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Wie ein Hauch von Zauberblüten

Wie ein Hauch von Zauberblüten

Titel: Wie ein Hauch von Zauberblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zärtlich ihre Brust.
    »Wie kann ich das unter deinen Händen?«
    »Ich werde die Wunde gleich noch einmal ansehen.«
    »Ich liebe dich. Ich liebe dich unsagbar …«
    »Es ist nur eine Oberschenkelwunde.«
    »Ich liebe dich …«
    Sie kroch tiefer, legte ihr Gesicht auf seinen Unterleib und umfaßte seine Schenkel. Ihr Rücken wölbte sich vor ihm, die kupferne Haut schimmerte wie poliert. Mit den Fingerspitzen zog er die Linie ihres Rückgrats nach, die Strecke der Wirbel, die sich durch die Haut drückten. Sie zitterte unter der Liebkosung, kehrte zu ihm zurück und schob sich auf ihn. Ihre gespreizten Schenkel umfingen seine Hüften.
    »Jetzt weiß ich, was himmlische Seligkeit ist …«
    »Du bist von allem, was Gott geschaffen hat, das Allerschönste«, sagte er.
    Sie lag über ihm, gab sich seinen suchenden Händen hin und hielt die Augen geschlossen. Um sie herum waren die Nachtgeräusche der Steppe: das Schnaufen der trinkenden Gnus, das Hämmern der Zebrahufe, das Grunzen der Wildschweine, das Hyänengeheul und das Quaken der Ochsenfrösche. Welch eine Nacht!
    Nicht weit von ihnen übertönte ein dumpfes, kehliges Grollen die anderen Laute. Ihm antwortete gedämpftes, schläfriges Brüllen.
    Löwen.
    Lubas Finger krallten sich in seine Schultern. »Keine Angst«, flüsterte er und hielt sie fest umfangen. Ihr Leib bebte, und als seine Hand ihre Brust umfaßte, spürte er ihren wilden Herzschlag.
    »Wo ist die Löwin?« flüsterte sie an seinem Hals.
    »Sie liegt hinter dir am Wagen.«
    »Wir nehmen sie mit. Ich will sie haben. Ich will sie immer ansehen.«
    »Ihr Fell ist alt, zerrupft, hat kahle Flecken.«
    »Sie ist für mich die schönste Löwin! Durch sie habe ich dich bekommen. Sie gehört jetzt zu uns.«
    Er nickte, küßte ihre zitternden Lippen, ihre geschlossenen Augen, die Stirn, die Schläfen, das Kinn, den Hals. Sie legte sich zur Seite, kuschelte sich an ihn und deckte mit der Hand seinen Unterleib zu.
    »Du gehörst mir«, sagte sie leise. »Alles gehört mir.«
    »Für immer. Nur dir.«
    »Kann man das versprechen?«
    »Du kannst mich töten, wenn es anders sein wird.«
    »Ich werde dich auch töten! Ich schwöre es dir!«
    »Ich weiß es. Es gibt nur noch uns.«
    Er lag ausgestreckt neben ihr unter der Decke, ließ ihre Hände spielen und ihre Lippen suchen.
    »Woran denkst du?« fragte sie und nagte mit ihren kleinen spitzen Zähnen an seiner Halsbeuge.
    »Ich bin ein ungeschliffener Klotz, Luba. Ich denke an etwas, woran ich nicht denken sollte. Nicht jetzt.«
    »Woran?«
    »An deine Beichte. – Wer ist der Zweite?«
    Sie lachte leise und leckte über die roten Male, die ihre Bisse an seiner Schulter hinterlassen hatten.
    »Willst du das wirklich wissen?«
    »Ja.«
    »Es ist ein Mann, groß und stark und dumm. Er ist ein Spinner …«
    Mit einem Aufschrei warf sie sich auf den Rücken, und als er über ihr war, zog sie seinen Kopf an sich und riß an seinen Haaren.
    »Du Spinner!« keuchte sie. »Du lieber, ewig geliebter Spinner!«
    Zwei Tage danach brummte Volker Prusius mit seiner Cessna über ihr Lager, kreiste einige Male über ihnen und landete dann halsbrecherisch, aber sicher, ganz in ihrer Nähe auf der Steppe inmitten einer Herde in wilder Angst davongaloppierender Zebras und Gnus.
    Oppermann und Luba liefen ihm entgegen und winkten mit beiden Armen.
    Volker war ziemlich nüchtern, wenngleich er nach Schnaps roch. Aber wie andere ein Parfüm benutzen, gehörte zu ihm die Kognak- oder Whisky-Fahne. Er umarmte Oppermann wie einen Freund, zog sogar Luba an sich und rief:
    »Da bin ich. Komme von Kowares. Aus Otjovasandu hörte ich, daß ihr, nach eurem letzten Funkspruch zu urteilen, hier in der Gegend sein mußtet. Siehste einmal nach, dachte ich mir, was die beiden da so treiben.«
    Er sah an Luba hinunter, bemerkte den Verband um ihren Oberschenkel und pfiff durch die Zähne. »Hat's Ärger gegeben?«
    »Eine Löwin.« Dr. Oppermann zeigte zum Landrover. »Dort liegt sie. Das heißt, ihr Fell. Was drin war, haben die Hyänen und Geier am Wasserloch bereits beseitigt.«
    »Das Vieh hat Sie erwischt, Miß Olutoni?«
    »Nur ein Kratzer. Was kann mir schon passieren, wenn ein Arzt wie Dr. Oppermann in der Nähe ist!«
    Sie gingen zum Lager, Volker besichtigte das Löwenfell und setzte sich dann in einen der Klappstühle. »Eine Großmutter haben Sie geschossen, Doktor. Gemeldet haben Sie den Überfall aber nicht?«
    »Ich wollte Willem Boeken mit seiner Mannschaft nicht alarmieren,

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