Wie ein dunkler Fluch
einige Schritte hinter ihm und beobachtete genau, was sich links und rechts von ihnen tat, um sicherzugehen, dass sie nicht überrascht werden konnten. Die Spezialeinheit der Polizei von Birmingham hatte Kundschafter geschickt, die durch die Haupt- und Seitenstraßen patrouillierten. Sie alle wussten, dass Fincher hier irgendwo sein musste.
Sie sah sich ein letztes Mal um. Hier gab es jede Menge Plätze, an denen man sich verstecken konnte.
Bei einem langsamen Gang ums Gebäude hatte
sich gezeigt, dass Worth nicht vom Dach oder von irgendeinem Fenster herunterhing. Weil es keinen Aufstieg zum Dach gab, konnten sie davon ausgehen, dass niemand dort oben war.
Pierce hatte vorgeschlagen, Funkgeräte mitzunehmen, da sie ohne jede Verstärkung in das Gebäude gehen würden, aber McBride hatte es abgelehnt. Was sollte das auch? Wenn irgendjemand anderes in das Gebäude käme, wäre das Spiel ohnehin vorbei. Bisher war noch niemand zu Tode gekommen, aber dieses Risiko konnten sie nicht eingehen. Martin Fincher hatte nicht alle Tassen im Schrank, und das lieferte Pierce die nötigen Argumente, um auf einen Kompromiss zu drängen. Vivian sollte sich halbstündlich melden, sonst würde Pierce eine Spezialeinheit schicken. McBride gefiel das nicht, aber er beließ es dabei.
Der Geschäftsführer der Birmingham News war aus dem Bett gescheucht worden, um die benötigten Schlüssel zu bringen. Der Mann hatte darauf bestanden, gemeinsam mit der Polizei vor Ort zu sein. Vivian nahm ihm das nicht übel, immerhin war er für das Gebäude verantwortlich. Wenn man an den andauernden Streit mit dem Komitee für Denkmalpflege dachte, konnte man wohl davon ausgehen, dass er hoffte, es werde in die Luft fliegen.
»Ich glaube, wir brauchen die Schlüssel gar nicht«, bemerkte McBride, als er die Tür öffnete.
Grace hatte eine böse Vorahnung und bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Höchste Zeit, sich der letzten Herausforderung zu stellen. Danach wäre es vorüber. Sie mussten es einfach nur noch einmal schaffen.
Sie konzentrierte sich auf McBride. Er konnte das.
Worin auch immer diese Herausforderung bestand, er würde sie meistern.
Sie kannte nicht alle Details seines Werdegangs, aber eines wusste sie ganz genau: Das FBI hatte einen Fehler gemacht, als es einen so begabten Agenten hatte gehen lassen.
Im Inneren des Gebäudes hielt Vivian kurz an, während er sich um die Beleuchtung kümmerte. Aus Sicherheitsgründen und wegen des Versicherungsschutzes waren die Versorgungsleitungen intakt. Sie prüfte ihre Waffe, dann gingen sie einige Stufen hinauf in die Eingangshalle. Die beiden Fahrstühle des Gebäudes befanden sich oben am Ende der Stufen.
»Nehmen Sie die Treppe oder den Fahrstuhl?« Das war ihr egal.
McBride hievte den Rucksack auf die Schultern. »Ich nehme die Treppe.«
Als er fortging, drückte Vivian den Fahrstuhlknopf. Nachdem sie ihn nicht mehr sehen konnte, ging sie zurück zum Fahrstuhl, aber der Knopf leuchtete nicht auf, wie es eigentlich hätte sein müssen. Sie drückte ihn noch einmal und wartete für den Fall, dass nur die Leuchte defekt war. Die Tür des Treppenhauses schloss sich hinter McBride, das Geräusch hallte durch die verlassene Empfangshalle. Sie legte die rechte Hand auf den Knauf ihrer Waffe und wartete noch eine Minute darauf, dass der Fahrstuhl reagierte.
Sie drückte den Knopf zum dritten Mal. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Ding.
Immer noch kein Aufleuchten und keinerlei Geräusch im Fahrstuhlschacht.
Okay. Das war das. Sie würde nicht länger warten.
Es war eine gute Idee gewesen, unterschiedliche Wege zu nehmen, um sicherzugehen, dass Fincher nicht den einen Weg hinunter nähme, während sie einen anderen Weg hinauf wählten, aber jetzt verschwendete sie hier nur ihre Zeit.
Sie beobachtete genau, ob sie auch nur die geringste Bewegung in der Eingangshalle bemerkte, und nahm dann denselben Weg wie McBride. Der Gedanke daran, dass Fincher sich hier irgendwo aufhielt und beobachtete, wie sich sein völlig irrsinniger Plan entwickelte, verunsicherte sie erheblich. Bisher schien alles darauf hinzudeuten, dass der Mann eigentlich niemandem etwas antun wollte, aber er war nicht ganz dicht – seine Motivation und sein Ziel konnten sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern.
Als sie im Treppenhaus war und McBrides Schritte über sich hörte, konnte sie wieder atmen. Sie beeilte sich, ihn einzuholen. Das wäre ihr nicht gelungen, hätte er sie nicht gehört und sein Tempo
Weitere Kostenlose Bücher