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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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Erregung, als er sie so in dieser untertänigen Stellung sah, durchströmte
ihn. Ja, sie wusste, was er wollte, was er brauchte. Das war ihre einzige echte Begabung; sie konnte einem Mann zu Gefallen sein, wie keine andere Frau es auch nur ansatzweise vermochte. Ihr ganzes Erwachsenenleben war sie mit der Fähigkeit gesegnet gewesen, eine vollständige Erektion allein mit Blicken, einen Beinahe-Höhepunkt mit einer bloßen Berührung auszulösen. Zeit, dass sich dieses Können bezahlt machte.
    Das metallische Kratzen, als sie seinen Reißverschluss herunterzog, Zentimeter um Zentimeter, hallte durch das grabesstille Zimmer. Sein Keuchen spornte sie an, machte sie noch entschlossener, dafür zu sorgen, dass er nie mehr vergaß, wer sich in dieser tragischen Nacht um ihn gekümmert hatte.
    Als sie die Hand um ihn legte, war er mehr als bereit. Einen Mann seines Alters so leicht in einen solchen Zustand der Erregung zu versetzen, das konnte sie besser als die kleine blaue Pille und war weit weniger gefährlich für seine Gesundheit.
    Sie umfasste ihn, so dass das Gefühl, das ihre Hand auslöste, ihn bis kurz vor den Höhepunkt brachte. Er stöhnte, als sie näher kam, nahe genug, dass er ihren warmen Atem auf der empfindlichen, intimen Haut des Dings spürte, das hilflos in ihren Händen zuckte und zitterte.
    Justine hatte immer versucht, aus jeder Situation, ob gut, schlecht oder mittelmäßig, das Beste zu machen. Hatte das Glas immer als halb voll angesehen.
    Nun, ihr Glas war soeben bis zum Überfließen gefüllt geworden.

31
    Motel Valley Inn
22.15 Uhr
     
    Emilys Eltern hatten angerufen, um zu erfahren, wie es ihr ging. Sie hatten sie gebeten, nach Hause zu kommen, aber Emily war noch nicht so weit. Sie hatten lange über Emilys Pläne gesprochen, die in Wirklichkeit ihre Pläne waren, wie Emily mit ihrem Leben weitermachen und diese furchtbare Tragödie endlich hinter sich lassen könnte, jetzt, da das furchtbare Geheimnis der Eltern raus war. Sicherlich würde Chief Hale da mitspielen.
    Aber er tat es nicht. Vielmehr wollte er, dass die ganze Angelegenheit endgültig zu den Akten gelegt wurde, genauso wie alle andern Leute in der Stadt.
    Seit sie Rays Büro verlassen hatte, hatte Emily um Keith, um Violet und um deren Jungs geweint. Sie hatte um Heather und ihre Familie geweint, vor allem um Troy. Und um Clint Austin. Schließlich hatte sie diesen Zustand völliger Gefühlsleere erreicht, und der Tränenstrom war versiegt. Ein ausgiebiges heißes Bad hatte sie entspannt und den schmerzenden Muskeln ein wenig Linderung verschafft. Sie zitterte noch jetzt bei der Erinnerung daran, wie sie sich all die schmerzenden Stellen zugezogen hatte.
    Ganz gleich, was Ray oder ihre Eltern glaubten, sie konnte erst dann mit ihrem Leben weitermachen, wenn sie die Wahrheit herausgefunden hatte, und zwar um Clints und um ihrer selbst willen.
    Heathers Mörder war auf freiem Fuß – irgendwo da draußen.

    Konnte der Mord an Keith auf irgendeine Weise mit dem an Heather zusammenhängen?
    Unruhig ging Emily durchs Zimmer. Ermittelte Ray in dieser Richtung?
    Sie wollte mit aller Macht die Wahrheit aufdecken, jemand anderer wollte sie unter den Teppich kehren. Der Brand war ein Anschlag auf Clints Leben gewesen; das war unbestreitbar. Ging es bei dem Mord an Keith darum, das Wühlen und Graben in der Vergangenheit zu beenden? Hatte Keith etwas darüber gewusst, was in jener Nacht wirklich geschehen war? Emily konnte einfach nicht glauben, dass Keith Heather auf irgendeine Weise verletzt hatte. Aber das bedeutete ja nicht, dass er nicht vielleicht bestimmte Dinge gewusst hatte. Heather hatte versprochen, ihr etwas Wichtiges zu erzählen. War es dabei um Keith gegangen?
    Beobachtete sie jemand, vielleicht der Mörder von Keith? Emily spähte durch die Vorhänge hindurch, um festzustellen, ob inzwischen weitere Autos auf dem Parkplatz standen. Bislang waren da nur zwei andere Gäste. Ihre Autos parkten noch immer vor dem Gästehaus, neben Emilys Wagen.
    Clint hatte gesagt, sie schwebe möglicherweise in Lebensgefahr. Tatsächlich aber wusste sie gar nichts. Sie hatte Vermutungen, die irrelevant waren, Spekulation, worauf Ray sie freundlich hingewiesen hatte.
    Als sie sich vom Fenster abwandte, fiel ihr ein Fahrzeug auf der anderen Straßenseite auf. Sie sah nochmals hin. Ein alter grüner Pick-up. Ein Insasse. Sie bekam eine Gänsehaut. Sie kannte den Pick-up von irgendwoher, aber woher?
    Da fiel es ihr ein.

    Bilder des gemeinsam

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