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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Badehose an und streifte seine Jeans darüber. »Wann bekommt man schon mal die Gelegenheit, mit einer Yacht aufs Mittelmeer hinauszufahren? Aber wie du willst, wenn’s dir nicht gutgeht …«
    Es ärgerte sie, dass er nicht wie sonst versuchte, sie zu überreden. Außerdem war sie ja selbst neugierig auf die Elba. Sie war nur durcheinander, weil sie sich ihrer Gefühle für Espen und auch für Andrew nicht mehr sicher war. Es störte sie, Serena in Espens Armen zu sehen. Mehr als es das tat, wenn sie sich an Andrew heranmachte. Dabei hätte es doch genau umgekehrt sein müssen. Außerdem fühlte sie sich von Espen ignoriert. Das ärgerte sie fast am meisten.
    Â»Du solltest dich entscheiden, du hast noch zehn Minuten«, meinte Andrew und tippte auf seine Armbanduhr. »Ich bin schon mal unten.« Mit einem leisen Klack schlug er die Tür hinter sich zu.
    Melissa blickte zu der edlen Geschenktüte, in der ihr ­Mi­krobikini lag. Normalerweise würde sie so etwas Knappes gar nicht tragen. Aber, das musste sie zugeben, es hatte wirklich heiß an ihr ausgesehen. So heiß, dass sie sogar glaubte, Espens Aufmerksamkeit damit wieder zurückzu­gewinnen. Doch das würde sie nur herausfinden, wenn sie sich einen Ruck gab.
    Entschlossen verschwand sie im Bad, streifte den Mikro­bikini über und betrachtete sich im mannshohen Spiegel. Sie war überrascht, wirkten die blauen Stoffstreifen, denn mehr als Streifen waren es nicht, doch tatsächlich noch appetit­licher an ihr, als es bei der Anprobe der Fall gewesen war. Melissa drehte sich, um auch ihren Po zu mustern. Süß sah er aus. Klein, aber knackig. Mit ihrem Look, da war sie sich sicher, würde sie alle überraschen. Bis auf Serena natürlich, aber der würde sie einfach aus dem Weg gehen, sich mehr auf Espen konzentrieren. Sie wollte unbedingt, dass er sie wieder so ansah wie im Fahrstuhl.
    Zufrieden schlüpfte sie in ihr Sommerkleid, zog ihre Pfennigabsatzsandaletten an und eilte in die Lobby, wo Andrew, Serena und Espen bereits auf sie warteten.
    Â»Schön, dass du mitkommst«, sagte Espen erfreut und ­lächelte zärtlich. »Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn wir ohne dich rausgefahren wären.« Seine Worte ließen ihr Herz flattern, und da waren sie wieder, diese wundervollen Blicke, die ihr eine Gänsehaut an allen möglichen und unmöglichen Stellen ihres Körpers verursachten. Dabei hatte er doch noch gar nicht unter ihr Kleid geblickt. Sein Wandel überraschte sie. Gehörte er zu den Männern, die eine Frau erobern wollten? Für die es einen besonderen Reiz hatte, wenn sie sich entzog oder zu entziehen drohte?
    Sie fuhren in Espens Jeep zum Hafen, wo die Elba lag. Es war eine schöne Yacht, die, wie Melissa schätzte, um die fünfzehn Meter lang war. Sicherlich ein kleines Vermögen, das dort im Wasser vor ihnen schwamm. Was machten die beiden noch mal beruflich? Melissa erinnerte sich dunkel, dass Serena etwas mit Models zu tun hatte. Ja, sie leitete eine eigene Agentur. Ganz gewiss war das ein erträgliches Geschäft, sofern die Agentur gut lief. Und Espen war Geschäftsmann. Doch er hatte nicht verraten, in welcher Branche er tätig war.
    Die kleine Yacht erlaubte nun zumindest eine grobe Schätzung, was ihre Gehälter anbelangte.
    Nein, Espen und Serena waren keine Normalos wie sie, die ihren Alltagsjobs nachgingen, mit deren Verdienst sie gerade so über die Runden kamen. Sie spielten in einer anderen Liga. Melissa hätte es sich bereits denken können, als Serena ihr so ein großzügiges Geschenk machte. Welcher normale Mensch leistete sich schon den Spaß eines 350 Euro teuren Mikro­bikinis, der ja im Grunde aus Nichts bestand und nur einen bekannten Designernamen aufwies. Dass Espen und Serena was auf der hohen Kante hatten, wurde ihr seltsamerweise aber erst jetzt wirklich bewusst. Die beiden konnten sich mit ihrem Geld alles kaufen. Wahrscheinlich sogar Liebe.
    Â»Kommt rauf«, bat Espen und reichte Melissa die Hand, um ihr an Bord zu helfen. Als alle an Deck waren, verschwand er im Steuerraum, um dem Kapitän – einem armen Kerl, den er offenbar aus dem Bett geholt hatte – Anweisungen zu geben. Kurz darauf setzte sich die Elba in Bewegung. Melissa blickte über die Reling, beobachtete, wie sich die Wellen an der ­Außenhaut der Yacht brachen, wie sie höher

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