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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane W. Kasmir
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ihrem Bett.
    Wie angenagelt blieb sie stehen.
    Dies war nicht ihr Schlafzimmer, sie war nicht zu Hause. Und diese Frauenstimme kam auch nicht von Luca, sondern aus dem Zimmer nebenan.
    Die Erinnerungen stürzten sich auf Steffi.
    Es war kein Traum gewesen.
    Jennifer!
    Und wieder tat ihr alles weh, wieder war dieses Chaos in ihrem Kopf. Steffi setzte sich und versuchte in Ruhe über alles nachzudenken. Aber das gelang ihr nicht. Sie konnte einfach nur da sitzen und Löcher in die Luft starren. Nicht fähig auch nur irgendetwas zu machen. Nach etlichen Stunden machte sich ihr Magen bemerkbar und sie erwachte aus diesem Tranceähnlichen Zustand.
    Nachdem sie kalt geduscht hatte und angezogen war, lief sie zur Straßenecke um sich einige Sandwiches sowie diverse Getränke zu besorgen.
    Damit wieder in ihrem Hotel angekommen verschlang sie mit Heißhunger das soeben gekaufte Essen und spülte es mit einigen Schlucken Cola hinunter. Sie hatte seit fast zwei Tagen nichts mehr gegessen, was sich jetzt unsanft bemerkbar machte. Als sie bis auf ein Sandwich alles aufgegessen hatte ging es ihr schon etwas besser. Doch nun kamen auch die quälenden Gedanken.
    Jennifer hatte sich bisher noch nicht gemeldet.
    War das ein gutes, oder eher ein schlechtes Zeichen? Ein weiterer Gedanke schlich sich in Steffis Bewusstsein, ein Gedanke der sie innerlich zerriss.
    Hatte Jennifer jemals irgendetwas für sie empfunden? Oder war sie, Steffi, auf die Glanzleistung einer guten Schauspielerin hereingefallen? Sie wusste es nicht. Wusste garnichts mehr! Vielleicht war sie auch nur ein netter Zeitvertreib für Jennifer gewesen, weil die Claire nicht mehr haben konnte. Ein Lückenbüßer, oder so etwas.
    Steffi versuchte, die trüben Gedanken aus ihrem Hirn zu verbannen und setzte sich an ihr Notebook. Ihr blieb nichts anderes übrig, als auf eine Reaktion Jennifers zu warten. Und bis dahin konnte sie die Zeit noch sinnvoll nutzen und an ihrem Roman weiterschreiben.
    Doch sie brachte keinen einzigen anständigen Satz zustande.
    Immer wieder kam die Frage in ihr hoch, ob Jennifer nur mit ihr gespielt hatte.
    Traurig saß Steffi da und blickte raus in den Himmel. So saß sie den ganzen Tag und den Abend da, bis in die Nacht hinein. Teilnahmslos, beinahe apathisch. Bis erneut ein unruhiger Schlaf von ihr Besitz ergriff.
    Jennifer hatte sich immer noch nicht gemeldet und Steffi bezweifelte allmählich, überhaupt noch einmal etwas von ihr zu hören. Sie fing an, ihre Rückreise zu planen, wollte so schnell wie möglich von hier fort. Ihr Flug ging erst in ein paar Tagen, aber so lange wollte sie nicht mehr bleiben. Sie würde versuchen den Flug umzubuchen. Und falls das nicht gehen sollte, würde sie auch einen neuen Flug nehmen und aus ihrer eigenen Tasche bezahlen. Das war ihr dann auch egal. Nur weg hier.
    Nach dem Frühstück schlenderte sie in Gedanken versunken zurück zu ihrer Büchse, als sie plötzlich von der Seite angesprochen wurde.
    „Hallo, Steffi.“
    Jennifer stand da, bezaubernd wie immer, aber mit dunklen Ringen unter den Augen. Na, da bin ich wenigstens nicht die einzige, die schlaflose Nächte hatte, dachte Steffi mit einem Anflug von Genugtuung.
    „Können wir reden?“ Das hörte sich gar nicht gut an.
    Eine Gewissheit, vor der sie die ganzen letzten Stunden davongelaufen war, machte sich in ihr breit und verursachte ein schmerzendes Gefühl.
    Sie konnte sich doch nicht so sehr getäuscht haben! Da mussten doch Gefühle für sie vorhanden sein! Es war doch alles so schön zwischen ihnen. Das musste doch auch Jennifer gespürt haben.
    Schweigend gingen sie nebeneinander her.
    Als sie in Steffis Zimmer standen, kam Jennifer sofort zur Sache.
    „Claire war gestern bei mir. Wir haben sehr lange miteinander gesprochen, ein wirklich gutes Gespräch. So gut hatten wir uns Ewigkeiten nicht mehr miteinander unterhalten können.“ Jennifer stockte. Sie hätte auch gar nicht mehr weiterreden müssen. Steffi wusste, was jetzt kommen würde. Ein unsagbarer Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus. Tränen schossen ihr in die Augen.
    Traurig sah Jennifer zu Steffi hinüber.
    „Ich habe dir wirklich nicht wehtun wollen. Das lag nicht in meiner Absicht, bitte, du musst mir glauben. Die Zeit mit dir war ... “
    „Geh!“ War das ihre eigene Stimme? Sie hörte alles nur noch wie aus weiter Ferne. Tausend Gedanken schossen durch Steffis Kopf. Sie hatte das Gefühl, er würde gleich explodieren. Steffi sah Jennifer an. Sie wollte, dass

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