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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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in Pine Bluff, umgeben von den vielen Gerüchten über Austins Unschuld, die ihr zusetzten. Daran musste es liegen. Sie zweifelte an sich selbst!
    Im Rückspiegel erschien Austins roter Firebird. Als er sich ihrem Wagen näherte, fuhr er langsamer und bog dann ruhig, ohne in ihre Richtung zu sehen, in seine Auffahrt, parkte dort, wo er immer stand, und ging ins Haus.
    Falls sie es wirklich schaffte, ihn über Fairgate zu befragen, würde Austin sie ohnehin nur belügen, selbst wenn er die Wahrheit wüsste. Sie war der letzte Mensch auf Erden, dem er helfen würde. Und er war der letzte Mensch, den sie um Hilfe bitten würde. Sie musste ihren Kopf klar bekommen und wieder vernünftig denken.
    Plötzlich sah sie Austin das Haus verlassen.
    Wohin wollte er jetzt? Bisher war er jeden Abend nach Hause gekommen und dort geblieben, zumindest bis sie so gegen zehn Uhr weggefahren war. Er hatte sich nicht umgezogen. Die langen Beine steckten in denselben zerschlissenen Jeans, und er trug noch immer das ölverschmierte,
eng am muskulösen Oberkörper anliegende T-Shirt, das er getragen hatte, als er ausgestiegen war.
    »Was hat er vor?«, murmelte sie.
    Zielstrebig ging er am Wagen vorbei die Auffahrt hinunter. Auf die Straße … auf sie zu …
    Instinktiv griff sie nach ihrem Handy. Mit einem Ruck zog sie es aus dem Ladegerät. Als Austin die Straße überquerte, ließ eine zusätzliche Dosis Adrenalin ihren Puls in die Höhe schießen. Sie saß regungslos da und sah ihn näher kommen, in seinem Gang lag etwas Unversöhnliches und Bedrohliches. Sein Gesicht … sein Blick drückte Wut aus. Sie fühlte sich in höchster Gefahr. Die einfältige Neugier, die ihren klaren Verstand vernebelt hatte, war mit einem Schlag verschwunden. An ihre Stelle trat eine große Angst – die Angst, die sie schon vor Sekunden hätte empfinden sollen.
    Er hielt an der Wagentür und starrte sie derart wütend an, dass ihr die Luft wegblieb. »Steig aus.«
    Einen Moment lang versagte ihr die Stimme. Wie er sie ansah … so ein Zorn … so ein … Schmerz. Sie war völlig durcheinander. »Bleib da stehen, oder ich ruf die Polizei«, sagte sie mit zittriger Stimme.
    Sein Gesicht versteinerte; in seinem Blick stand die nackte Wut. »Ruf sie an. Ruf sie sofort an.«
    Er hatte zwar in keiner Weise versucht, die Wagentür zu öffnen oder das Auto auch nur zu berühren, doch sie befürchtete, dass er genau das jeden Augenblick tun konnte. Er war in Rage. War das die unbändige Wut, die ihn in jener Nacht gepackt hatte, als er ungebeten in ihr Zimmer gekommen war? Sie war sich nicht sicher: In jener Nacht hatte er furchtbar erschrocken ausgesehen, außer sich. Nicht so wie jetzt.

    Sie fingerte an der Tastatur ihres Handys. Nachdem der Polizist am Notruftelefon ihre lange Geschichte unterbrochen hatte, nannte Emily ihm ihren Standort und bat ihn, sofort die Polizei zu schicken. Sie beendete das Gespräch und sah ihn erneut widerstrebend an. »Die Polizei kommt gleich.« Sie wollte ihn ermahnen, sich vom Auto zu entfernen, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken. Seine Wut, die noch vor wenigen Sekunden so deutlich zu sehen war, hatte sich in etwas anderes, Unbestimmbares verwandelt. Eine Mischung aus Schmerz und … Verzweiflung, die sie nicht einschätzen konnte.
    Er fuhr sich durchs Haar und trat vom Wagen zurück, aber sein Blick, der tiefe Traurigkeit ausdrückte, hielt den ihren fest.
    Es war verrückt, aber etwas in ihr zwang sie, die Hand nach ihm auszustrecken. Bevor er reagieren konnte, war sie aus dem Auto gestiegen. »Was ist los mit dir?« Ihre Stimme klang dünn, zerbrechlich.
    »Warum?«
    Die Qual, die in diesem Wort lag, erschütterte etwas tief in ihrer Seele Verborgenes. Es war ihr unmöglich, zu antworten. Was war los mit ihr?
    »Warum?«, wiederholte er; seine Wut hatte die Oberhand über seinen Schmerz zurückgewonnen. Er kam noch näher und drückte sie fast gegen ihren Wagen. »Warum hast du das getan?«
    Sie redete sich ein, dass es die Angst war, die ihr im wahrsten Sinne des Wortes die Luft zum Atmen nahm, aber das stimmte ja nicht. Es lag an ihm, so wie neulich, als sie davon geträumt hatte, ihm so nahe zu sein, die zu sein, die er begehrte. Sie fühlte einen Schmerz. Herrje,
wieso stolperte sie so über ihre eigenen Gefühle? Sie drückte die Hände gegen seine Brust. Mit fester Stimme sagte sie: »Geh weg.«
    Sich gegen ihn zu stemmen, das war wie mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Sein Herz schlug heftig unter ihren

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