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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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nahm sich immer viel Zeit und wanderte durch die Räume, und er wusste, dass sie sich ausmalte, wo sie die Möbel hinstellen könnte. Als sie das Haus in Dorchester anschauten, merkte er an dem Leuchten in ihren Augen, dass sie es haben wollte. Abends im Bett hatte sie mit dem Finger kleine Kreise auf seine Brust gemalt und ihn angefleht, doch bitte ein Angebot zu machen, und er wusste, dass er alles für sie tun würde, weil er sie liebte.
    Nur keine Kinder. Sie hatte ihm gleich gesagt, dass sie Kinder wollte, eine richtige Familie. Während des ersten Ehejahres sprach sie die ganze Zeit davon. Er versuchte, dieses Geplapper zu ignorieren, weil er ihr nicht sagen konnte, was er wirklich dachte. Er wollte nicht, dass sie fett und aufgedunsen wurde, er fand schwangere Frauen abstoßend, er wollte nicht hören, wie sie herumjammerte, weil sie müde war und geschwollene Füße hatte. Er wollte nicht hören, wie das Baby schrie und heulte, wenn er von der Arbeit nach Hause kam. Er wollte nicht, dass überall im Haus Spielzeug herumlag. Er wollte nicht, dass sie schlaff und faltig wurde und ihn fragte, ob ihr Hintern zu fett sei. Er hatte sie geheiratet, weil er eine Frau wollte, keine Mutter. Aber sie fing immer wieder damit an, jeden Tag hackte sie auf dem Thema herum, bis er ihr schließlich eine Ohrfeige verpasste und sagte, sie solle die Klappe halten. Danach hatte sie nie wieder darüber gesprochen, aber jetzt fragte er sich, ob es besser gewesen wäre, wenn er nachgegeben hätte. Sie wäre nicht abgehauen, wenn sie ein Kind hätte. Dann hätte sie es gar nicht geschafft. Auf diese Weise könnte er von jetzt an verhindern, dass sie wieder fortlief.
    Sie würden ein Kind bekommen, beschloss er, und sie würden zu dritt in Dorchester wohnen, und er würde als Cop arbeiten. Abends würde er zu seiner hübschen Frau nach Hause fahren, und wenn die Leute sie im Supermarkt sahen, würden sie sich freuen und sagen: Die drei sehen aus wie eine typische amerikanische Familie.
    Ob sie wohl wieder blonde Haare hatte? Hoffentlich. Blond und lang, so dass er mit den Fingern hindurchfahren konnte. Das mochte sie, dann flüsterte sie ihm immer ins Ohr, sagte die Wörter, die ihn in Fahrt brachten. Aber das war nicht echt gewesen, weil sie nämlich vorgehabt hatte, abzuhauen und nie wieder nach Hause zu kommen. Sie hatte ihn angelogen, die ganze Zeit. Seit Wochen. Wenn nicht sogar seit Monaten. Sie hatte die Feldmans bestohlen. Sich ein Handy gekauft. Geld aus seiner Brieftasche genommen. Sie hatte Pläne geschmiedet, und er hatte nichts davon gewusst, und nun lag ein anderer Mann mit ihr im Bett. Fuhr ihr mit den Fingern durch die Haare, hörte, wie sie seufzte, spürte ihre Hände auf seiner Haut. Kevin biss sich auf die Unterlippe, bis er Blut schmeckte. Er hasste sie, er wollte auf sie einschlagen, sie treten und die Treppe hinunterstoßen. Er trank noch einen Schluck Wodka, um den metallischen Geschmack wegzuspülen.
    Sie hatte ihn getäuscht, weil sie so schön war. Alles an ihr war hübsch. Ihre Brüste, ihre Lippen, ihr Hintern. Als er sie kennenlernte, in dem Casino in Atlantic City, war sie für ihn die schönste Frau der Welt gewesen, und in den vier Ehejahren hatte sich daran nichts geändert. Sie wusste, dass er sie begehrte, und sie nutzte es zu ihrem Vorteil. Sie zog sich sexy an. Ging zum Friseur. Trug Spitzenunterwäsche. Dadurch wurde er unvorsichtig und bildete sich ein, sie würde ihn lieben.
    Aber sie hatte ihn nie geliebt. Nicht einmal gemocht hatte sie ihn. Alles war ihr egal, die kaputten Blumentöpfe und das zerbrochene Geschirr, es war ihr egal, dass er von seinem Job suspendiert war, dass er sich seit Monaten in den Schlaf weinte. Dass sein ganzes Leben aus den Fugen geriet. Für sie zählte nur, was sie selbst wollte, aber sie war ja schon immer egoistisch gewesen, und jetzt lachte sie ihn aus. Seit vielen Monaten machte sie sich über ihn lustig und dachte nur an sich. Er liebte sie, er hasste sie, und es ergab alles keinen Sinn. Als er merkte, dass ihm Tränen in die Augen stiegen, blinzelte er heftig, um sie zu vertreiben.
    Delaware. Maryland. Die Außenbezirke von Washington, D . C . Virginia. Die Nacht würde nie zu Ende gehen. Allmählich ließ der Regen nach. In der Morgendämmerung hielt er irgendwo in der Nähe von Richmond an, um zu frühstücken. Zwei Eier, vier Scheiben Speck, Toastbrot. Drei Tassen Kaffee trank er. Dann tankte er und fuhr wieder auf den Highway. Als er nach North Carolina

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