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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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sich nicht täuschen, ihm entging nichts.

    McBride stand abrupt auf. »Wenn wir etwas vom Treuen Fan hören, lassen wir es Sie wissen.«
    Was zum Teufel war da passiert, als sie innerlich kochte? Vivian erhob sich und beeilte sich, McBride einzuholen. »Gibt’s sonst noch etwas, Sir?« Sie sah Worth an und achtete darauf, ihre Aufmerksamkeit ganz auf ihn zu richten, nicht auf McBride, der plötzlich aufgestanden war.
    »Bleiben Sie einen Moment, Grace«, sagte Pierce.
    Als sie ihn wütend ansah, beeilte er sich, Worth einen nicht besonders subtilen »Lassen Sie uns mal kurz allein«-Blick zuzuwerfen.
    »Entschuldigung …«, sagte Worth. »Ich muss mal nachsehen …«
    Was er murmelte, bekam Vivian nicht mit, als er eilig hinausging und die Tür fest hinter sich schloss.
    Das hier war mehr als lächerlich. Sie schüttelte den Kopf über den Mann, der sie da anschaute. »Ich habe Sie für einen Freund gehalten. Ich habe Ihnen vertraut.« Sie hatte kein Wort mit ihm gesprochen seit der Ankündigung, dass ihre Versetzung verändert worden war. Sie war ihm konsequent aus dem Weg gegangen, hatte seine Anrufe und E-Mails ignoriert.
    »Grace.« Er streckte die Hand aus, fasste sie am Arm. »Ich weiß, Sie verstehen nicht …«
    »Da haben Sie verdammt Recht«, schnappte sie. »Belassen wir’s dabei.« Sie hatte sich die Versetzung nach Baltimore so sehr gewünscht. Sie war nur aus einem Grund zum FBI gegangen: um etwas zu bewirken. Eine Stelle in Baltimore hätte ihr die Gelegenheit dazu gegeben. Was zum Teufel sollte sie hier? Selbst wenn ein großer Fall kam, setzte Worth sie nicht darauf an. Er
hätte es auch diesmal nicht getan, wenn McBride nicht darauf bestanden hätte. Wie sollte sie denn die Erfahrung sammeln, die sie brauchte, um Karriere zu machen, wenn man ihr nicht die Chance dazu gab?
    Pierce atmete tief ein – und aus. »Wir beide wissen, warum Sie sich entschlossen haben, in eine Strafverfolgungsbehörde einzutreten.«
    Na und? Wer hätte nicht die Bad Guys bekämpfen wollen, nachdem man so etwas durchgemacht hatte? Sie hatte ihre Angst, ihren Hass und ihre Verbitterung einfach in etwas Produktives umwandeln müssen.
    »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben«, sagte sie in gestelztem Tonfall, »ich leiste hier gute Arbeit. Sie müssen mich nicht kontrollieren.« Wenn es nicht diesen einen Vorfall auf der Akademie gegeben hätte, würde nichts von dem hier geschehen! Aber er hatte stattgefunden. Sie hatte einen Angstanfall bekommen, genauso wie es ihr mit McBride auf dem Friedhof passiert war, nur schlimmer. Ihr Versagen in jener einen Trainingsübung hatte zwei Zivilisten und einem Agenten das Leben gekostet – übungshalber.
    Sie war so aufgebracht gewesen, dass sie in Pierce’ Büro zusammengebrochen war und zugegeben hatte, dass sie immer noch Probleme habe mit dem, was ihr mit siebzehn zugestoßen war. Großer Fehler. Ein Verschweigen der Geschichte wäre nicht möglich gewesen, die internen Ermittler wären dahintergekommen. Aber sie hatte die psychologischen Evaluationen bestanden, hatte alle davon überzeugt, dass sie das ganze Namenlos-Trauma überwunden hatte.
    Und dann hatte sie ausgerechnet vor den Augen ihres Chefausbilders zusammenbrechen müssen.

    Jetzt zahlte sie den Preis dafür. Er hatte die Versetzung in eine kleinere Außenstelle befürwortet, bis ihre Probezeit zu Ende war, damit sie keinem so großen Druck ausgesetzt wäre. Und so war sie schließlich hier gelandet, zurück in ihrer Heimatstadt, und versuchte zu beweisen, dass sie Stress-Situationen standhielt.
    »Grace, Sie haben Ihren schlimmsten Alptraum überstanden«, sagte er und ignorierte ihre Versicherung, dass sie auch ohne ihn ihre Arbeit machen konnte. »Sie haben den Verantwortlichen getötet. Sie waren stark, und das hat sich in Ihrer Fähigkeit gezeigt zu überleben.«
    Und jetzt kommt das Aber …
    »Aber dann haben Sie ihren Namen geändert und sind davongelaufen, haben so getan, als wäre die ganze Geschichte nie passiert.«
    Wut durchfuhr sie. »Glauben Sie wirklich, ich wollte da herumhängen und mich von der Medienmeute hetzen lassen? Dass diese Leute mich angaffen, so wie Sie es gerade tun?«
    Warum konnte die Vergangenheit nicht einfach vorbei sein? Sie wollte nicht zurückschauen. Sie wollte vorangehen.
    »Wenn das der einzige Grund wäre«, sagte er, ohne die Verärgerung zu zeigen, die er jetzt sicherlich empfand, »hätten wir nicht dieses Gespräch. Sie verstecken sich nun schon seit Jahren. Sie müssen

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