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Wie ein Hauch von Zauberblüten

Wie ein Hauch von Zauberblüten

Titel: Wie ein Hauch von Zauberblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Oppermann blickte auf die ohnmächtige Luba hinunter.
    »Mindestens.«
    »Das schafft sie nicht, Pater!«
    »Wenn sie nicht mehr laufen kann, tragen wir sie. So, wie sie uns ins Guerillalager getragen haben, an einer Stange hängend. Aber dazu brauchen wir Wasser. Ohne Wasser halten auch wir das nicht durch. Wenn man herumliegt, kommt man eine Zeitlang ohne Wasser aus, aber nicht, wenn man so intensiv läuft wie wir.«
    Dr. Oppermann blickte wieder auf Luba. Der Ohnmacht war ein tiefer Schlaf der Erschöpfung gefolgt, ihr Atem ging tief und regelmäßig. Sie hatte ein Bein angezogen und beide Hände über die nackten Brüste gelegt.
    »Werden Sie mir einen Gefallen tun, Pater?« fragte er.
    »Jeden, Doktor.«
    »Sagen Sie mir, ob es gegen Gottes Willen ist, wenn ich an der Grenze aller ertragbaren Not dem Schicksal nachhelfe …«
    »Ich will das nicht gehört haben, Doktor!« sagte Mooslachner ernst. »Vergessen Sie es.«
    »Ich lasse Luba nicht in Sonne, Staub und Durst verrecken.«
    »So weit sind, wir noch nicht.«
    »Aber man sollte daran denken.«
    »Nein! Wir sollten nur denken: Verdammt, wir schaffen es doch!«
    »Natürlich! Aber ich werde alles an Ballast wegwerfen, nur nicht das letzte Gewehr und die letzten zwei Patronen.«
    »Sie Egoist! Und mich wollen Sie allein lassen?!«
    »Gut. Dann drei Patronen.«
    »Vergessen Sie das alles«, sagte Pater Mooslachner und legte sich auf den Rücken neben Luba in den Schatten der aufgespannten Decke. »Kommen Sie, ruhen Sie sich aus. Wenn Luba aufwacht, ziehen wir weiter. Ich bin dafür, daß wir auch die ganze Nacht durchwandern, solange uns die Beine tragen. Wenn wir umfallen, ist immer noch Zeit, zu überlegen, was dann zu tun ist.«
    »Und was sagt Ihre kluge Bibel dazu?«
    »Die Liebe höret nimmer auf!« – Mooslachner legte das Tuch über seine entzündeten Augen. »Das gibt Kraft. Denken Sie immer daran.«
    Sie lagen in völliger Erschöpfung, aber sie schliefen nicht. Ein paarmal rührte sich Luba, wälzte sich auf die Seite, stöhnte leise, erwachte aber nicht. Erst bei Sonnenuntergang hob sie den Kopf und blickte Oppermann an.
    »Oh, Gott, das wollte ich nicht!« sagte sie mit trockenem Hals. »Wieviel Zeit haben wir verloren …«
    »Das holen wir auf.« Mooslachner verteilte das Wasser, jeder bekam einen kleinen Becher. Je einen Becher voll goß Oppermann über Lubas verbundene Schultern. Sie lächelte ihn traurig an, ergriff seine Hand und küßte sie.
    »Es tut mir so leid«, sagte sie leise.
    »Wir haben berechnet«, log Oppermann, »daß wir in zwei Tagen ganz in der Nähe des Pads nach Rundu sind. Nur noch zwei Tage, Luba!«
    Sie nickte, blickte ihm tief in die Augen und wußte genau, daß er log.
    Bei dieser Rast blieb alles zurück, was entbehrlich war: Lubas Gewehr samt Munition, ein Block geräuchertes Kudufleisch, die letzten Konserven … Oppermann trug die zusammengerollte Decke, die restliche Munition und sein Gewehr, Mooslachner schleppte die beiden letzten vollen Wassersäcke, zwei Pakete mit Milchpulver und ein Säckchen Gries. Beim Gehen stützte er sich auf sein Gewehr. Die abgeschnittene Soutane reichte ihm bis zu den Kniekehlen. Die nackten Beine darunter mit den derben Stiefeln waren von den Dornen zerkratzt. Er grinste grimmig, als Oppermann ihn anschaute.
    »Wenn ich hier 'rauskomme«, sagte er böse, »werde ich ein neues Modell für Missionspriester vorführen!« Dann lachte er heiser, humpelte an Oppermann und Luba vorbei und übernahm die Führung.
    Hintereinander schwankten sie in die Nacht hinein. Die Sonne verblaßte, der Himmel kleidete sich in Purpur, die Sterne traten einzeln aus der Unendlichkeit hervor. Es wurde spürbar kühler, aber es erfrischte sie nicht mehr. Ihre geschwächten Körper reagierten nicht darauf. Alle Funktionen waren nur auf einen Befehl ausgerichtet und gehorchten ihm: Weiter. Weiter! Weiter!!
    Am sechsten Tag lagen sie in einer Mulde unter einem zerrupften Busch und waren kaum noch fähig, ihre Wasserration zu trinken. Lubas Schultern brannten wie Feuer, die Kühlung nutzte wenig. Die Sonne trocknete den Verband so schnell aus, daß Mooslachner vor einer Stunde Oppermann zugeflüstert hatte:
    »Jetzt wird es kritisch! Wir müssen das Wasser nach Tropfen zählen! Schluß mit dem Kühlen!«
    »Luba verbrennt«, sagte Oppermann verzweifelt. »Sie muß wahnsinnige Schmerzen haben. Wir müssen Wasser opfern, Pater!«
    »Es geht nicht mehr! Schmerzen kann man ertragen. Verdursten nicht.«
    Seit vier

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