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Wie Du Mir

Wie Du Mir

Titel: Wie Du Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Dunne
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nach einem Hinweis, ob dieses Schicksal vielleicht ihm zugedacht war. „Hanlon will vor allem ’n Auge auf die Leute haben, die in seinem engsten Umfeld waren. Da gab’s ’n paar Unregelmäßigkeiten in letzter Zeit.“
    Die Blätter waren früh gefallen diesen Oktober. Sie raschelten mit jedem ihrer Schritte.
    „Wie die Florida Drive Operation?“
    „Unter anderem.“ Diese Ungeduld in Pauls Stimme, jedes Mal, wenn sie darauf zu sprechen kamen. Ein wunder Punkt.
    „Wer hat die Operation geplant?“
    „Keine Ahnung, muss ich erst rausfinden.“
    „Bisher hast du immer besser gelogen, Junge. Von Lucky wusstest du und von seinem Partner auch, also –“
    „Weil Lucky und JR oft zusammenarbeiten, deshalb hab ich das vermutet.“
    Hugh hatte jetzt endgültig die Nase voll.
    „Halt mich hier nicht zum Narren. Warst du auch mit dabei oder warum versuchst du mir diesen Schwachsinn anzudrehen?“
    „Warum ist dir das plötzlich so wichtig? Florida Drive war ’ne Routine-Operation. Kein Hahn hätte danach gekräht, wenn nicht was schiefgelaufen wäre.“ Ein Hauch von Wut verzerrte Pauls ausgeglichene Züge. Jetzt bloß keine falsche Bewegung, kein falsches Wort.
    „Wenn du mit Lucky Callahan und der Operation was zu tun hattest, dann stehst du genauso unter Hanlons Verdacht. Biste darauf schon mal gekommen?“
    Wieder Gelächter, ha ha ha.
    „Hanlon vertraut mir. Er hat mir angeboten, für die Interne Sicherheit zu arbeiten, als sein Stellvertreter. Wahrscheinlich werde ich annehmen.“
    Einen Maulwurf in der Internen Sicherheit. Das war ein Trumpfass. Paul wusste das genauso wie Hugh. Freeman würde ihm die Füße küssen.
    „Was ist mit Doherty?“
    Paul machte eine Handbewegung, wie um eine Fliege zu verscheuchen.
    „Doherty traut Hanlon, also damit auch mir.“
    „Traut Ferguson dir auch?“
    „Was willste jetzt mit ihm wieder? Ob der mir traut, spielt keine Rolle.“
    „Lucky Callahan und er waren Partner, hast du grad vorhin gesagt. Was, wenn Lucky ihm schon von eurer Begegnung erzählt hat? In dem Fall wäre es sehr wohl wichtig, dass er dir traut, Junge. Sonst fragt er sich womöglich, ob Luckys Tod etwas mit diesem Vorfall zu tun hat …“
    „Ach was“, wehrte Paul ab, „du überschätzt seine Kapazitäten. Der Typ hat einfach nur ’n Rad ab, mehr nicht.“
    „Laut seiner Akte war er fünf Jahre im Gefängnis für einen anderen Freiwilligen. Ich wette, dafür hat er noch ein paar Steine im Brett bei Doherty.“
    Abrupt blieb Agent Paul stehen, neigte sich Hugh entgegen. Mit der linken Hand schirmte er seine Augen vor der tief stehenden Morgensonne ab. An seiner Schläfe pulsierte es.
    „Jetzt sag ich dir mal was im Vertrauen. JR hat’s geschafft, sein eigenes Denkmal zu demontieren, das er sich in acht Jahren aufgebaut hat. Die Sache am Florida Drive war seine Verantwortung.“
    „War es nicht ein Unfall?“
    Paul zischte abfällig.
    „Keine Ahnung, was in ihn gefahren ist. Die Frau ist weggelaufen, und er hat überreagiert. Schlechte PR, aber für Hanlon und Doherty war nicht die Frau das Problem, sondern dass er das Ziel hat laufen lassen.“
    „Wurde der Vorfall nicht untersucht?“
    „Doch. Hanlon hat ihn und Lucky ziemlich ins Gebet genommen. Anscheinend hat JR drauf bestanden, dass er nur abgebrochen habe, weil die Sache mit der Frau ihn so aus dem Konzept gebracht habe, blabla. Absolut idiotische Ausrede, wennde mich fragst.“
    Neben ihnen wühlte ein Eichhörnchen in den Blättern, zuckte, als Hugh und Paul sich in Bewegung setzten, und rettete sich auf einen Baum.
    „Aber trotzdem hat man sie ihm abgenommen?“
    „Niemand außer Lucky hätte das Gegenteil beweisen können, und der hat ihn gedeckt. Außerdem ist er gut angeschrieben bei Doherty, wegen Opferbereitschaft und so, und Lucky hat sowieso ’nen astreinen Stammbaum, auch wenn er als Schütze nicht viel wert war. Das zählt bei Doherty, also hat er Gnade vor Recht ergehen lassen. Hanlon hätte das sicher lieber anders geregelt, aber er hat klein beigegeben.“
    Sie hatten das Rugbyfeld hinter sich gelassen und näherten sich inzwischen dem Clubhaus. Auf dem angrenzenden Parkplatz wartete das Auto, das Paul wieder zurück in die Stadt brachte. Selten hatten sie mehr als zwanzig Minuten miteinander, damit Paul bei seiner Familie keinen Verdacht erregte.
    „Und das trägt Hanlon JR jetzt nach?“
    „Offiziell nicht. Aber seitdem fällt er negativ auf. Brüskiert seine Einheit, indem er nicht bei der Ehrengarde von

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