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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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sie ihm eindringlich zu. „Jalal!"
    Der Bandit antwortete nicht. Sie schüttelte ihn, dann versuchte sie, ihre Hand unter seinem Körper hervorzuziehen und hob eines seiner Lider an. Sie sah nur das Weiße seiner Augen.
    „Bewusstlos", stellte sie etwas lauter fest und schaute auf, als Rafi sich ihm von hinter näherte. Er hatte einen kleinen Revolver in der Hand, den er jetzt in den Bund seiner Hose steckte. Sie war schwarz wie Jalals. Er bückte sich und befreite Zara von dem Banditen.
    „Wie geht es dir?", fragte er besorgt.
    Ihr Atem ging fast schon wieder gleichmäßig. „Es geht mir gut. Mach dir keine Sorgen, eine halbe Stunde Aerobic bringt mich nicht um. Kannst du ihm die Keffieh abnehmen?"
    Vielleicht wegen des Festes trug Jalal heute eine grün-weiß gemusterte Keffieh. Mit Zaras Hilfe zog Rafi sie ihm aus. Er hielt inne und betrachtete das Gesicht seines Feindes.
    „Lieber Himmel!" Die Ähnlichkeit war tatsächlich verblüf fend.
    „Ja, mir läuft es kalt über den Rücken", gab Zara zu. Rasch wickelte Rafi sich die Keffieh um den Kopf. „Jetzt siehst du wirklich so aus wie er."
    „Gut", antwortete er knapp, zog seinen Revolver aus der Hose und gab ihn ihr. „Behalte ihn. Sollte er zu sich kommen, schieß auf ihn. Ziel auf die Brustgegend. Du hast elf weitere Betäubungskugeln, aber ich hoffe, du brauchst sie nicht."
    „Wie lange ...?", begann sie und nahm die Waffe entgegen.
    „Niemand weiß es genau. Die Experimente sind noch nicht abgeschlossen. Ich habe gehört, die Ergebnisse sind unterschiedlich. Vielleicht zwei bis drei Stunden. Vielleicht auch weniger. Sei auf der Hut."
    „Was wirst du jetzt tun?"
    „Zuerst werde ich Jalals Privaträume durchsuchen, ob ich dort den Tunneleingang finde. Dann werde ich Arif treffen, wenn er mit dem Lebensmittelwagen kommt und ihm mitteilen, was ich herausgefunden habe." Rafi holte ein Stück Papier heraus, auf dem er eingezeichnet hatte, wo er den Tunnel vermutete und wo Zaras Zelle lag.
    „Hast du deine Kopie von diesem Lageplan?", fragte er.
    Sie nickte und deutete auf die eine Ecke ihrer Matte, unter dem sie sie verborgen hatte.
    „Ich kann sie an Arif weitergeben, ohne viel sagen zu müssen, und werde aufpassen, wohin er das Betäubungsmittel tut. Dann, wenn alles gut läuft, werde ich es in die Bohnen schütten und hierher zurückkommen."
    Es klang alles sehr gefährlich. „Und dann?"
    „Du bist fast frei. Ein paar Minuten noch und das Schloss ist aufgebrochen. Feil weiter, solange ich weg bin. Wenn die alte Frau kommt, musst du auch auf sie schießen. Du weißt, was du tun musst, wenn ich nicht zurückkomme?"
    Bis weit in die Nacht hatten sie darüber gesprochen, ihre La gepläne gezeichnet und ein halbes Dutzend Notpläne entworfen.
    „Ja", antwortete Zara. Mehr sagte sie nicht. Sie weinte nicht, rang nicht die Hände und zeigte keine Angst. Rafi beugte sich vor und gab ihr einen Kuss.
    „Du bist eine tapfere Frau", erklärte er, und gleich darauf war er schon verschwunden.
    „.Salaam aleikum'!" Friede sei mit euch.
    „,Waleikum salaam'", erwiderte Rafi. Und mit euch. Er hob seine Hand, wie er es bei Jalal beobachtet hatte. Dabei fiel ihm auf, dass diese Geste seiner eigenen glich.
    Er schritt über den Platz zu Jalals Privatwohnung. Obwohl die Umgebung gut bewacht war, gab es nur an einer Stelle innerhalb der Festung Wachen und zwar vor Jalals Wohnung. Rund um die Uhr standen dort zwei Männer. Für einen unbeteiligten Beobachter sahen sie nicht anders aus als die Garde vor dem Buckingham Palast mit ihren Bärenfellmützen.
    Doch Rafi kannte den Unterschied zwischen einer Garde und einem wirklichen Wachposten. Diese Männer hier waren ständig wachsam. Niemand konnte zu dem Anführer gelangen, ohne angesprochen zu werden.
    Allerdings bewegte sich Jalal frei unter seinen Leuten. Seine Räume wurden also nicht aus Furcht vor einem Mordversuch bewacht. Nach diesen Erkenntnissen kam eigentlich nur eine Überlegung in Frage. Jalal hatte seine Wohnung über dem Tunnelein gang, um ihn geheim zu halten.
    Rafi mochte sich trotz Verkleidung nicht an die engsten Vertrauten Jalals heranwagen. Sie hätten ihn vielleicht erkannt. Ein Stück von Jalals Wohnung entfernt befand sich eine schwere Holztür, die nach Rafis Beobachtung ebenso von den Wachen im Auge behalten wurde.
    Auf die Tür ging er jetzt zu und fand dahinter einen weitläufigen Raum mit Säulen. Das Dämmerlicht, das hier herrschte, war nur von einer Laterne erhellt, neben der zwei

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