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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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jemanden das sagen zu hören machte alles irgendwie schlimmer.
    »Du hast keine Sekunde lang geglaubt, dass er ihr etwas
antun könnte, aber du warst überzeugt, dass ich ihr etwas angetan hatte.«
    Das war keine Frage.
    »Keith kannte ich ja«, lenkte sie ein. »Dich nicht.« Außer in meinen Träumen .
    Er trat einen Schritt näher. Streckte den Arm aus, berührte ihre Wange. »Hab ich das getan?«
    »Ja.« Es war nichts. Eine kleine Hautabschürfung. Die hatte sie völlig vergessen. Bei der Flucht vor dem Brand hatte sie sich größere blaue Flecken und Hautabschürfungen zugezogen. Und als sie sich mit ihm auf dem steinigen Boden gewälzt hatte, aber von beidem wollte sie jetzt nicht sprechen.
    »Es tut mir leid.« In seinen Zügen erkannte sie Bedauern.
    »Das macht doch nichts. Ich habe an dir bestimmt auch ein paar Spuren hinterlassen.«
    Sein Blick wurde intensiver. »Vielleicht.«
    Wenn er sie doch nur nicht so anschauen würde! »Warum hast du Ray nicht die Wahrheit gesagt? Dass ich gestern Morgen mit dir zusammen war?«
    »Weil ihn das nichts angeht.« Clint ließ den Blick über sie schweifen, langsam, forschend. Ihr wurde warm, dort, wo sein Blick sie berührte.
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich mit dir zusammen war.«
    Wieder blickte er sie an, fest, durchdringend. »Warum?«
    Ihr stockte der Atem bei seinem Blick
    »Weil es die Wahrheit ist.« Er trat einen Schritt näher. Jetzt konnte sie fast keinen Atemzug mehr tun. »Weil es in dieser Stadt genug Geheimnisse und Lügen gegeben hat.«

    »Ich möchte, dass du weißt«, sagte er überraschend sanft, was ihr ein zärtliches Gefühl bereitete, »dass ich clean bin. Ich bin in den letzten vier Jahren jedes Jahr getestet worden, wegen der … Dinge, die passiert sind. Ich hätte dir um nichts in der Welt mit Absicht wehgetan.«
    Ehrlich gesagt, war ihr das nicht einmal flüchtig in den Sinn gekommen. Es hatte sie so viele Jahre nicht gekümmert, ob sie lebte oder tot war, dass ihr die Vorstellung, sich zu schützen, völlig fremd war.
    »Bist du dir sicher?«, gab sie zurück. »Dass du mir nicht wehtun wolltest, meine ich. Ich war schließlich die entscheidende Zeugin, die dich ins Gefängnis gebracht hat.«
    Sein Blick ruhte, ganz kurz, auf ihrem Mund, dann blickte er ihr wieder in die Augen. Dieser Augenblick genügte, um tief in ihrem Bauch ein Verlangen auszulösen, das sich nicht ignorieren ließ.
    »Du hast geglaubt, im Recht zu sein. Du warst verletzt und wütend. Du hast unter Schock gestanden.«
    »Ich habe dabei geholfen, dein Leben zu ruinieren.« Sie stockte – noch mehr von diesen verdammten Tränen stiegen in ihr auf.
    »Ja.« Er streckte den Arm nach ihr aus, umfasste sanft ihr Gesicht, strich ihr über die Wange. »Das hast du. Du hast jemanden gebraucht, dem du die Schuld geben konntest. Ich will zwar nicht gerade behaupten, dass das nicht mehr wichtig ist, aber ich komme bestimmt darüber hinweg.«
    »Was kann ich tun?«
    Er ließ die Hand fallen. »Du kannst unsere verdammte Stadt verlassen und das alles hinter dir lassen.«

    Das konnte er nicht ernst meinen. »Und einfach alles auf sich beruhen lassen?«
    »Wenn wir weiter in dieser Angelegenheit herumstochern, könnte am Ende noch jemand tot sein«, sagte er und seufzte schwer – ein Zeichen seiner Müdigkeit.
    Jetzt begriff sie. Er fühlte sich für Keiths Tod verantwortlich. Wenn Clint nicht zurückgekommen wäre …
    »Keiths Tod war nicht deine Schuld.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht.« Clint stand dicht vor ihr Sie konnte es einfach nicht mehr aushalten. Sie musste ihn berühren. Sie legte ihm die Hand auf die Brust. »Bleib …«
    »Ich geh jetzt lieber.«
    Sie hatte sich selbst ein Versprechen gegeben: Von nun an wollte sie sich alles nehmen, was sie brauchte. Lass ihn jetzt nicht gehen . Sie hatte so lange nichts Echtes mehr gefühlt, und die Erinnerung daran, wie er sie zum Höhepunkt gebracht hatte, schrie förmlich auf in ihr, bat um mehr. »Du solltest nicht in der alten Scheune schlafen.«
    »Das geht schon.«
    Sag es . »Ich möchte, dass du bleibst.«
    Zögern blitzte in seinen Augen auf. »Bist du ganz sicher?«
    »Ich möchte, dass du mich … berührst.«
    Diese Lippen, nach denen sie sich sehnte, verzogen sich. »Ich habe dich berührt.« Er blickte auf die Wange, die er liebkost hatte.
    Sie schüttelte leicht den Kopf. »Nicht so.«
    »Emily …« Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht. »Es hätte nicht so passieren dürfen. Dein erstes Mal hätte

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