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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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und höher schlugen, sich weiße Schaumkronen bildeten. Der Horizont leuchtete orangefarben. Aber Melissa sah auch die dunklen Wolken, die am Himmel aufzogen. Das Wetter machte ihnen doch hoffentlich keinen Strich durch die Rechnung.
    Â»Möchtet ihr etwas trinken?«, fragte Serena, die kurz unter Deck verschwunden war und nun ein Tablett mit vier Gläsern und einer Flasche Champagner vor sich her trug.
    Â»Gern.« Sie reichte Andrew ein Glas. Melissa nahm auch eins, doch sie stießen erst an, als Espen sich wieder zu ihnen gesellte.
    Â»Wohin fahren wir denn eigentlich?«, wollte Melissa wissen.
    Â»Das ist eine Überraschung«, verkündete er, und sein Lächeln ging ihr durch und durch.
    Â»Ich mag Überraschungen«, sagte Melissa. Zumindest dann, wenn es keine bösen waren.
    Â»Das habe ich mir gedacht.«
    Â»Vielleicht habe ich ja auch eine für dich«, sagte sie ver­heißungsvoll, aber darauf bedacht, dass Andrew es nicht unbedingt mitbekam. Der war ohnehin abgelenkt.
    Â»Möchtest du dir mal unsere Kabinen ansehen?«, fragte ­Serena und nahm Andrews Hand, ohne seine Antwort ab­zuwarten.
    Â»Warum nicht?«
    Beide verschwanden unter Deck, während es sich Espen und Melissa auf den Liegestühlen am Bug gemütlich machten. Leider war es nicht halb so warm, wie sie es sich erhofft hatte, und sie zögerte, ob sie ihr Kleid ausziehen und ihm ihren Bikini präsentieren sollte.
    Â»Ich mag Überraschungen auch«, sagte Espen, um das Gespräch wieder aufzugreifen.
    Doch die kühle Meeresbrise brachte Melissa nun davon ab, ihren sexy Look zu zeigen. »Später, versprochen.«
    Espen schien der Wind im Gegensatz zu ihr nichts auszumachen. Aber das war kaum verwunderlich. Allgemein war bekannt, dass Frauen schneller froren, und Melissa war eine ausgesprochene Frostbeule.
    Â»Das Wetter sieht gar nicht gut aus«, bemerkte sie, denn die dunklen Wolken verdeckten nun den Himmel vollständig, als beabsichtigten sie, das letzte bisschen Licht zu verschlucken.
    Â»Keine Sorge, wir sind bald da.«
    Â»Bald da? Wo?«
    Â»Die Überraschung.«

    Die Yacht war groß genug, um gut und gern vier Personen unterzubringen. Zwar waren die Kabinen eng, aber zwei Betten passten jeweils hinein. Außerdem gab es eine weiträumige Sitzgelegenheit, die sich an eine Bar anschloss, und sogar eine Küche.
    Serena stolzierte vor Andrew her, wackelte anzüglich mit den Hüften und setzte sich schließlich auf die Couch. Sie schlug ihre endlos langen Beine übereinander und musterte ihn von oben bis unten. Er war derartige Blicke gewöhnt. Sein Körper zog oft Aufmerksamkeit auf sich. Doch wenn Serena ihn so ansah, wurde er auffällig schnell nervös.
    Â»Und du nimmst an Wettkämpfen teil?«
    Er lächelte verlegen. Normalerweise berichtete er immer voller Stolz von seinen sportlichen Aktivitäten. Doch Serena gegenüber wollte er nicht wie ein Angeber wirken. Also nickte Andrew nur.
    Â»Setz dich doch zu mir.« Sie klopfte mit der Hand auf den Platz neben sich. Ihm fiel auf, wie groß ihre Hände waren. Fast so groß wie Männerhände. Aber dennoch feingliedrig und mit langen lackierten Fingernägeln, die feurig glänzten. Sie erinnerte ihn an eine junge Brigitte Nielsen.
    Andrew nahm neben ihr Platz, und sie lehnte sich an ihn, streichelte seine Schulter. Ein Gefühl von Vertrautheit durchfloss ihn.
    Â»Erzähl mir mehr von diesen Wettkämpfen.« Ihr Zeigefinger kraulte sein Kinn. Dann glitt ihre Hand über seine Brust, ertastete seine Muskeln, die sich unter seinem Shirt abzeichneten.
    Andrew schluckte, plötzlich wurde ihm ganz heiß. Was machte diese Frau nur mit ihm?
    Er kannte dieses Gefühl vom Wettkampf, wenn das Adrenalin durch seine Adern schoss, die Muskeln erhitzte.
    Â»Hast du schon einmal einen Pokal gewonnen?«, fragte ­Serena. Ihre Lippen zupften sanft an seinem Ohrläppchen.
    Â»Ja. 2008«, sagte er knapp, denn er spürte, dass ihm jeden Moment die Stimme versagen würde. »Zweiter Platz«, fügte er noch rasch hinzu.
    Â»Beeindruckend. Genauso wie das hier.« Sie befühlte seinen Bizeps, der selbst im nicht angespannten Zustand hart war.
    Â»Ist es nicht … unangebracht … hier … ich meine, die beiden anderen … an Deck …«
    Â»Wenn es schnell geht, werden sie uns schon nicht vermissen.«
    Serena

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