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Wie Du Mir

Wie Du Mir

Titel: Wie Du Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Dunne
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Luckys Begräbnis mitmacht, tut nichts dagegen, dass einer seiner Brüder mit ’ner Bande Kleinkrimineller rumhängt …“
    Hugh grinste innerlich, als er an Aidan Ferguson dachte, der ihm vor drei Tagen in einem Verhörzimmer der Springfield Polizeistation gegenübergesessen hatte, stimmbruchversehrt und mit verblassenden Blutergüssen im Gesicht. Eine geradezu lächerlich leichte Beute. Als Hugh ihm empfohlen hatte, sich kein einziges Mal mehr an einem abgestellten Auto zu schaffen zu machen, das ihm nicht gehörte, oder er werde den Provos zukommen lassen, dass eine gebrochene Nase wohl nicht reiche, hatte er sich dermaßen in die Hosen gemacht, dass er über die beiläufigen Fragen nach seinem Bruder Dallas fast erleichtert gewesen war.
    „Warum lässt man JR dann so einfach aus Belfast abhauen? Habt ihr nicht Angst, dass er euch außer Kontrolle gerät?“
    Agent Paul fiel es sichtlich schwer, seine Überraschung über Hughs Frage zu verbergen.
    „Er war ’n paar Tage im Krankenhaus. Magengeschwür, hab ich gehört.“
    „Ja, aber danach ist er in den Süden. Anscheinend arbeitet er in Dublin, pinselt Häuser an oder so was. Wusstest du das?“
    Paul presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. Vor seinem inneren Auge kriegte Ferguson wohl gerade eins in die Eier.
    „Und was, wenn JR das Leck in den eigenen Reihen ist?“
    Paul musterte Hugh irritiert, dann lachte er.
    „JR als Informant? Das glaubt doch kein Mensch. Der ist nicht clever genug. Hätte er sich für jemand anderen einbuchten lassen, wenn er nur ’nen Funken Verstand hätte? Der sieht doch nicht mal seinen eigenen Stern sinken. Er ist der beste Schütze, den wir haben, und im Ernstfall hat er bis auf einmal immer funktioniert, weil er da endlich mal seinen Kopf benutzt. Aber für alles andere ist er zu …“ – er suchte den Himmel nach der richtigen Formulierung ab – „… irrational. ‚Das sind die Itaker-Gene‘, sagt Hanlon, und so langsam glaub ich, er hat recht.“ Sichtlich angetan von seiner Charakterisierung, verschränkte Paul die Arme vor der Brust.
    Was bezweckte er eigentlich mit diesen Attacken? Wenn er Ferguson so hasste, warum hatte er ihn nicht schon längst dem Special Branch zum Fraß vorgeworfen? Aus irgendeinem Grund schützte Paul ihn immer noch. Und vielleicht nicht nur Ferguson. Vielleicht sogar eine ganze Einheit, eine, die Paul samt und sonders nahestand.
    Hugh sah auf die Uhr. Noch fünf Minuten, dann war Paul wieder weg, und sie waren keinen Schritt weitergekommen. Höchste Zeit für die Daumenschraube.
    „Du sagst also, dass JR ein Hohlkopf ist. Ich meine aber, du solltest ihn nicht unterschätzen.“
    Paul wollte etwas erwidern, doch er reckte ihm seinen Zeigefinger entgegen, und er blieb stumm.
    „Denk mal nach, in welcher Situation er gerade ist. Er hat seinen Partner und Freund Lucky durch die Loyalisten verloren. Lucky wiederum hat sich bei einem gemeinsamen Pint darüber gewundert, warum du, sein respektierter Provo-Kumpel, an der Grosvenor Road in ein unbekanntes Auto steigst. Jetzt ist Lucky tot. Außerdem hat JR plötzlich ein Problem mit der Organisation. Vielleicht auch mit dir, wer weiß? Und dann, während er in Dublin auf ’nem Gerüst steht, fällt ihm ein, dass auch er zum Ziel von Donaldson und seinen Männern werden könnte. Und dass er eigentlich viel lieber seinen Platz als Ikone der Opferbereitschaft bei den Provos zurück will. Dann fällt ihm plötzlich ein, dass diese Geschichte von Lucky doch wahr sein könnte. Und weil er was bei Chief Doherty und Hanlon wiedergutzumachen hat, wird er ihnen die Geschichte erzählen. Paranoid wie Doherty ist, wird er auf diesen Zug sofort aufspringen und zu Hanlon laufen.“
    „Was soll die Schwarzmalerei? Ich hab dir schon gesagt, dass ich viel glaubwürdiger –“
    „Einen Dreck bist du, sobald deinen Kumpels mal Zweifel an dir kommen. Sie werden dir so lange auf die Pelle rücken, bis sie was gegen dich in der Hand haben, und dann geht’s ab in irgendeinen Kuhstall, und ich muss dir nicht erzählen, dass die wenigsten da lebend rauskommen.“
    Pauls Blick schweifte über das Clubhaus, blieb an dem dunkelgrünen Toyota hängen. Nur seine Kaumuskeln verrieten Hirnaktivität.
    „Was willste von mir? Soll ich dir JRs Tagesablauf erklären, damit ihr Donaldson zu ihm schicken könnt? Das mach ich nicht noch mal, hörst du?“
    Hugh schüttelte den Kopf, väterlich, wie er hoffte.
    „Junge, ich will nur, dass du logisch

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