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Wie der Vater so der Tod

Wie der Vater so der Tod

Titel: Wie der Vater so der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bilen
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eingetragen.«
    »Tatsächlich? Meine Mutter hat nicht angerufen? Sie wollte Ihnen Bescheid geben.«
    »Das hat sie leider nicht getan.« Altman presst kurz die Lippen zusammen. »Außerdem hast du dich nicht abgemeldet, bevor du gegangen bist.«
    »Oh, habe ich wirklich vergessen, mich abzumelden? Es ist eine Ewigkeit her, seit ich zum letzten Mal einen Termin hatte. Tut mir sehr leid.« Ich sehe mich im Büro um. Footballkalender. Ein Baum in einem Topf. Wer stellt sich einen Baum in einem Topf ins Büro? Ich frage mich, ob er echt ist.
    »Dies ist eine sehr ernste Angelegenheit, junge Dame.«
    »Ich bitte meine Mutter, Sie sofort anzurufen.« Sobald ich sie gefunden habe. Und wenn ich sie finde, kehren wir nicht hierher zurück, also spielt es eigentlich gar keine Rolle. Mein Unterkiefer zittert ein wenig beim Sprechen. Abermals lasse ich den Blick durchs Zimmer wandern, um mich abzulenken und nicht in Tränen auszubrechen. Über dem Baum hängt ein Bild mit einem Segelboot an der Wand. In hellblauen und pastellfarbenen Tönen. Ich betrachte es und stelle mir vor, in dem Boot zu sitzen, damit auf dem Meer zu treiben.
    »Ich fürchte, ich muss deine Mutter oder deinen Vater herbitten.«
    Bloß nicht meinen Vater! »In Ordnung. Ich sage meiner Mutter, dass sie morgen bei Ihnen vorbeikommt.« In der letzten Woche sind mir so viele Lügen über die Lippen gekommen, dass ich nicht einmal mehr versuche, den Überblick zu wahren.
    »Ich rufe sie an und vereinbare einen Termin mit ihr.«
    Was auch immer er tut, Hauptsache, er ruft meinen Vater nicht an. Ich drehe meinen Pferdeschwanz.
    »Möchten Sie ihre Handynummer?« Ich versuche, mich zu beruhigen, indem ich mir vorstelle: Wenn meine Mutter die Nummer der Schule sieht, denkt sie vielleicht, es ist eine ernste Sache, und ruft an. Dann kommt sie und bringt mich von hier fort, an einen sicheren Ort.
    »Schon gut. Sie steht auf unserem Kontaktformular für Notfälle.« Altman klopft auf eine Aktenmappe auf dem Schreibtisch. Sie ist ziemlich dünn, was ich für ein gutes Zeichen halte. Ich habe noch nie einen blauen Brief mit Hinweisen auf schlechte Noten oder unentschuldigtes Fehlen nach Hause bekommen.
    »Stimmt was nicht, Sara?«
    Ich drehe meinen Pferdeschwanz. Ich drehe ihn so heftig, dass sich eine Strähne daraus löst.
    Ich denke an meine Mutter, die sich nicht am Telefon meldet. An meinen Vater, der mich fast überfahren hätte. An Alex und Klavierbänke. An Nick Russells Keller und die Lüge mit dem Grillfest. Ich denke daran, wie Zach und ich in den Laden meines Vaters eingedrungen und durch den Wald gestapft sind.
    »Ob etwas nicht stimmt?« Ich gebe mir Mühe, keck und unbeschwert zu wirken. »Nein, alles ist in bester Ordnung.« Ich stehe auf, als würde ich ein Kundengespräch beenden, um in mein Büro zurückzukehren. »Ich sollte besser wieder zum Unterricht gehen. Das heißt, wenn wir hier fertig sind.«
    Altman bleibt sitzen. Die Hände bilden ein Dreieck vor seinen Lippen. Vielleicht versucht er, sich etwas Kluges einfallen zu lassen, mir einen guten Rat zu geben.
    »Ja, wir sind fertig«, sagt er, nimmt einen Block mit gelben Erlaubnisscheinen, kritzelt meinen Namen darauf und fügt etwas hinzu, vermutlich seine Unterschrift. Der Kugelschreiber verharrt bei Uhrzeit , und er sieht mich einige Sekunden lang an, bevor er das Feld ausfüllt. Anschließend reißt er den Schein vom Block, reicht ihn mir und lehnt sich zurück.
    Ich frage mich, ob Altman auch Zach zu sich bestellt, da wir beide geschwänzt haben. Ich weiß nicht, wie Zach seiner Mutter den ausgefallenen Unterricht erklären will, aber ich bin sicher, dass er mich nur im äußersten Fall erwähnt. Komisch, dass Altman nichts über Zach gesagt hat. Er muss doch wissen, dass wir zusammen gefehlt haben. Oder vielleicht auch nicht. Ich habe unseren Direx nie für sonderlich wachsam gehalten. Außerdem bin ich dem Unterricht öfter ferngeblieben als Zach. Und Alex? Alex hat so oft geschwänzt, dass Altman ihn in dieser Hinsicht wohl kaum mit mir in Verbindung bringt.
    Es läutet, als ich Altmans Büro verlasse, und so mache ich mich auf den Weg zum Geschichtsunterricht. Als ich durch die Tür komme, wird alles dunkel.«
    »Nimm die Hände von meinen Augen, Alex!«, sage ich. Wenn wir uns außerhalb des Klassenzimmers befänden, könnte ich ihm eine bessere Stelle dafür nennen.
    »Woher weißt du, dass ich es bin? Schätze, ich muss dir die Überraschung bei offenen Augen

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