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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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diesen Worten wurden Alex’ Lippen schmal, als wüsste er nicht recht, ob er weitersprechen sollte. »Mich interessiert nur, ob du über uns nachgedacht hast. Also, ob wir irgendwann heiraten.«
    Das Wasser war noch warm, als sich Katie daranmach te, das Besteck abzuspülen. »Zuerst musst du mich fragen.«
    »Und wenn ich dich fragen würde?«
    Sie rieb eine Gabel ab. »Ich nehme an, ich würde sagen, dass ich dich liebe.«
    »Würdest du Ja sagen?«
    »Ich – ich möchte nicht wieder heiraten.«
    »Du möchtest nicht – oder du kannst nicht?«
    »Was ist der Unterschied?« Sie wirkte stur, verschlossen. »Ich bin noch verheiratet. Bigamie ist illegal.«
    »Du bist nicht mehr Erin. Du bist Katie. Und du hast selbst gesagt, dass dein Führerschein es beweist.«
    »Aber ich bin auch nicht Katie!«, fuhr sie ihn an. »Kapierst du das nicht? Ich habe den Namen von Leuten gestohlen, die ich sehr mochte. Und die mir vertraut haben.« Sie starrte Alex an und spürte wieder die Anspannung, die sie schon in der Bibliothek empfunden hatte. Ganz deutlich sah sie Gladys vor sich, ihr freundliches Gesicht, ihr Mitgefühl. Sie dachte an ihre Flucht, an die alptraumartigen Jahre mit Kevin. »Warum kannst du nicht zufrieden sein mit dem, was ist? Warum bestehst du darauf, dass ich unbedingt die Person sein soll, die ich deiner Meinung nach sein muss, statt der Person, die ich bin?«
    »Ich liebe dich, so wie du bist.«
    »Aber du stellst Bedingungen!«
    »Stimmt gar nicht!«
    »Stimmt doch«, beharrte sie. Ihr war klar, dass ihre Stimme zu laut war, aber sie konnte sich nicht mehr beherrschen. »Du hast eine Vorstellung davon, was du in deinem Leben haben willst, und in dieses Bild soll ich mich einfügen.«
    »Das sehe ich vollkommen anders«, protestierte Alex. »Ich habe dir nur eine Frage gestellt.«
    »Aber du wolltest eine ganz bestimmte Antwort! Du wolltest die richtige Antwort, und falls ich sie dir nicht gebe, versuchst du, mich umzustimmen. Ich soll machen, was du willst. Ich soll immer alles machen, was du willst.«
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte Alex sie. »Tu das nicht, bitte«, sagte er.
    »Was soll ich nicht tun? Soll ich nicht die Wahrheit sagen? Dir sagen, was ich empfinde? Warum nicht? Was kommt jetzt? Willst du mich schlagen? Nichts wie los.«
    Alex wich zurück, als hätte sie ihn körperlich angegriffen. Sie wusste, dass sie ihn tief getroffen hatte, aber er wurde nicht wütend, sondern legte sein Geschirrhandtuch fort und trat noch einen Schritt zurück. »Ich verstehe nicht, was hier gerade passiert, aber es tut mir sehr leid, dass ich das Thema angesprochen habe. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen. Ich wollte dich auch nicht zu irgendetwas überreden. Ich wollte nur mit dir sprechen.«
    Er verstummte, weil er erwartete, dass Katie etwas erwidern würde, aber sie schwieg. Kopfschüttelnd verließ er die Küche, blieb aber in der Tür noch einmal stehen und murmelte: »Danke für das Essen.«
    Katie hörte, wie er im Wohnzimmer zu den Kindern sagte, es sei schon spät, sie müssten jetzt nach Hause. Quietschend öffnete sich die Haustür und schloss sich dann leise wieder. Plötzlich war es still im Haus, und Katie blieb allein zurück – allein mit ihren Gedanken.

KAPITEL 32
    Kevin hatte Schwierigkeiten, auf dem Highway in der Spur zu bleiben. Er wollte sich konzentrieren, aber sein Kopf hatte wieder angefangen zu pochen, und ihm war übel geworden, also hielt er an einem Rastplatz an und kaufte sich eine Flasche Wodka. Der Alkohol betäubte den Schmerz, und während er ihn mit einem Strohhalm nuckelte, konnte er an nichts anderes denken als an Erin und dass sie ihren Namen zu Katie geändert hatte.
    Alles um ihn herum war undeutlich. Scheinwerfer kamen auf ihn zu wie piekende Nadelstiche und verschwanden dann wieder. Ein Auto nach dem anderen. Tausende. Menschen, die irgendwohin fuhren, weil sie irgendetwas vorhatten. Mittendrin er selbst, unterwegs nach North Carolina, in den Süden, auf der Suche nach seiner Frau. Massachusetts, Rhode Island, Connecticut. New York, New Jersey. Der Mond ging auf, orangegelb und zornig, bevor er sich weiß verfärbte und immer höher stieg. Die Sterne funkelten.
    Heißer Wind wehte durchs offene Fenster. Kevin hielt das Steuer fest in der Hand, aber seine Gedanken waren ein wirres Puzzle aus vielen Stücken, die nicht zusammenpassten. Diese Schlampe hatte ihn verlassen. Sie war aus der Ehe ausgebrochen und hatte ihn ins Elend gestoßen, und sie

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