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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Kuss an, mit dem sie sich ihm hin gab.
    „Du bist hinreißend", flüsterte er. „Süß. Ich liebe dich."
    Seine Lippen schmeckten so köstlich wie die Früchte, die sie miteinander geteilt hatten. Seine Hände waren stark, erregend seine Berührungen, sein besitzergreifendes Verlangen, seine verzehrende Leidenschaft. Rafi streichelte ihre Wange, ihr Haar und ihren Rücken, während er von ihr kostete.
    Zara erschauerte und empfand eine Erregung wie nie zuvor in ihrem Leben, eine Sehnsucht, die ihrem tiefsten Innern entstammte. „Rafi!", flüsterte sie und löste sich von ihm. Es schien ihr, als befänden sie sich nicht mehr in einer Zelle, sondern in einer verzauberten Welt, die nur vom Kerzenlicht und ihrem dunklen Haar begrenzt war. Es gab für sie nichts anderes als das Hier und Jetzt.
    Auch für Rafi war es so. Aber er stemmte sich hoch. Zara wandte sich um, so dass sie unter ihm lag.
    Da rasselte ihre Kette. Es war ein lautes, hässliches Geräusch. Sie zuckte zusammen, als sie sich an ihrer wunden Haut rieb. Es war nur ein Moment, und fast gleichzeitig bot sie ihm schon wieder ihre Lippen.
    Rafi jedoch drang das Geräusch tiefer ins Bewusstsein. Er schloss kurz die Augen, sammelte sich, und als er Zara wieder anschaute, blickte er auf ihre leicht geöffneten, willigen Lippen. Er atmete tief durch und rang um Beherrschung.
    Sie lächelte verführerisch zu ihm auf. Sie war sein, das wusste er. In diesem Augenblick war es das, was er sich wünschte. Das Verlangen wallte erneut in ihm auf. Vielleicht würde er sie nie wieder so willig erleben. Er rang mit sich, dann gewann seine Vernunft.
    Als er wusste, er hatte seine Beherrschung zurückgewonnen, drückte er ihr einen sachten Kuss auf den verlockenden Mund.
    „Zara, das ist zu gefährlich", raunte er leise. „Ich möchte das Risiko nicht eingehen. Wir müssen warten."
    „Oh." Sie war hörbar enttäuscht. Sie streckte die Hand nach ihm aus, doch er fing sie ab und presste seine Lippen auf ihre Handinnenfläche.
    „Du bist mein Schatz. Aber auf diese Weise möchte ich dich nicht lieben. Nicht, solange du an die Wand gekettet bist. Sollen wir Jalal einen solchen Triumph einräumen? Willst du, dass wir unser erstes Mal so in Erinnerung behalten? Als einen gestohle nen Augenblick des Glücks, bei dem wir uns nicht mal die Zeit nehmen konnten, einander zu entdecken?"
    - Er hatte Recht. Zara wusste auch, dass sie es ihm nicht schwerer machen durfte, indem sie ihm widersprach. Sie musste eben so viel Selbstdisziplin aufbringen.
    Deshalb nickte sie zustimmend und richtete sich auf. „Natürlich nicht", gab sie zu.
    „Wir werden es nicht bedauern, dass wir gewartet haben." Seine dunklen Augen versprachen so viel mehr, als er laut sagte. „Unsere Geduld wird reichlich belohnt werden."
    Das Prickeln in ihrem Körper erlosch. Die Vernunft setzte ein. Der Sturm war vorüber und brachte eine tiefe Ruhe mit. Im Stillen war sie ihm dankbar für seine Zurückhaltung. Wie hätte sie hinterher über ihn gedacht, wenn er fähig gewesen wäre, sie unter solchen Umständen zum ersten Mal zu lieben?
    Von Jalal ibn Aziz an Sheikh Rafi: Ich fürchte nicht das Schwert von Rostam. In meiner Hand befindet sich das Schwert der Gerechtigkeit. Meine Bedingungen habe ich gestellt, und einen Kompromiss gibt es nicht.
    Um Jalals Lager herum und auf der anderen Seite des Flusses wurden die militärischen Einheiten von Tag zu Tag verstärkt. Das konnte auch der Bandit von seinem Hauptquartier aus beobachten.
    Reihenweise schössen die sandfarbenen Zelte wie Dünen aus dem Boden. Männer hasteten hin und her. Helikopter kamen und verschwanden und überflogen regelmäßig das Lager, um ihre Macht zu demonstrieren.
    Aber in Wirklichkeit waren sie machtlos. Jeder wusste es. Weder Granaten noch Bomben konnten geworfen werden, ohne das Risiko, die alte Festung zu zerstören und damit die Geisel zu töten.
    Die Entscheidung des Banditen, nicht irgendeine Geisel zu nehmen, sondern sich die richtige auszusuchen, erwies sich jetzt als weitsichtig.
    Das Leben von Rafis zukünftiger Königin würde niemand riskieren wollen.
    Es war auch ein Pressezelt dabei. Die Emirate von Barakat waren für den Westen von Interesse, da die Menschen sich für die drei Prinzen interessierten. Karim und Omar verwünschten die Presseleute. Eine undichte Stelle, ein falscher Bericht mochten Zara und Rafis Leben in Gefahr bringen und sie alle in einen blu tigen Krieg stürzen, den keiner wollte.
    Regelmäßig ließen

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