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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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eingepennt.
    Er hatte Keith einen Feigling genannt, obwohl er selbst ein Scheißfeigling war.
    Troy schloss die Hand um den Griff des Revolvers.
    Bei Gott, es war Zeit, die Sache in Ordnung zu bringen. Er kannte da eine idiotensichere Methode, wie man Clint Austin in die Falle locken konnte.
    Emily Wallace.

36
    302 Dogwood Drive
16.30 Uhr
     
    Justine war zu Hause.
    Clint würde wütend sein, wenn er herausfand, dass Emily das Motel ohne ihn verlassen hatte. Aber sie konnte nicht mehr warten. Ray war tot. Gott, sie fasste es
nicht. Wie konnte so etwas passieren? Und was unternahm die Polizei dagegen? Außer Clint zu verhören?
    Sie musste die Wahrheit rauskriegen. Sie hatte Clint eine Notiz hinterlassen mit der Nachricht, wohin sie gefahren war – falls er freikam, bevor sie hier fertig war.
    Ihr Vorhaben kam ihr selbst irrsinnig vor. Justine war ihre Freundin gewesen. Die Lieblingslehrerin von allen. Alle Cheerleader liebten sie. Was hatte sie sich denn davon erhofft, dass sie Heather etwas antat?
    Es kam ihr weder logisch noch möglich vor.
    Andererseits: Die fehlende Halskette war, außer dem Messer, das einzige Beweisstück. Und so blieb Emily nichts anderes übrig, als dem einzigen Hinweis nachzugehen, den sie hatte.
    Sie lehnte den Kopf an den Sitz zurück – Ray und Keith waren tot. Die Brust wurde ihr eng vor Kummer. Die beiden Morde gaben ihr noch mehr Grund zu der Annahme, dass sie und Clint nicht nur das Richtige, sondern auch das Notwendige taten. Jemand ermordete alle Personen, die womöglich die Wahrheit über jene Nacht kannten.
    Jemand musste das Richtige tun. Clint wurde im Moment auf dem Polizeirevier vernommen, und so blieb nur sie übrig.
    Emily stieg aus dem Auto und ging die Veranda hinauf. Justine lebte in dem kleinen Haus, seit sie nach Pine Bluff gekommen war. Nannte es gern ihr Cottage. Und es sah wirklich aus wie ein englisches Cottage. Sehr romantisch, mit hübschen Verzierungen. Sehr alte Welt. Unmengen von Blumen.
    Nicht gerade die Art Haus, in dem eine Mörderin wohnte.

    Emily läutete und wartete.
    Die Tür ging auf, und Justine erschien, die Augen rot und verquollen. »Emily? Hast du gehört, was mit Ray passiert ist? Wie schrecklich.«
    »Ja. Wirklich furchtbar.«
    Justines weißer Rock und die Bluse mit Nackenträgern brachten ihre Sonnenbräune zur Geltung. Sie hatte sich das blonde Haar zu einem französischen Knoten gesteckt und sah so schön wie immer aus, aber sie wirkte auch gramerfüllt. Emily hätte daran denken sollen. Sie war so lange außen vor, nicht in ihrer Heimatstadt gewesen, dass sie vergessen hatte, wie nahe die Menschen hier einander immer noch standen.
    »Du kommst gerade ungelegen.« Justines Stimme klang rau vor Gefühl.
    Emily suchte nach der richtigen Antwort. »Vielleicht sollte ich ein andermal wiederkommen.« Gott, sie wollte nicht warten. Sie wollte das jetzt erledigen!
    »Nein. Nein. Ich wollte mir gerade ein Trauerkleid kaufen.« Justine legte eine Hand an die Brust. »Ich kann es gar nicht glauben.« Unter großer Mühe schien sie sich zu beruhigen. »Bitte, komm doch herein.«
    Emily ging ins Haus, bewunderte kurz die behagliche Inneneinrichtung. Da fiel ihr wieder ein, dass Justine mehr gerahmte Fotografien besaß als irgendwer sonst, den sie kannte. Die Fotos waren überall. Das sei ihr Hobby, hatte Justine immer gesagt, das, was sie geerdet halte.
    »Möchtest du etwas trinken?«, fragte Justine, schnüffelte und drückte ein Papiertaschentuch an die Nase.
    »Nein, danke.« Wo sollte sie anfangen? Du hast das hier; halt dich daran . »Ich habe heute Nachmittag Violet gesehen.«

    Justine bedeutete ihr, auf dem Sofa Platz zu nehmen, während sie sich in einen Sessel setzte. »Wie geht’s ihr denn?«
    »Sie ist absolut am Boden zerstört.« Justine schüttelte den Kopf, Angst lag in ihren Zügen. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wer so etwas tut. Keith war ein so prima Kerl. Und Ray. Mein Gott. Alle haben ihn geliebt.«
    Emily verschränkte die Hände, damit sie nicht zitterten. »Kaum zu glauben, dass er wirklich tot ist.«
    »Hat Violet gesagt, wann die Beerdigung stattfindet? Es ist doch sicher noch zu früh, um etwas über Rays Beerdigung zu wissen, oder?«
    Wieso hielt sie eigentlich diese Frau, eine Frau, die sie mehr als ihr halbes Leben lang kannte, für eine Mörderin?
    »Das hängt wohl von der Autopsie ab.« Ganz gleich, was die andern glaubten, sie musste das hier durchziehen. »Wissen Sie«, begann Emily, wobei ihre Stimme

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