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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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sich nicht denken. Die Kirche ist ein historisches Wahrzeichen. Sie war der Ausgangspunkt der Bürgerrechtsbewegung – ein Teil der Geschichte Birminghams; sie wurde geschrieben mit dem Blut von vier kleinen Mädchen, die in dieser Kirche getötet wurden, ein Teil der Geschichte von der Unterdrückung der Schwarzen.«
    » Unterdrückung ist böse.«
    Aber bei dieser Unterdrückung ging es nicht um die Rassenfrage, sondern um Geld. Finanzielle Mittel, Wohlstand. Arm und Reich. Genauso wie bei der kleinen Byrne auf dem Friedhof der oberen Zehntausend und der Jones im Stahlwerk. Das Mädchen, das mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde; die Frau, die für jeden Dollar hart arbeitete.
    Trenton war ein angesehener Chirurg. Man brauchte viel Geld oder die richtige Versicherung, um von einem Chirurgen seines Kalibers operiert zu werden.
    »Okay …«, sagte McBride langsam, »Trentons Klasse unterdrückt in gewisser Hinsicht die Armen, indem
sie das Beste von allem hat, während die Arbeiterschicht nur das bekommt, was übrig bleibt.« McBride strich sich mit der Hand über das Stoppelkinn. »Trenton hat den Gotteskomplex, von dem wir schon einmal gesprochen haben. Ihn muss, laut dem Treuen Fan, unbedingt Demut gelehrt werden.«
    »Trentons Arroganz ist in zahlreichen Zeitungsartikeln dokumentiert«, bemerkte Grace.
    »Er herrscht über Leben und Tod, indem er manche Patienten auswählt und andere abweist, wahrscheinlich abhängig von ihrer Zahlungsfähigkeit«, überlegte McBride laut.
    Worth warf ein: »Diese Aussagen dürfen nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Wir können nicht in der Gegend herumlaufen und die Freunde des Gouverneurs diskreditieren.«
    McBride ignorierte Worth, tauschte mit Grace einen Blick. »Die Kirche. Das muss es sein. Wo sonst würden wir den Einzigen finden, und zwar mit großen E« – er tippte auf die E-Mail -, »der zu sein Trenton vorgibt.«
    »Sie haben Recht«, pflichtete Grace ihm bei, dann schüttelte sie den Kopf. »Aber nicht nur irgendeine Kirche, sondern die Kirche.«
    McBride legte die E-Mail zur Seite. »Wo das Standbild von Mr. King immer noch über den Park wacht und alle daran erinnert, dass ›Unterdrückung böse ist‹.«
    »Talley«, rief Worth, »finden Sie heraus, wer der Pastor in der Baptisten-Kirche in der 16. ist, und wecken Sie ihn auf. Wir haben weder die Zeit noch die« – Worth richtete seine Aufmerksamkeit auf McBride – »notwendigen Gründe für einen Durchsuchungsbefehl. Wir brauchen eine Einladung, um einen Blick in die Kirche werfen
zu können.« Dann wandte Worth sich an Aldridge. »Beamte der Polizei von Birmingham sollen sich sofort dort einfinden.«
    Und zu McBride gewandt: »Sie glauben wirklich, das ist es? Uns läuft die Zeit davon, McBride. Wir müssen den Kerl finden. Wenn wir’s nicht tun, stecken wir tief in der Scheiße.«
    Polizeibeamte hatten Krankenhäuser, die Leichenhalle, Kirchen und Stadtviertel durchsucht. Aber es war eine unspezifische, keine konzentrierte Suche, weil sie nicht genau wussten, wo sie suchen sollten. Und, wie Worth gesagt hatte, die Zeit spielte gegen sie. Das Überleben von Dr. Trenton hing von McBrides Schlussfolgerungen ab. Wenn er sich irrte hinsichtlich der Baptisten-Kirche in der 16. Straße …
    »Das ist es«, sagte er zu Worth mit so viel Gewissheit, wie er aufbringen konnte. »Grace und ich gehen sofort los. Wir treffen den Reverend am Eingang zur Kirche.«
    »Gehen Sie aber nicht ohne ihn hinein.« Worth musterte Grace mit strengem Blick. »Finden Sie Agent Arnold. Nehmen Sie ihn mit. Er ist ein verdammt guter Agent, und seine Abstammung als Afro-Amerikaner dürfte sicherstellen, dass Sie beide nicht wie ein Paar weiße FBI-Leute wirken, die sich dicke machen.«
    »Ja, Sir.«
    McBride durfte nicht vergessen, dass die Rassendiskriminierung in der Stadt eine Vorgeschichte hatte, die zwar Vergangenheit zu sein schien, aber niemand wollte es riskieren, daran zu rühren. Er am allerwenigsten.
    »Noch etwas«, sagte er, als ihm die Medienleute vor dem Gebäude einfielen. »Wir werden die Polizei von Birmingham brauchen, um die Reporter so lange zurückzuhalten,
bis wir hier raus sind. Ich glaube nicht, dass es hilfreich wäre, wenn einer von denen vor der Kirche auftauchte.«
    »Ich habe mich schon darum gekümmert. Wenn Sie vom Parkplatz fahren, bekommen Sie einen fünfminütigen Vorsprung, bevor die Straßensperre aufgehoben wird.«
    Grace trieb Arnold auf, und man entschied, mit seiner Limousine zu

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