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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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Geschlechtsakt vollzogen … Kannte sie die? Das Profil des größeren mit dunkelblondem Haar kam ihr vage vertraut vor. Der andere hatte der Kamera den Rücken zugekehrt … Er hockte auf den Knien.
    Das Gespräch im anderen Raum wurde lauter, dann wieder leiser. Emily blickte zur Tür, ermahnte ihr Herz, langsamer zu schlagen. Sie musste sich beeilen.
    Sie blätterte in dem Stapel. Ihre Hände zitterten leicht, als sie auf einem der Fotos Justine erkannte. Ein Mann, dessen Gesicht durch Justines Haar verdeckt war, machte es ihr von hinten. Die dritte Person auf dem Foto war eine Frau. Emily konnte sie nicht erkennen, weil sie vor Justine kniete … die Hände auf Justines Hüften, das Gesicht zwischen ihren Beinen. Die Frau auf den Knien hatte
langes, braunes Haar. Misty? Emily war sich nicht sicher, aber die Haarfarbe passte.
    Okay, das ging sie ja nichts an. Als sie den Stapel in die Schublade zurücklegen wollte, änderte sich die Lautstärke der Stimmen, und Emilys Aufmerksamkeit wurde wieder Richtung Tür gelenkt. Sie musste sich beeilen. Sie legte die Fotos in die Schublade und drehte sich um. Etwas auf dem Fußboden sprang ihr ins Auge. Verdammt! Eines von den Fotos. Sie hatte es fallen lassen.
    Das Haustür fiel ins Schloss. Das Geräusch war unverkennbar.
    Mist.
    Sie schnappte sich das Foto und lief zur Tür, dann die ein, zwei Schritte zum Badezimmer.
    Sie schloss leise die Tür, betete, dass sie nicht knarrte. Sie zog die Toilettenspülung. Stellte den Wasserhahn am Waschbecken an, damit es so klang, als wäre sie auf dem Klo gewesen.
    Sie brauchte einen Grund, der erklärte, warum sie so lange im Bad gewesen war.
    Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie stellte das Foto weg, spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht und rieb sich die Augen. Dann drehte sie den Wasserhahn zu, griff sich ein paar Papiertaschentücher aus der Spendebox auf dem Spülkasten und fasste sich, damit sie sich wieder ihrer Gastgeberin zugesellen konnte.
    Das Foto! Emily nahm es von der Ablage. Was für Fotos! Solche Typen kannte sie doch nicht!
    Und was zum Teufel sollte sie mit dem verdammten Foto machen? Wenn sie es zurückließ, würde Justine es mit ziemlicher Sicherheit finden. Sie musste es also mitnehmen.
Sie schob es hinter den Bund ihres Slips. Krass, aber notwendig.
    Okay. Jetzt. Sie atmete tief durch und machte die Tür auf. Justine stand im Flur, vor der Tür.
    Emily schrie auf.
    »Oh, Entschuldigung«, sagte Justine. »Ich dachte, es stimmt irgendwas nicht.«
    Emily betupfte sich die Augen. »Ich nehme an, weil wir über das alles haben …« Sie schüttelte den Kopf, schnäuzte sich. »Tut mir leid.«
    »Ach, Em, ich verstehe dich ja.« Justine legte einen Arm um Emilys Schultern und begleitete sie ins Wohnzimmer zurück. »Möchtest du einen Brandy oder etwas anderes?«
    Emily betete, dass das Foto nicht nach unten rutschen würde, und lächelte nur. »Ich gehe jetzt besser. Damit Sie einkaufen können.« Sie schnappte sich die Handtasche und musste sich enorm zusammenreißen, nicht nervös oder schuldbewusst zu wirken. »Ich hoffe, Sie haben meinetwegen nicht Ihren Besuch weggeschickt.«
    »Nein, nein. Das war nur eine hartnäckige Vertreterin.« Justine begleitete sie zur Haustür. »Ich bin ja so froh, dass du vorbeigekommen bist, Em. Wir sehen uns doch sicher bei der Beerdigung, ja?«
    »Natürlich«, versprach Emily. Erleichtert trat sie vors Haus.
    »Emily.«
    Langsam wandte sie sich zu Justine um. »Ja?«
    »Hast du nicht etwas vergessen?« Sie wartete erwartungsvoll.
    Emily hielt ihre Handtasche fest in der Hand. Justine wusste ja nichts von dem Foto. »Wie bitte?«

    »Ich brauche deine Adresse. Damit ich dir eine neue Halskette schicken kann, wenn ich eine finde.«
    »Ach ja. Richtig.«
    Emily gab ihr die Adresse, bedankte sich nochmals. Irgendwie schaffte sie es dann, zum Wagen zu gehen, nicht zu laufen. Justine winkte, während Emily rückwärts auf die Straße setzte. Als sie davonfuhr, kam sie an einem schwarzen Pkw vorbei, der ihr bekannt vorkam. Sie sah nochmals hin. War das Misty Briggs?
    Erst als sie wieder im Motel war, kam sie zur Ruhe. Sie musste zur Rezeption gehen, um den Schlüssel zu holen, weil sie ihren Clint gegeben hatte.
    Sie zog das Foto unter dem Slip hervor und verzog angewidert das Gesicht. Es war irrsinnig riskant gewesen, in Justines Schlafzimmer zu gehen.
    Und diese Fotos. Ekelhaft. Diese Frauen waren doch Lehrerinnen, um Gottes

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