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Wie der Vater so der Tod

Wie der Vater so der Tod

Titel: Wie der Vater so der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bilen
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Football, aber ich spiele in der Marschkapelle.« Und ich hoffe inständig, dass ich am Freitag nicht mehr hier bin.
    »Na gut«, sagt Alex und klingt beleidigt.
    Ich bemerke meine Dummheit. »Oh, entschuldige!« Alex gehört zur Footballmannschaft. »Ich bin sicher, dass du super spielen wirst.«
    Je dunkler es wird, desto besorgter bin ich. In Rekordzeit werde ich mit meinem Burger und den Pommes fertig. Alex hat erst die Hälfte gegessen, als ich aufstehe. »Kannst du mich bitte nach Hause bringen?«, frage ich und suche in meiner Handtasche nach Geld.
    »Ich lasse mir nur schnell eine Tüte und die Rechnung geben«, sagt er. »Du bist eingeladen.«
    So etwas wie eine elektrische Ladung knistert in mir. Plötzlich fühlt sich der Besuch bei Lucy’s wie ein Date an. Alex Maloy und ich. Matt hätte sich kaputtgelacht.
    Wir fahren über den Scottsfield Highway, mit mindestens siebzig, wo eigentlich nur fünfundfünfzig erlaubt sind. Als ich auf meiner Seite auf die imaginäre Bremse trete, knackt eine CD -Hülle. Ich hebe sie auf. »Du hast eine Super-Siebziger - CD ?«
    »Gehört meiner Mutter«, sagt Alex. »Letzte Woche hat sie sich meinen Wagen ausgeliehen, als ihrer in der Werkstatt war.«
    »Ist da auch Wildfire drauf?«
    »Sieh mal nach.«
    Ich lege die CD in den Player und gehe die Tracks durch, bis ich fündig werde. Früher hat meine Mutter sich oft Wildfire angehört. Ich wollte den Song an dem Tag abspielen, als Dad ausrastete. Es geht dabei um ein Pferd und eine Frau, die ihm in einem Blizzard folgt. An mehr erinnere ich mich nicht, denn jedes Mal, wenn ich das Lied höre, verliere ich mich im Refrain und vergesse, auf den Text zu achten. Während der Song aus den Lautsprechern schallt und Alex und ich über den Highway fliegen, fühle ich mich wie auf dem Rücken des weggelaufenen Pferds.
    Das Lied geht zu Ende, und ich schalte den Player aus. Ich hab’s wieder fertiggebracht und bin abgedriftet, weiß also noch immer nicht, wie die Geschichte ausgeht. Hat die Frau das Pferd gefunden oder nicht?
    Ich betrachte Alex von der Seite. Er wirkt sanft und entspannt, völlig sorglos. Zwar fahren wir ziemlich schnell, aber ich fühle mich sicher. Beschützt. Fast hätte ich ihm von meiner Mom erzählt, aber ich möchte, dass er locker bleibt.
    Es regnet jetzt stärker. Wenn wir ein Date gehabt hätten, würde mich das Schweigen zwischen uns belasten. Aber ich will glauben, dass es kein Date ist, und lehne den Kopf an die Kopfstütze, denke an den Regen und an Mom und bin mit meinen Erinnerungen schnell bei der Party meines elften Geburtstags.
    »Mädchen!«
    »Regenschirm!«
    »Regen!«
    »American Idol!«
    »Singin’ in the Rain!«
    »Richtig!« Meine Mutter deutete auf Amber. »Du bist dran.« Amber stand auf und nahm den Stift von meiner Mutter entgegen. Einige Sekunden lang drehte sie ihn hin und her und begann dann zu zeichnen.
    »Deine Mom ist echt cool«, sagte Lauren. Wir saßen nebeneinander im Schneidersitz auf dem Boden.
    Ich hob die Schultern. Bei allen anderen Partys, die ich besucht hatte, gab es die ungeschriebene Regel, dass sich die Mütter zurückhielten. Nur meine Mom wagte es, bei uns zu bleiben. Natürlich war sie allein deshalb so gut drauf, weil mein Vater an jenem Wochenende unterwegs war. Genau deshalb konnte die Party überhaupt bei uns stattfinden.
    Alex klopft mit den Fingern ans Lenkrad und holt mich in die Gegenwart zurück. »Ist das euer Haus?«
    »Ja, genau.« Furcht kriecht mir an den Beinen hoch.
    »Ist alles dunkel. Haltet ihr nicht viel von Licht?«
    »Vergeudung von Elektrizität«, erwidere ich schwach.
    »Sind deine Eltern weg?«
    »Sieht so aus.«
    »Soll ich reinkommen und mit dir warten?« So wie er es sagt, bekomme ich das Gefühl, dass es ihm um mehr geht als nur um gemeinsames Warten.
    Das wäre großartig, denke ich. Aber mein Vater kann es nicht ausstehen, wenn ich Freunde zu Besuch habe. Selbst wenn der Betreffende sofort abhaut, wenn er kommt – er wäre trotzdem sauer.
    »Schon gut. Ich zünde einfach ein paar Kerzen an und lese Stephen King. Wird bestimmt toll.«
    Alex lacht und schaltet in die Parkstellung.
    Gehe ich wirklich ins Haus? Oder sollte ich ihn bitten, mich zum Dairy Dream zurückzubringen? Ich öffne die Beifahrertür, und die Innenbeleuchtung erhellt Alex’ Gesicht. Sehe ich ihn zum letzten Mal? Mein Gehirn teilt sich in zwei Mannschaften – die eine ruft Ja, die andere Nein. Ich stelle mir uns beide auf dem Rücksitz vor, wie wir rummachen,

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