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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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Heather fremdgegangen?«
    Emily wollte die Behauptung bestreiten, aber sie musste für alles offen sein.
    »Violet?« Plötzlich zeigte Marvins Gesichtsausdruck nicht mehr Besorgnis, sondern Verwirrung. »Sie hatte was mit Keith, aber er hat sie gar nicht beachtet. Sie war ihm zu dominant.«
    »Hat sie das wütend gemacht?« Emily erschrak über sich selbst, als sie diese Frage stellte.
    Wieder verengten sich Marvins Augen. »Verdammt, sie war deine Freundin; sag du es mir.«
    »Hüte deine Zunge«, warnte Clint.
    Marvin hatte Recht. Sie sollte ihn nicht beschuldigen. Sie schlang ihm die Arme um die Taille. »Ich halte das hier nicht mehr aus. Gehen wir mit dieser Information zu Deputy Caruthers. Soll er doch mit Justine über unsere Theorie sprechen und darüber, was ich in ihrem Haus entdeckt habe«, sagte sie zu Clint, als ihr plötzlich aufging, dass sie vergessen hatte, ihm von ihrem Besuch bei
Justine zu berichten. Er war deswegen bestimmt verärgert. Sein Blick bestätigte es.
    »Warte mal.« Plötzlich wirkte Marvin nervös, ängstlich. »Keith war mein Freund. Warum sollte ich ihm etwas antun? Wieso hätte ich Heather etwas antun sollen? Oder Ray? Das ist doch verrückt! Die Fotos von Justine sind etwas ganz anderes. Sie haben nichts mit der ganzen Sache zu tun.«
    Emily war entsetzt. Wieso wusste Marvin von den Fotos? Sie hatte – gemeinsam mit Clint – Deputy Caruthers von Justines vermisster Halskette und der Tatsache erzählen wollen, dass Ray Hale die Halskette, die in Heathers Hand gefunden worden war, »verloren« hatte. Marvin sprach doch sicher nicht von denselben Fotos, die Emily entdeckt hatte.
    »Vielleicht sind die Fotos wichtig«, sagte sie einfach so ins Blaue hinein. Und hoffte inständig, sie würde dadurch herausfinden, über welche Fotos er redete. Besaß Justine von ihm auch … solche Bilder?
    »Ich glaube, Emily hat Recht«, sagte Clint leise und spielte ihr Spiel mit. »Wir alle drei sollten den momentanen Polizeichef Caruthers aufsuchen und uns mal anhören, was er so denkt.«
    Angst spiegelte sich Marvins Blick. »Warte – wenn du wissen willst, wer wirklich ein Motiv hatte, warum stellst du dann nicht einfach Justine diese Fragen?«
    »Was soll das heißen?«, fragte Emily, als verstünde sie den Zusammenhang nicht. Sie verstand ihn wirklich nicht.
    »Violet war schwer verknallt in Keith, klar«, sagte Marvin, nickte und sah von Clint zu Emily. »Aber es war Justine, die irrsinnig besessen von ihm war.«

    »Justine Mallory war unsere Lehrerin«, erinnerte Emily ihn. Marvins Andeutung war lächerlich. »Zehn, zwölf Jahre älter als wir.« Jüngste Nachrichten deuteten allerdings darauf hin, dass Marvins Behauptung nicht völlig absurd war. Ebenso wenig wie Justines seltsame sexuelle Vorlieben … aber wie auch immer. So war Justine eben. Alle liebten sie. Was aber war mit der vermissten Halskette?
    Marvin tauschte einen Blick mit Clint. Emily kapierte es nicht.
    »Glaub mir«, beharrte Marvin. »Sie war in Keith schwer verknallt. Sie war völlig besessen von ihm. Als sie bei jenem letzten Mal dahintergekommen ist, dass er wieder mit Heather ausging, ist sie durchgedreht. Sie hat über nichts anderes geredet als über ihn, sogar als ich’s ihr besorgt hab – wenn du weißt, was ich meine«, sagte er zu Clint. »Und Keith …«, Marvin zuckte mit den Schultern, »… war hin und weg von ihr. Er war gern mit Justine zusammen. Verdammt, wer wäre das nicht gewesen? Aber ich glaube, es hat ihm Angst gemacht, dass sie so dominant war.«
    Emily fühlte sich ganz schwach. Justine war eifersüchtig auf Heather gewesen? Sie hatte auch mit den Jungs geschlafen? Wieso hatte sie das nicht geahnt?
    »Du solltest lieber nicht sagen, dass du das von mir hast«, warnte Marvin, der plötzlich ganz blass geworden war. »Wenn sie dahinterkommt …«
    »Was dann?«, widersprach Clint. »Was kann sie dir denn jetzt noch antun? Wenn sie dessen schuldig ist, was du sagst, dann muss sie die Konsequenzen tragen.«
    »Du weißt genau, dass sie schuldig ist«, sagte Marvin zu Clint und sah sich um – so als hätte er Angst, jemand
könnte ihn hören. »Ich kann nur eins sagen: Es ist so, wie mein Vater gesagt hat: Hier unten in Alabama kannst du dein Leben lang Rinder züchten, und keiner nennt dich Rancher, aber wenn man dich einmal dabei erwischt, wie du einen Schwanz lutschst, bist du schwul für den Rest deines Lebens.« Er ging rückwärts zur Tür. »Was immer du unternimmst, halt einfach meinen

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