schrecken.
    Was würde passieren, wenn Jalal sie jetzt so sähe? Doch dann wurde ihr klar, dass Rafi sie niemals einer solchen Gefahr ausgesetzt hätte.
    Ihr blieb auch keine Zeit zum Grübeln. Schon kehrte er durch den Spalt in der Mauer zurück und brachte einen sorgfältig auf gefalteten Stapel Stoff mit. Er reichte ihn ihr. Obenauf fand sie den hübschesten Baumwollslip, und sie schnappte erfreut nach Luft. Ihn anzuziehen, war gar nicht so schwer. Sie konnte den Slip an dem angeketteten Fuß unter dem Eisenring hindurchschieben und dann erst das andere Bein hineinstecken. Der Slip war nicht sexy und hatte auch keine Spitze, aber er war angenehm weich auf der Haut und passte.
    „Das fühlt sich himmlisch an!", schwärmte sie. „Und was jetzt?"
    Als nächstes fand sie eine weite, weiße Baumwollhose im Wickelstil, die in der Taille gebunden wurde. Zu guter Letzt hielt sie eine Tunika in der Hand. Erst als sie die Sachen alle angezogen hatte, wurde ihr klar, was er da bewerkstelligt hatte. Die Tunika hatte den gleichen hohen Kragen und ebenso lange Ärmel wie ihr Kleid. Die Hosenbeine waren weit und locker, so dass sie aussahen wie ein Rock mit Schlitzen.
    „Aber die Sachen haben ja fast den gleichen Schnitt wie mein Kleid!", wunderte sie sich. „Die alte Frau wird den Unterschied niemals merken!" Selbst Jalal würde es vermutlich nicht auffallen. Er hatte sie nur in der Dunkelheit gesehen, im Mondlicht und Feuerschein. „Wie ... wo hast du das nur gefunden?"
    Prinz Rafi warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Zara, ich bin ein Herrscher." Er sagte das leise, aber mit einem Mal spürte sie die Macht, die von ihm ausging.
    Nervös lächelte sie. „Auf einen Wink von dir kommt sofort einer deiner Diener deinem Wunsch nach, ja?"
    Seine Augen verdunkelten sich zunehmend. „Wenn du zur entsprechenden Zeit meinem Wunsch nachkommst, wird mir das vollkommen genügen."

9. KAPITEL
    Die Nacht verbrachten sie zusammen auf der schmalen Matte. Rafi hielt Zara fest in seinen Armen, und sie fühlte sich trotz der Gefahr so geborgen wie ein Kind.
    „Ich würde gern eine Geschichte von dir hören", meinte Rafi.
    „Geschichten erzählen ist deine Stärke."
    „Nun, das ist eine uralte und ehrwürdige Tradition meines Volkes."
    „Also gut, was soll ich dir erzählen?", überlegte sie und ging im Geiste die alten griechischen Sagen durch.
    Er bat jedoch: „Erzähl mir etwas über dich, damit wir uns besser kennen

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