Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Du Mir

Wie Du Mir

Titel: Wie Du Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Dunne
Vom Netzwerk:
Augenblick.
    „Wie meinste das jetzt wieder?“
    „Beim Callahan-Mord hattet ihr doch ein Wörtchen mitzureden oder nicht? Irgend’n Mittelsmann hat irgend’nem anderen Mittelsmann was über ihn erzählt, und schon waren Joe Donaldson und seine Leute unterwegs.“
    Hugh widersprach nicht. Er schüttelte den Kopf, als würde er etwas an den beleuchteten Fassaden der Pubs draußen missbilligen.
    „Ich will mich auch nicht in eure Geschäfte einmischen. Ich frag mich nur, warum Ferguson nicht dasselbe passieren kann. Wahrscheinlich sind die Provos sogar froh, wenn sie ihn los sind. Ich wette, die haben ’ne Mordswut. Ich lebe, eine Unschuldige ist tot, die Öffentlichkeit empört. Ein zu 100 Prozent versauter Auftrag. Das hat ihm sicher keine Freunde gemacht. Mich wundert, dass Hanlon ihm nicht schon lang ins Knie hat schießen lassen dafür, wenn er angeblich so ein harter Knochen ist.“
    „Wahrscheinlich hat Ferguson sich irgendwie aus der Affäre gezogen“, Hugh begann wieder an seinem Bart zu zupfen, „oder jemand schützt ihn.“
    „Die haben wohl nicht vergessen, dass er ein paar Jahre für die gesessen hat, so ’nen Märtyrer können sie nicht gleich fallen lassen“, dachte Will laut nach.
    Hugh neigte den Kopf nach links und rechts, sah wieder nach draußen. Seine Kiefer mahlten, als würde er Kaugummi kauen.
    „Da könntest du recht haben …“, murmelte er der Fensterscheibe zu, hielt inne, schnaubte, sah zu Will herüber, als wäre ihm gerade etwas Wichtiges in den Sinn gekommen, und richtete sich dann auf. „Vielleicht sollten wir ihn dann einfach mal von seinem Sockel holen.“
    Will versuchte, die Bedeutung von Hughs Worten zu interpretieren, doch die Lichter des Gegenverkehrs irritierten ihn. Sie schwebten auf sie zu wie Geschwader übergroßer Leuchtkäfer.
    „Wer sagt’s denn Columbo, du hast immer noch den richtigen Instinkt.“ Hughs Faust boxte gegen seine Schulter. „Ich sag dir, wir sind ein Haarbreit entfernt von einer perfekten Lösung. Das Arschloch wird sich noch wünschen, nie geboren worden zu sein.“
    Will grunzte.
    „Schön, dass wir den Fall schon abgeschlossen haben. Und wie lautet die perfekte Lösung?“
    Er hielt den Wagen direkt vor Hughs Apartmenthaus.
    „Nicht wir werden uns die Finger an Ferguson schmutzig machen, sondern seine eigenen Leute.“ Hugh unterbrach sich eine Sekunde, bemerkte Wills Blick und zuckte die Achseln „Frag mich noch nicht, wie genau, okay? Ich muss erst ein paar Sachen klären und Agent Paul treffen, dann weiß ich mehr. Konzentrier’ du dich auf die Verhöre morgen, und pass auf, dass Oliver keine Dummheiten macht.“
    Es hatte keinen Zweck, jetzt noch Fragen zu stellen. Hugh war im Planungsmodus, und dabei hatte er ungern Zuhörer. Wahrscheinlich würde er den Rest des Abends brütend über seinen Notizzetteln verbringen.
    „Ich seh’ dich morgen, Hugh.“
    „Bis morgen, Columbo.“
     
    Theoretisch dauerte die Fahrt von Hugh zum Florida Drive keine zehn Minuten. Will entschied sich trotzdem für den Umweg über die Ravenhill Road im Süden. So wie Hugh seine Notizzettel, so half ihm das Autofahren beim Nachdenken.
    Der enthusiastische Glanz in Hughs Augen bei ihrem Abschied gefiel ihm nicht. Er hatte ausgesehen wie immer, wenn er einen ebenso effektiven wie zweifelhaften Plan ausheckte. Aber warum nicht mal auf seine Verschwörungsqualitäten vertrauen? Ehrlich braucht am längsten, nicht wahr? Dann würde Dallas Ferguson noch in zehn Jahren fröhlich und ungestraft durch die Gegend laufen.
    Wie immer, wenn er sich seit Jennys Tod dem Florida Drive näherte, wurde er nervös. Er schaltete das Radio ein, drehte den Frequenzknopf vom einen Anschlag zum nächsten auf der Suche nach Ablenkung. Das Geplapper der Abendsendungen war inzwischen von seichter Pop-Musik abgelöst worden. Das erinnerte ihn nur noch mehr an Jenny und an den 6. März. Er schaltete das Radio wieder ab und begann die Umgebung nach verdächtigen Fahrzeugen abzusuchen. Je näher er seinem Haus kam, desto genauer.
    Nach dem Attentat hatte man ihm angeboten, in ein anderes Haus überzusiedeln, außerhalb der Stadt.
    Ich habe Jenny verloren, aber meine Heimat behalte ich, verdammt.
    O’Toole hatte Will angesehen, als sei er die Hauptattraktion einer Freakshow, hatte seine Finger ineinander verzahnt und den Kopf geschüttelt.
    Wie du willst. Aber wenn du bleibst, können wir dich nicht mehr schützen.
    Vor der Eingangstür hatte sich Faye postiert. Jenny hatte sich

Weitere Kostenlose Bücher