Wie ein dunkler Fluch
verringert, um auf sie zu warten.
»Der Fahrstuhl funktioniert nicht«, sagte sie keuchend. Sie hatte seit fünf Tagen keinen Sport mehr getrieben, und ihr Körper rebellierte gegen diese plötzliche zusätzliche Anstrengung.
»Vielleicht eine Sicherheitsvorkehrung gegen einen Einbruch«, schlug er als Erklärung vor.
Vielleicht. Es gab keinen Grund, Vandalen, die hier womöglich einbrachen, die Arbeit unnötig zu erleichtern. Aber es konnte auch Fincher dahinterstecken.
»Oberstes Stockwerk«, meldete er, als sie im fünften Stock angekommen waren.
Ganz langsam und systematisch durchsuchten sie jedes
Stockwerk und schalteten auf ihrem Weg das Licht an. In jedem Büro. Jedem Nebenraum. Dass die Zimmer leer waren, beschleunigte die Suche.
Der Raum, in dem die Druckmaschinen einst die Zeitung produziert hatten, verlangte etwas mehr Zeit. Und dann der Warenausgang. Jeder Platz, an dem Worth möglicherweise versteckt sein konnte, musste genau untersucht werden. Sie machten sich nicht die Mühe, ihn zu rufen, weil die vorigen Opfer alle mit Medikamenten ruhiggestellt worden waren. Wahrscheinlich er auch.
Sie fanden absolut gar nichts.
Keine Bomben. Keine Feuerfallen. Keinen Worth.
»Wie viel Zeit bleibt uns noch?«, fragte McBride.
Sie sah auf ihr Handy. »Eine Stunde und zwanzig Minuten.«
»Er muss hier sein. Die Tür war offen. Alle Indizien weisen darauf hin.« McBride ging durch die Eingangshalle, als sie wieder an ihren Ausgangspunkt zurückgekehrt waren. Sie sahen sich den gesamten Bereich genau an, untersuchten alle Ecken und Winkel doppelt und dreifach.
»Wir müssen uns bald melden, sonst schickt Pierce seine Truppen los.« Pierce und die Polizei von Birmingham mussten unter allen Umständen hier herausgehalten werden. Schließlich sollte Fincher sein »Versprechen« nicht einlösen.
McBride blieb mitten in der Eingangshalle stehen, ließ seinen Rucksack fallen und stemmte die Hände in die Hüften. »Wenn wir ihn nicht finden, wird er abstürzen«, sagte er und wiederholte damit die Drohung aus der E-Mail. »Er hängt nirgends draußen an einem Seil. Nicht im Treppenhaus. Nicht von irgendeiner Decke.«
Sein Blick blieb an ihrem hängen, als die einzige andere Möglichkeit in ihrem Kopf Gestalt annahm.
»Deshalb funktioniert der Fahrstuhl nicht«, sagte sie und sprach aus, was ihnen beiden soeben klar geworden war.
»Wieder nach oben.« Er schnappte sich den Rucksack und lief zur Treppenhaustür.
Als sie wieder im fünften Stockwerk angekommen waren, war sie froh, dass er den Rucksack trug. Sie hatte rasendes Herzklopfen. Ihr Adrenalinspiegel schnellte in die Höhe und bereitete sie so darauf vor, mit schwierigsten Dingen fertigzuwerden.
Als sie die Fahrstühle im obersten Stockwerk erreicht hatten, zog McBride die Brechstange hervor und warf den Rucksack zu Boden. »Passen Sie auf, dass sich keiner an uns heranschleicht, Grace.«
Darum musste er sich keine Sorgen machen. Sie hatte die Augen die ganze Zeit über auf den Korridor gerichtet. Wenn sich irgendetwas bewegte, würde sie die Waffe ziehen.
Nur ab und zu blickte sie zu McBride – dann nämlich, wenn es sich so anhörte, als hätte er die Fahrstuhltüren aufgebrochen. Als er es endlich geschafft hatte, sie auseinanderzudrücken, starrte er den Schacht hinunter.
»Die Kabine ist unten im ersten Stock.«
Sie zeigte nickend, dass sie verstanden hatte. Sackgasse.
Verdammt. Ihr Bauch hätte sie fast in eine peinliche Situation gebracht. Sie schluckte, atmete einige Male tief ein.
McBride ging zum zweiten Fahrstuhl. Er setzte das Stemmeisen an der Tür an, zog daran, zog noch einmal,
bis die Tür sich öffnete. Die Kabine stand da, als hätten sie beide sie angefordert, um hinunterzufahren.
McBride trat einen Schritt hinein, um genauer hinzusehen, während sie weiter den Korridor überwachte. Aber eigentlich hätte sie lieber selbst nachgesehen.
»Sieht ganz so aus, als wäre der Ingenieur hier am Werk gewesen.« McBride bedeutete ihr mit einer Geste, zu ihm zu kommen. »Schauen Sie mal hier.«
Die Bedientafel war von der Wand abmontiert worden, statt dessen hing dort ein schwarzer Kasten. Auf dem Kasten war ein Timer angebracht, der von sechsundfünfzig Minuten herunterzählte.
Ihre Blicke trafen sich. Mein Gott. Sie verstand sofort, was der Timer zu bedeuten hatte. »Der einzige Grund, weshalb er einen Timer in diesem Fahrstuhl installieren würde …«
»… ist, dass er sich zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt in Bewegung
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