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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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gut wie sie Gästelisten zusammenstellen
oder Getränke und Speisen auf das Spektakulärste präsentieren – ob nun für ein Grillfest im Garten oder für ein hochelegantes Dinner in Abendgarderobe.
    Dieses Mal jedoch hatte sie einen Fehler gemacht. Einen, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Sehr ungewöhnlich.
    Violet überblickte das Gedränge in ihrem großen Wohnzimmer. Jeder der gutgekleideten Gäste hatte Violets tolles Haus und die schmackhaften Horsd’oeuvres gelobt, die sie selbst zubereitet hatte. Der Wein war das Beste, das diesen Leute je über den Gaumen geflossen war, ob sie das nun zugaben oder nicht. Bei der Vorstellung, dass in ihrem Haus mehr Bierflaschen als Weingläser die Runde machten, hätte sie schreien mögen. Aber was konnte man schon in Pine Bluff erwarten? Das hier war nun mal Alabama.
    Doch was Violet wirklich beunruhigte, das war die Spannung zwischen ihrem Mann und seinen Freunden. Troy war Keith den ganzen Abend lang ganz offensichtlich aus dem Weg gegangen. Genau wie Larry und sogar Perry. Sie sah in die Runde – und ihr Blick blieb an ihrem lieben Mann haften. Das war so unfair ihm gegenüber. Durch Clint Austins Rückkehr war Keiths Leben ins Schleudern geraten. Es schien nichts zu geben, womit sie ihm helfen konnte.
    Diese verdammte Heather Baker.
    Violet presste die Lippen aufeinander und hielt ihr Glas so fest, dass es fast zersprang. Heather hatte alles gehabt. Sie und Emily sollten die Mannschaftsführerinnen im Abgangsjahr des Teams werden. Ursprünglich hatte Violet Mannschaftsführerin werden sollen. Sie hatte
sich härter dafür angestrengt als die beiden zusammen. Aber die Frage, wer beliebter war, hatte den Aussschlag gegeben. Justine hatte darauf bestanden, dass sie selbst die Entscheidung getroffen hatte, aber Violet wusste es besser.
    Heather hatte die große Auszeichnung erhalten, Mannschaftsführerin zu werden, und dann hatte sie sich auch noch den Mann geschnappt, den Violet liebte. Er und Heather hatten sich im vorletzten Schuljahr dreimal getrennt. Zweimal hatte Keith sich dann Violet zugewandt. Warum hatte Heather ihn nicht endlich in Ruhe gelassen? Egoistisches Miststück.
    Entspann dich. Violet atmete tief durch. Das hier war ihre Party. Sie wollte eine gute Gastgeberin sein. Im Übrigen hatte es für Heather damit geendet, ermordet zu werden, und für Violet, dass sie Mannschaftsführerin wurde. Und den Mann hatte sie auch bekommen.
    Beides stand ihr zu. Sie hatte alles, was sie erreicht hatte, verdient. Und niemand – ihr Blick blieb an Cathy Caruthers hängen – würde Violet davon jemals irgendetwas wieder wegnehmen können. Wenn Cathys Mann nicht so viele Überstunden machte, hätte er vermutlich bemerkt, dass seine Frau ihm in den letzten Jahren untreu geworden war.
    Violet wischte den Gedanken fort und stürzte sich ins Getümmel. Sie spielte die gute Gastgeberin, die dafür sorgte, dass alle etwas zu trinken und etwas Gutes zu essen hatten. Zwischendurch ging sie kurz in die Küche, um zu prüfen, ob noch genügend Bier im Kühlschrank war, und um die Küchenhilfe zu ermahnen, darauf zu achten, dass die Tabletts mit den Hors d’oeuvres immer gut gefüllt waren. Der Kellner war gerade dabei, nochmals
die verschiedenen Weine anzubieten. Ausgezeichnet.
    Bevor sie ins Wohnzimmer zurückging, überprüfte sie am Spiegel im Flur ihr Make-up. Ihre Hochsteckfrisur im französischen Stil sah exquisit aus, so wie ihr schwarzes Kleid. Sie hatte ein Dutzend Kleider anprobiert, ehe sie sich für dieses entschieden hatte. Sie war extra nach Birmingham gefahren, um eines zu finden, das niemand außer ihr tragen würde. Den Preis von fast tausend Dollar hätte auch niemand sonst hier bezahlen können.
    Ein gedämpftes rhythmisches Geräusch, das aus dem Bad im Flur drang, ließ Violet näher an die Tür gehen. Mit Sicherheit war niemand jetzt schon betrunken. Sie hörte eine Reihe von »Oh jaaa« und »gib mir alles« und erschrak. Eine unbändige Wut packte sie. Sie würde Cathy umbringen. Die Schlampe hatte Sex in ihrem Bad!
    Wenn sie da drinnen alles durcheinanderbrächte …
    Es waren offensichtlich zwei gleichzeitige Orgasmen. Violet fiel vor lauter Entsetzen fast die Kinnlade runter. Den Mund zornig zusammengekniffen, stapfte sie davon.
    Wie konnte Cathy es wagen, so etwas auf ihrer Party zu tun!
    Ein paar Minuten später kam Cathy – übers ganze Gesicht grinsend -, ein frisches Bier in der Hand, zurück zu den anderen Gästen. Violets Unterkiefer sackte

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