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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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auf den Hals. Melissa war zu erstarrt, ihn abzuwehren. Sie wollte das auch gar nicht. Obwohl Andrew in der Nähe war. Ihr Körper reagierte mit eindeutigen Signalen, als versuchte er, ihr klarzumachen, was sie ohnehin längst wusste. Dass sie diesen Mann wollte. Am liebsten sofort.
    Ein herrliches sinnliches Prickeln breitete sich in ihr aus, überzog ihre Haut. Und es war, als würden heiße und kalte Schauer gleichzeitig über sie hinwegrieseln.
    Â»Die Insel wird dir gefallen. Sie ist unsere kleine Spielwiese, unser Schlaraffenland«, versicherte er.
    Es klang toll. Abenteuerlich.
    Â»Dort möchte ich mit dir spielen«, raunte er, doch sein Blick, der sonst so voller Begehren war, verdunkelte sich plötzlich, als er das Wort »spielen« aussprach, und für einen Augenblick war er ihr unheimlich. Abgründe. In diesen ­Augen sah sie ganz eindeutig tiefe, dunkle Abgründe. Doch wohin führten sie? Melissa zitterte. Vor Kälte.
    Â»Möchtest du auch Champagner, Liebling?«, rief Serena aus dem Wohnbereich.
    Â»Sehr gern, Darling. Ich komme.«
    Melissa blieb im Bad stehen, unsicher, was sie von alldem halten sollte. Eine eigene Insel, auf der niemand sonst wohnte, wo Andrew und sie mit Espen und Serena völlig ­allein waren. Das konnte in der Tat sehr aufregend werden. Zugleich war es aber auch ein wenig bedrohlich. Doch ein Zurück gab es ohnehin nicht. Der Regen zwang sie anzu­legen, und genau das tat Espens Steuermann wenige Augenblicke später.
    Â»Willkommen auf unserem kleinen Island«, sagte er, während der Mann im Regenmantel, dessen Gesicht sie nicht ­sehen konnte, den Anker auswarf.
    Die Insel war überschaubar. In ihrer Mitte erkannte Melissa ein mehrstöckiges weißes Gebäude im Stil der Südstaaten-Plantagen.
    Â»Was ist das hier?«, fragte Andrew.
    Â»Unser Reich«, entgegnete Serena und hakte sich bei ihm unter, führte ihn über die kleine Zugangstreppe zu dem Steg und von dort über den Sandweg zur Villa hinauf.
    Â»Wow«, entfuhr es Andrew, der ihr bereitwillig folgte.
    Â»Komm, sonst holst du dir hier draußen noch eine Erkältung«, sagte Espen und legte den Arm um Melissa. Es fühlte sich gut an. Trügerisch gut.

    Als Melissa die Villa betrat, beschritt sie zugleich auch eine andere Welt. Dies war das Heim von Menschen, die sich um Geld keine Sorgen zu machen brauchten, die das einfache Leben sicherlich nur aus dem Fernsehen kannten. Dies war Luxus pur. Sauber. Hell. Geschmackvoll. Teure Bilder an den Wänden. Ein goldener Kronleuchter. Marmorsäulen. Eine lange Treppe mit einem roten Teppich und edlem Geländer.
    Â»Fühlt euch ganz wie zu Hause«, forderte Serena sie auf und verschwand irgendwo in einem der zahlreichen Flure.
    Â»Ihr wollt euch sicher erst mal frisch machen. Kommt, ich zeige euch, wo das Bad ist.« Espen geleitete sie zu einem ­Badezimmer im unteren Stock, es gäbe aber drei weitere, wie er erklärte. Dieses war mit einem Wannenbad ausgestattet, das man aufgrund seiner Größe auch gut und gern als Pool hätte bezeichnen können.
    Â»Frische Bademäntel hängen in dem Schrank. Wenn ihr fertig seid, kommt ins Wohnzimmer. Aber lasst euch Zeit, entspannt euch, niemand wird euch drängen«, erklärte Espen und verschwand ebenso.
    Andrew zog sich sogleich aus, stellte das Wasser an.
    Â»Willst du erfrieren? Leg endlich deine Sachen ab«, sagte er und lachte. Melissa, die sich an all dem Luxus nicht satt­sehen konnte, löste die Träger ihres Kleides, und es glitt an ihrem schlanken Körper zu Boden. Als Andrew ihren Mi­krobikini sah, pfiff er anerkennend. »Heißes Teil, wo hast du das denn her?«
    Â»Von Serena. Sie hat es mir gekauft.«
    Â»Ist nicht wahr!« Er grinste breit. »Sieht so aus, als hätten wir das große Los gezogen, was?« Er gab Badesalz in die Wanne, bis es schäumte, und stieg dann hinein.
    Â»Ja, irgendwie schon.« Melissa zog ihren Bikini aus und tauchte ihren Fuß vorsichtig ins Wasser. Es war angenehm warm. Sie konnte nicht widerstehen. Vorsichtig stieg sie ein. Dennoch, all dieser Luxus war irgendwie auch erdrückend.
    Andrew tauchte unter, kam gleich darauf wieder hoch und lachte gelöst. »Nicht so steif, Melissa. Lass auch mal los, genieße«, sagte er und bespritzte sie mit Wasser. Er hatte ja recht.
    Â»Ich frage mich nur, wer Espen und Serena wirklich

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