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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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wurde die Hotelleitung denn jetzt auf sie aufmerksam? Melissa spürte, wie ihr sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich. Es war heiß hier drin. Verdammt heiß. Und stickig. Sie konnte kaum atmen, sank auf den Boden, weil ihr Kreislauf versagte.
    Â»O nein, du hast doch nicht etwa Platzangst?«
    Nicht wirklich. Zumindest bisher nicht. Doch im Augenblick machte es ganz den Anschein. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Sie fing an zu zittern. Ihr Herz raste. Panik! Und diese Hitze – nicht zum Aushalten.
    Kurz huschte ein Schatten über ihre Augen, und sie fürchtete schon, dass ihr die Sinne schwanden. Dann hockte sich Espen zu ihr, streichelte beruhigend ihre Wange. »Keine Angst, wir sind hier ganz schnell wieder raus.«
    Ja, wie denn?
    Â»Wie lange … haben wir noch Luft?« Es fühlte sich an, als wäre sie bereits jetzt vollständig aufgebraucht, aber Espen deutete zu ein paar Luftlöchern unterhalb der Decke. »Genug«, versicherte er.
    Das beruhigte sie in der Tat. Die Enge hatte ihr das Gefühl vermittelt, ersticken zu müssen. Tatsächlich waren sie aber von der Luftzufuhr gar nicht abgeschnitten.
    Ihre Blicke trafen sich. Er lächelte sie sanft an. Aufmunternd. »Genügend Luft«, versprach er noch einmal.
    Sie nickte und lachte leise – vor Erleichterung. Aber auch über diese absurde Situation, in der sie gefangen war. Zitternd fuhr sie sich über die Stirn. So hatte sie sich den Beginn des Tages bestimmt nicht vorgestellt. Wenigstens war sie nicht allein.
    Ja, jetzt war sie sogar dankbar, dass er bei ihr war, dass sie den Druck nicht allein aushalten musste.
    Espen setzte sich in die andere Ecke des Fahrstuhls, nahm seine Brille ab und fing an, sie zu putzen. Vielleicht war er auch nervös, musste irgendetwas tun, um sich abzulenken. Ohne die Brille sah er um vieles attraktiver aus. Er erinnerte sie an einen Schauspieler, dessen Namen ihr auf der Zunge lag, der ihr aber partout nicht einfallen wollte. Fest stand nur, dass er des Öfteren Bösewichte spielte. Sie schluckte. Wie konnte ein Typ, der wie ein Bösewicht aussah, eigentlich sexy sein? Das machte doch gar keinen Sinn.
    Sie zog die Beine eng an sich, überlegte krampfhaft, was sie nun tun konnten.
    Â»Es wird bald jemand merken, dass der Fahrstuhl nicht mehr kommt, wenn man auf den Knopf drückt«, sagte er. Seine Stimme klang sehr sanft und gefühlvoll. Aber zugleich hatte er diese eigenartigen Augen, in denen sie erneut Be­gehren sah. Ein Schauer jagte ihr über den Rücken.
    Â»Noch bevor das Büfett dichtmacht, sind wir wieder draußen.«
    Sie nickte nur. Sein sinnlicher Blick machte sie ganz kirre. Sie wollte nur zu gern in Andrews Augen Begehren sehen, aber diese blieben matt. Und ein eigentlich fremder Mann sah sie auf eine Weise an, wie es sonst nur ein Liebhaber tun sollte. Das brachte sie gänzlich durcheinander, ließ sie sogar ihre unangenehme Situation für einen Augenblick vergessen.
    Vielleicht sollte sie ihm sagen, was Andrew und sie beschlossen hatten, damit er aufhörte, sie so anzustarren, sie mit seinem Blick auszuziehen. Vor allem würde es mehr ­Distanz zwischen ihnen schaffen, denn diese begann – zumindest auf ihrer Seite –, gefährlich zu bröckeln. Andrew und sie wollten einen Neuanfang wagen. Es wäre mehr als wi­dersinnig, wenn sie sich auf diese Spielchen einließ.
    Sie suchte nach den rechten Worten, als der Fahrstuhl plötzlich erneut ruckelte. Melissa schrie und sprang auf, schon stand Espen vor ihr und hielt sie fest. Sie zitterte am ganzen Körper. Der Ruck hatte sie binnen einer Sekunde in die Wirklichkeit zurückkatapultiert.
    Â»Fahren wir wieder?«
    Â»Ich fürchte nein.«
    Â»Stürz … en wir ab?« Sie konnte die Tränen jetzt nicht mehr zurückhalten.
    Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht hat sich der Lift verkeilt.« Der Fahrstuhl schien jetzt auch irgendwie schief zu stehen.
    Sie presste ihren Kopf an seine Schulter. Gott, sie wollte noch nicht sterben! Sie war siebenundzwanzig. Das Leben lag noch vor ihr.
    Â»Sch, ganz ruhig.« Er strich ihr übers Haar. Es beruhigte sie, wie auch seine Gegenwart. Ja, sie war wirklich froh, dass er bei ihr war. Allein in diesem engen Käfig, und sie wäre durchgedreht. Sie klammerte sich fest an ihn.
    Â»Wir sollten um Hilfe rufen. Vielleicht hört uns jemand?«, schlug er vor. Sie

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