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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sind.«
    Irgendwie hatten die beiden es geschafft, ihre Regeln doch einzuhalten. Er war Geschäftsmann, doch für wen oder was er arbeitete, war nicht bekannt. Über sie wusste man nur vage, dass sie eine Modelagentur hatte.
    Â»Das sind einfach zwei nette Leute, die ein bisschen Kohle haben und sich mit uns vergnügen wollen. Ich finde das ist wie ein Sechser im Lotto.«
    Â»Ja, vielleicht.« Sie erinnerte sich an Espens dunklen Blick. Er war sexy gewesen. Aber auch unheimlich. Irgendetwas hatte er vor. Irgendetwas plante er. Er wollte mit ihr »spielen«. Meinte er das wörtlich, also sexuelle Spiele, oder steckte noch mehr dahinter?
    Sie überlegte, es Andrew zu sagen, ihn nach seinem Rat zu fragen, aber wahrscheinlich würde er ihre Bedenken nicht ernst nehmen. Sie konnte das ja selbst nicht wirklich. Zumal sie nichts vorzuweisen hatte außer diesem Bauchgefühl.
    Â»Na, siehst du. Alles bestens.« Er spritzte sie erneut nass, stürzte sich auf sie und drückte sie unter Wasser. Melissa ­erschrak derart, dass sie vergaß, vorher Luft zu holen. Wild strampelte sie mit den Beinen, und als Andrew sie wieder hochließ, spritzte sie zurück, warf sich auf ihn und lachte.

Das Wohnzimmer hatte geschätzte hundert Quadratmeter und ein Panoramafenster mit einem weiten Blick auf das Meer. Das Unwetter tobte noch immer, schüttelte Palmen und trieb hohe Wellen an den hellen Strand der Insel.
    Die weißen Bademäntel waren warm und flauschig. Nicht nur Andrew und sie trugen sie, auch Espen und Serena, die zudem einen Handtuchturban um den Kopf geschlungen hatte, waren darin eingehüllt. Weiße Uniformen. Darunter waren sie alle nackt.
    Das Feuer im Kamin knisterte und verbreitete angenehme Wärme.
    Â»Möchtet ihr etwas trinken? Wir haben Champagner da«, sagte Serena und ging zur Bar.
    Â»Für mich nichts, danke.« Melissa wollte lieber nüchtern bleiben. Andrew nahm jedoch ein Glas, und Serena brachte es ihm, setzte sich auf die Lehne der Couch. Melissa sah, wie ihre Hand unter seinem Bademantel verschwand. Einfach so, als wäre Melissa gar nicht anwesend.
    Ein wohliges Stöhnen drang aus Andrews Kehle, und er hatte plötzlich nur noch Augen für Serena, schien völlig vergessen zu haben, dass sie noch immer neben ihm saß. Ein merkwürdiges Gefühl. Noch merkwürdiger war, dass es ihr so verdammt wenig ausmachte.
    Â»Möchtest du das Haus sehen?«, fragte Espen. Sie war froh über seinen Vorschlag, denn sie wollte sich der eigenartigen Situation entziehen.
    Â»Ja, gern.« Er half ihr aufzustehen und bot ihr seinen Arm an, aber Melissa schüttelte nur lächelnd den Kopf. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie seinen gefährlichen Blick auf der Yacht längst aus ihrem Gedächtnis verbannt und war wieder gefangen von seiner Ausstrahlung. Charisma. Er wirkte so selbstsicher und sexy, egal, was er tat. Und dass ihm eine eigene Villa auf seiner eigenen Insel gehörte, das machte ihn nicht gerade uninteressanter.
    Die Villa hatte insgesamt vier Badezimmer, erstaunli­cherweise lediglich zwei Schlafzimmer, von denen eins als Gästezimmer fungierte, das andere wurde ihr nicht gezeigt, außerdem zwei Küchen, einen Wohnbereich, einen überdachten Pool, einen Außenpool, den sie nur durch das Fenster sah, und einen Lustkeller, wie Espen es nannte. Dass ein solcher in diesem Haus existierte, überraschte Melissa nicht sonderlich. Eher wäre sie erstaunt gewesen, hätte es kein solch dunkles Geheimnis in Espens und Serenas Reich gegeben.
    Und da hallten seine Worte wieder in ihren Ohren nach. »Ich will mit dir spielen.« Wie hatte er das nur gemeint, und warum törnte sie das plötzlich an?
    Â»Es ist schön hier«, sagte sie, um sich selbst etwas abzulenken. Seine Nähe brachte sie durcheinander. Sie fühlte sich abgestoßen und hingezogen zugleich. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, und seine Augen schienen förmlich zu leuchten. »Freut mich, dass es dir gefällt«, sagte er sanft.
    Melissas Blick hing an seinen sinnlichen Lippen. So schöne Lippen hatte sie noch nie bei einem Mann gesehen. Andrews Züge waren eher herb, was durch das Training kam. Auch Espen sah männlich aus, doch zugleich schön, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Nein, sie musste sich korrigieren. Er stieß sie weit weniger ab, als er sie anzog.
    Â»Ein Zimmer habe ich dir noch nicht gezeigt.«

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