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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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fahren. Sie war anthrazitfarben und viel unauffälliger als ihr silbermetallicfarbener Explorer. Wie versprochen, hatte die Polizei an beiden Enden des Häuserblocks Straßensperren errichtet, die verhinderten, dass die Reporter ihnen folgen konnten.
    4.55 Uhr morgens
Noch vier Stunden, fünf Minuten
    An der Ecke 16. Straße und Sixth Avenue wartete Reverend Simmons bereits auf den Stufen, die in die historische Kirche führten.
    McBride nahm das Areal in Augenschein, kaum dass er aus dem Auto gestiegen war. Dunkel, ruhig. Aber etwas lag in der Luft. Seine alten Instinkte summten. Dass sie funktionierten, war ein gutes Zeichen.
    Er lehnte sich mit dem Rücken an den Wagen, steckte sich eine Zigarette an und zeigte auf den Reverend. »Erklärt ihm, was wir brauchen.« Er blickte von Grace zu Arnold. »Ich komme nach.«
    Arnold eilte die Stufen hinauf, Grace folgte ihm, langsamer. Sie musste kein Wort sagen, McBride las die Verwunderung in ihren Zügen im Schein der Straßenlaternen. Die Zeit war irrsinnig knapp, weshalb zum Teufel
glaubte er also, eine Raucherpause einlegen zu können?
    Weil er sie brauchte.
    Seine Hand zitterte, als er die Zigarette an die Lippen führte und noch einen tiefen Zug tat.
    Wenn er sich irrte und Trenton nicht in der Kirche war … dann war wahrscheinlich nicht genügend Zeit, einen anderen Ort ausfindig zu machen. Trenton würde sterben, und Shelby ebenfalls.
    McBrides Unfähigkeit würde den Treuen Fan als Trottel dastehen lassen und beweisen, dass das Bureau drei Jahre zuvor recht daran getan hatte, sich von McBride zu trennen.
    Sicher, der große Bericht der Reporterin hatte enthüllt, dass es zwischen Quinn und McBride ständig Reibereien gegeben habe, aber jeder Agent, der sein Geld wert war, wusste, dass das gar nichts bewies. McBrides Rettungsplan hätte durchaus genauso fehlschlagen können wie Quinns Strategie. Man konnte da einfach nicht sicher sein. Vielleicht hatte das Bureau ja Recht: Möglicherweise war er dazu verdammt gewesen abzustürzen. Andernfalls hätte Quinn ihm nicht in letzter Minute die Kontrolle entzogen.
    Wie immer man die Sache auch betrachtete: McBride konnte nicht gerade behaupten, ganz unschuldig an der Sache zu sein. Ein weiterer Grund dafür, dass er diese Aufgabe nicht hätte übernehmen sollen. Die Menschen zählten auf ihn, und er war sich nicht sicher, ob er die Erwartungen erfüllen konnte.
    Leider gab es nichts, gar nichts, was er dagegen tun konnte.
    Ein letzter Zug an der Zigarette, er stieß sich vom
Auto ab. Warf den Zigarettenstummel auf den Bürgersteig, trat ihn aus, hob dann aber die ausgedrückte Kippe wieder auf und steckte sie in die Hosentasche. Schließlich stand er hier vor einer Kirche.
    Auf heiligem Boden, auf dem vier Mädchen bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen waren, weil irgendein Arschloch geglaubt hatte, er wäre etwas Besseres.
    » … muss ihn Demut gelehrt werden.«
    McBrides Selbstvertrauen kehrte zurück. Die Kirche musste der richtige Ort sein. Der Treue Fan wollte an die Medienöffentlichkeit. Alle Welt sollte zuschauen …
    Er lief die Treppe zur Kirche hinauf, zwei Stufen auf einmal nehmend, erreichte den Eingang, gerade als Grace und Arnold Simmons nach drinnen folgten.
    Das Hauptschiff war voller Sitzreihen, auf denen dicke rote Kissen lagen; auf dem Boden zeigte sich das gleiche strahlende Rot in Form eines Teppichs. Eine Galerie bot zusätzliche Sitzplätze. Buntglasfenster, jedes erzählte eine Geschichte, hüllten den Raum in biblische Erzählungen.
    Reverend Simmons ging durch den Kirchenraum voran und durch alle Räume und Flure im Obergeschoss. McBrides Magen verkrampfte sich jedes Mal, wenn ein Bereich nichts ergab.
    »Was ist mit dem Kellergeschoss?«, fragte er, als sich abzeichnete, dass sie hier nichts finden würden.
    »Hier entlang.« Der Reverend zeigte auf die Tür rechts von sich. »Ich war gestern Abend bis ungefähr sieben Uhr hier«, erklärte er und ging ihnen voran die gewundene Treppe hinunter. »Außerdem hatten wir heute Morgen einen Gottesdienst.«

    »Die Kirche bekommt bis auf den heutigen Tag Bombendrohungen«, sagte Arnold zu McBride. Vor zwei Jahren war Condoleezza Rice hier, und das Bureau hat nach ihrem Besuch auf eine Bombendrohung reagiert.«
    »Herr, habe Erbarmen mit uns, Jesus«, rief Simmons aus.
    McBride trat auf die letzte Stufe und stellte sich neben den Reverend, der den entsetzten Blick auf die Gotteslästerung richtete, die in der Mitte des großen

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