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Wie ein Hauch von Zauberblüten

Wie ein Hauch von Zauberblüten

Titel: Wie ein Hauch von Zauberblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Visitenkarte eines Alkoholikers. Willst du das?!«
    »Ich weiß nicht«, sagte Volker dumpf, »wieso du mein Vater bist? Wir haben doch nichts miteinander gemein.«
    Er trank noch vier Gläser Whisky pur, wankte dann in sein Zimmer und warf sich aufs Bett. Am nächsten Morgen sprach niemand mehr über Volkers Beobachtungen.
    Der alte Prusius jedoch wurde unruhig. Er ließ sich kaum noch in seinem großen Geschäft in Outjo sehen und zog es vor, sich in seinem festungsähnlichen Haus aufzuhalten, in der Nähe seiner starken Funkanlage, die einem professionellen Sender glich, und wartete auf eine Nachricht von Olutoni.
    Sie kam nicht. Nicht am vierten Tag, nicht am fünften, nicht am sechsten. Prusius spürte ein nervöses Jucken der Kopfhaut und Kribbeln in den Gliedern. Zweimal versuchte er, über die vereinbarte Frequenz Olutoni zu erreichen, doch sein Lockruf wurde nicht beantwortet. Hinfliegen und sich selbst überzeugen, was geschehen war, konnte er nicht; bei jedem Flug begleitete ihn entweder Herbert Winneburg oder ein Polizeibeamter.
    Sie können nicht mehr am Leben sein, dachte Prusius. Olutoni braucht dringend die Minen und die Sprengsätze für die Bomben. Hier unten im Keller lagern zweihundert Sturmgewehre und neun MGs. Einschließlich Munition. Das sind gut und gern zweihunderttausend Rand! Sonderpreis! Olutoni weiß das. Sein Proviant reicht nur noch für siebzehn Tage! Auch das weiß er. Zweihundertneunundvierzig Männer und Frauen fressen was weg! Und schießen können sie kaum etwas in dieser grenzenlosen Einsamkeit. Die paar Böckchen, die da herumspringen! Und wer ißt schon Hyänen? Selbst ein Kaffer nicht! Die wenigen Ziegen und Rinder, die sie im Lager haben, sind kaum der Rede wert. Sie brauchen Reis und Mais, Hirse und Milchpulver, Süßkartoffeln und Gemüse. Und das habe nur ich, das liefere nur ich ihnen. Ohne mich sähen sie recht dämlich aus in ihrem unsichtbaren Versteck. Sie führen Krieg, ich sorge für die Logistik. Ohne die ist der ganze Kampf völlig sinnlos.
    Warum meldet sich Olutoni nicht?! Warum nimmt er keinen Funkspruch auf?
    Er weiß doch: ich komme erst wieder, wenn Oppermann und Mooslachner spurlos von dieser Erde verschwunden sind. Endgültig!
    Am siebenten Tag flog Herbert Winneburg enttäuscht nach Windhoek zurück.
    Die Suchaktion war beendet. Es gab keine Hoffnung mehr.
    Wer nach sieben Tagen nicht wieder aus dem Veld auftauchte, war verloren. So riesenhaft war dieses Land, so feindlich und oft mörderisch –: es hatte seine eigenen Gesetze. Man mußte sich ihnen beugen, wenn auch mit Zähneknirschen.
    Sieben Tage Verschollensein in wasserloser Weite, trotz intensiver Suche … Da bleibt nur der Glaube an ein Wunder. Aber wir leben in einer Zeit, die sehr arm an Wundern ist.
    Franziska Maria Nkulele legte sich wieder mit einem Nervenschock ins Bett, als Master Winneburg Dr. Oppermanns Zimmer räumte und ihr und Urulele stumm die Hand drückte. Sie zitterte am ganzen schönen Körper und seufzte mit verdrehten Augen: »Der gute Doktor! Tomba, oh, Tomba … ich werde eine Fehlgeburt haben! Ich habe keine Kraft mehr.«
    Urulele geriet nach dieser Ankündigung in Panik, massierte seine Glatze, als solle der Glanz bis ins Gehirn dringen, und eilte davon, um einen schwarzen Heilpraktiker zu holen. Der untersuchte Nkulele, fand alles normal und beruhigte beide. »Das wird ein kräftiges Kind«, sagte er sogar. »Es hat ja auch einen stattlichen Vater.«
    Urulele machte Franziska Maria beruhigende Umschläge und fragte sich zum wiederholten Male, wie alles weitergehen sollte ohne den Doktor.
    Sieben Tage im Veld. Ohne Wasser, bei sengender Sonne, bei aufreißender Erde, in völliger Einsamkeit.
    Der Monsignore aus Windhoek, der in Mooslachners Mission saß, sprach es beim Gebet aus:
    »Nur Gott weiß, was geschehen ist. In seine Hände legen wir das Schicksal unserer Freunde.«
    Vier Tage lang waren sie nach Osten gewandert, ohne daß sie auf die erhoffte Straße nach Rundu gestoßen wären. Das Land veränderte sich immer wieder, von Busch zu Steppe, von Sanddünen zu öden Grasweiten, aber nie gab es seine von Stunde zu Stunde wachsende, immer schwerer zu ertragende Feindlichkeit auf.
    Wohin sie auch blickten – nichts als Öde und ein Horizont, der sich in der Hitze in Wellenbewegungen aufzulösen schien. Über ihnen eine zerfließende Sonne. Unter ihren müden Füßen der zerrissene, trockene Boden, auf dem das verdorrte Gras so hart wie Messerklingen stand.
    Immer

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