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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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mich voll in die Sache reinzuhängen.«
    »Ich bin davon überzeugt, jeder hier« – Worth warf Vivian einen Blick zu – »ist froh, Ihre Erfahrung und Expertise nutzen zu können.«

    Vielleicht hatte sie sich nicht deutlich genug ausgedrückt.
    »Agent Grace«, sagte Worth, während er zur Tür ging, »Agent Pierce wird ebenfalls im Tutwiler wohnen. Er kann doch hinter Ihnen beiden herfahren.«
    Sie blickte zu Pierce. »Natürlich.«
    Vivian stürmte die Treppe hinunter. Ausgeschlossen, dass sie mit den beiden zusammen in einen Fahrstuhl steigen würde. Die würden sich wahrscheinlich gegenseitig an die Gurgel gehen.
    Neben dem Explorer zögerte sie. »Wo parken Sie?«
    Pierce deutete auf den schwarzen Chrysler 300. Luxus-Mietwagen, flog wahrscheinlich auch erster Klasse.
    »Folgen Sie mir einfach.« Sie stieg in ihren Geländewagen und knallte die Tür zu. Welchen Wagen Pierce fuhr und wie er flog, sollte sie eigentlich nicht wütend machen, aber trotzdem war es nun einmal so. Es war diese ganze Arroganz. Dieses »Ich bin älter und weiß alles«. Sie hatte die Nase voll davon, verwöhnt und verhätschelt zu werden.
    McBride stieg ein. »Warum erschießen Sie ihn nicht einfach? Dann hätten Sie’s hinter sich.«
    »Schnallen Sie sich an«, herrschte sie ihn an. Sie war nicht in der Stimmung, seine arrogante Art zu ertragen, egal, wie sexy sie bei ihm klang.
    Sie fuhr rückwärts aus der Parkbucht und raste dann mit quietschenden Reifen zum Tor. McBride hielt sich am Armaturenbrett fest, als fürchte er um sein Leben.
    Das Tor glitt hoch, und sie bog im Höchsttempo auf die Straße. Zwar standen dort nicht mehr so viele Presseleute, aber die Polizei war noch da und hielt sie in Schach, so dass sie unbehelligt wegfahren konnten.

    Von der Hexe mit dem dunklen Haar, Nadine Goodman, war weit und breit nichts zu sehen. Falls Vivian sie nie wiedersähe, wäre es ihr sehr recht gewesen. Was sie betraf, hatte die Frau dieses Mal ihre Grenze weit überschritten.
    »Er glaubt, dass ich die nächste Herausforderung hoch schätzen werde.«
    Vivian warf ihm einen Blick zu, dachte über den Satz nach. »Machen Sie sich Sorgen, dass das Opfer jemand sein könnte, den Sie kennen?«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher.«
    Sie bremste vor einer roten Ampel und sah in sein Gesicht. »Oder vielleicht jemand, von dem er weiß, dass Sie ihn verachten?«
    »Vielleicht.«
    Es wurde still im Auto, und sie wusste, dass die Frage kommen würde.
    »Also, was läuft zwischen Ihnen und Pierce?«
    Gott, wie sie diese Frage hasste. Selbst Worth hatte sie gestellt. »Er war mein Mentor auf der Akademie. Wir waren befreundet. Ich nehme an, wir sind es immer noch, wenn erst dieser ganzen Scheiß über mich und meine Vergangenheit vorbei ist.«
    »Er benimmt sich nicht so, als wäre er nur ein Freund.«
    Sie verkniff sich die Antwort, die ihr sofort auf der Zunge lag.
    »Ich kenne Pierce«, fuhr McBride fort. »Er sieht weder seine Studenten noch seine Freunde so an wie Sie.«
    »Warum sind Sie aus Worths Büro gestürmt?«, entgegnete sie. »Sah für mich so aus, als hätten Sie und Pierce auch eine gemeinsame Geschichte.«

    »Pierce und ich kennen uns schon sehr lange«, gestand er. »Wir waren auf der Akademie weder in derselben Klasse noch in derselben Arbeitsgruppe. Wir mögen einander bloß nicht. Hatte damals etwas damit zu tun, dass ich als Legende galt. Es gab viele in Quantico, die mich deshalb nicht mochten.« McBride drehte sich zu ihr um, damit er sie anschauen konnte. »Aber Pierce mag Sie.«
    Sie parkte unter dem Baldachin vor dem Hotel. »Ich will das nicht hören, McBride«, sagte sie mit aller Wut, die ihr verfügbar war. »Sie haben wohl kaum das Recht, über mich oder irgendjemanden sonst zu urteilen.«
    Hätte er sie nicht mit diesem winzig kleinen Glimmer von Schmerz in seinen Augen angeschaut, hätte sie sich vielleicht einreden können, ihn nicht verletzt zu haben.
    Die ganze Zeit über hatte er ein Riesentheater gemacht, dass ihn nichts und niemand wirklich interessierte. Anscheinend hatte sich seine Gleichgültigkeit abgenutzt … und all die anderen Gefühle, die er peinlichst verleugnete, kamen zum Vorschein.
    Erinnerte sie etwas zu sehr an sie selbst.
    Um es in seinen Worten zu sagen: Diese ganze Angelegenheit war wirklich fürn Arsch.
    McBride sagte gar nichts mehr, er schnappte sich die Reisetasche mit der Kleidung und den Basics, die sie am Tag nach seiner Ankunft gekauft hatte, und betrat das Hotel direkt hinter

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