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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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hatten, weil er einen Kater hatte?", wollte Zara wissen.
    Er tippte ihr zärtlich auf die Nase. „Ein König muss sich immer von seinen Untertanen die unangenehme Wahrheit sagen lassen."
    „Muss er das?"
    „Natürlich. Jetzt unterbrich nicht meine Geschichte. Mahmoud versprach der alten Frau, ein Gesetz zu erlassen und die Banditen auszurotten. Er dachte nach und entschied dann, dass eine Karawane unter dem Schutz der königlichen Truppen in das Gebiet ziehen sollte. Alle, die dort Geschäften nachgingen, konnten sich ihnen anschließen.
    Es gab viele Kaufleute, die sich wegen der Banditen gefürchtet hatten, in dieses Gebiet zu reisen. Auf seinen Aufruf begannen sie, sich zu versammeln. Und schon bald war eine große Karawane bereit, sich auf den Weg zu machen.
    Am Abend vor der Abreise rief Mahmoud einen der Truppenführer zu sich und gab ihm gewisse Anweisungen. Am nächsten Tag setzte sich die Karawane in Bewegung. Es war eine unge wöhnlich große Karawane, mit hunderten von reichbeladenen Kamelen. Sie legten mehrere Tagesreisen zurück, ehe sie in das besagte Gebiet kamen.
    Und eines Tages kamen die Bewohner des Ortes, in dem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, zu ihnen und berichteten den Kaufleuten und den Soldaten, dass eine große Gruppe der Banditen sich auf dem Weg versteckt halten würde, um die Karawane in einen Hinterhalt zu locken.
    Die Kaufleute wurden sehr nervös, als sie das hörten, und manche von ihnen wollten schon umkehren, aber der Anführer von Mahmouds Truppe beruhigte sie und erklärte ihnen, ihr Le ben sei nicht in Gefahr, da es Aufgabe der Soldaten sei, dieses Risiko zu tragen. Er erklärte ihnen auch, dass Mahmoud einen Pla n hätte, um die Banditen auszulöschen, und alles gut gehen würde, wenn sie seine Anweisungen befolgen würden.
    Also stimmten die Kaufleute zu, mit ihm weiter zu ziehen. Unter den Kamelen, die Mahmoud gehörten, befanden sich welche, die mit Äpfeln beladen waren. An dem Abend ließ der Anführer der königlichen Truppe sämtliche Körbe in sein Zelt bringen. Dann holte er aus seiner Geldbörse die Flasche mit Gift, die der König ihm mitgegeben hatte. Dazu benutzte er eine Nadel, die er behutsam in das Gift tunkte und dann jeweils damit in einen der Äpfel stach. Anschließend ließ er die gefüllten Körbe wieder auf die Kamele laden.
    Am folgenden Morgen rief er ein paar Männer zu sich und gab ihnen Anweisungen, was sie zu tun hatten. Dann sagte er zu den Kaufleuten: ,In ein paar Stunden werden wir den Ort erreichen, an dem die Räuber im Hinterhalt liegen. Sobald sie angreifen, bringt ihr Kaufleute euch in Sicherheit. Meine Männer und ich werden zum Schein Widerstand leisten. Wenn ihr seht, dass ich mein Pferd herumreiße und davongaloppiere, folgt ihr mir. Wir werden uns neu ordnen und eine Stunde später noch einmal angreifen.
    So zogen sie weiter bis zu dem Hinterhalt. Alle taten, wie ih nen aufgetragen war. Die Kaufleute flohen, als die Banditen aus den Büschen kamen. Die Soldaten kämpften ein bisschen, und in der Zwischenzeit schnitten die Soldaten, die besondere Anweisungen von ihrem Anführer erhalten hatten, die Seile durch, die die Körbe mit den Äpfeln hielten, so dass die Äpfel zu Boden kullerten und sich in sämtliche Richtungen verteilten.
    Als der Anführer sah, dass es vollbracht war, gab er das Zeichen zum Rückzug.
    Die Banditen fanden ihre Flucht nicht ungewöhnlich und be gannen ihre Beute zu überprüfen. Als sie die Apfel fanden, bückten sich viele danach und aßen sie.
    Als dann die Truppen und die Kaufleute zurückkehrten, trafen sie die Banditen in bedauernswertem Zustand an. Vielen war schlecht, und überall lagen Sterbende, nur wenige vermochten, sich zu wehren.
    Der Anführer schickte eine Botschaft an den ortsansässigen Amir und gab ihm die Anweisung, in das Hauptquartier der Banditen einzudringen und jeden, der sich dort aufhielt, umzubringen.
    So wurde in dem Ort namens Dair Gachin Recht und Ordnung wiederhergestellt."
    Im ersten Augenblick, nachdem er geendet hatte, schwieg Zara. Schließlich räusperte sie sich und meinte: „Das habt ihr vor? Ihr wollt alle im Lager vergiften?"

12. KAPITEL
    Zara dachte an die alte Frau, die so viel Menschlichkeit gezeigt hatte. Mussten für ihre Freiheit tatsächlich so viele Leben geopfert werden?
    Andererseits ging es nicht nur um ihr Leben. Wie die Banditen von Dair Gachin hatte Jalal den Emiraten bereits seit langem Schwierigkeiten gemacht.
    Prinz Rafi beruhigte sie.

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