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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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weiß schon, was die Zukunft für uns bereithält? Heute Abend zum Beispiel.«
    »Warum? Was ist denn heute Abend?«
    Sie lehnte sich an den Türrahmen. »Na ja, wenn die Kinder schlafen – und je nachdem, wann du zurückkommst –, ist es vielleicht zu spät für mich, um noch mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren. Kann sein, dass ich dann einen Platz in deinem Bett brauche …«
    Als er merkte, dass sie es ernst meinte, fasste er sich gespielt grüblerisch ans Kinn und sagte: »Das ist ein Dilemma.«
    »Andererseits – vielleicht ist ja auch wenig Verkehr, und du kommst früh genug zurück, um mich noch heimzubringen.«
    »Ich fahre im Allgemeinen sehr vorsichtig. Und meistens nicht besonders schnell.«
    Sie schmiegte sich an ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Das ist sehr verantwortungsbewusst von dir.«
    »Man tut, was man kann«, murmelte er, und dann begegneten sich ihre Lippen. Als er sich von ihr trennte, sah er, dass ein halbes Dutzend Bootsleute sie beobachtete. »Wie lange hast du diese kleine Rede einstudiert?«, wollte Alex wissen.
    »Ich hab sie gar nicht einstudiert. Das war alles spontan.«
    Er spürte immer noch den Nachklang ihres Kusses. »Hast du schon gefrühstückt?«, fragte er leise.
    »Nein.«
    »Hättest du Lust, mit mir und den Kindern ein paar Cornflakes zu essen, bevor wir zum Jahrmarkt fahren?«
    »Klingt sehr verlockend.«

KAPITEL 34
    North Carolina war hässlich, im Grunde nichts als eine Straße, eingequetscht zwischen monotonem Strand und öden Hügeln. Am Highway entlang befanden sich überall Ansammlungen von Wohnwagen oder Farmhäuser mit baufälligen Scheunen, von Gestrüpp überwachsen. Kevin war jetzt auf dem Highway nach Wilmington und trank immer weiter, aus reiner Langeweile.
    Während er durch die stets gleiche Landschaft düste, dachte er an Erin und überlegte sich, was er mit ihr tun würde, wenn er sie fand. Hoffentlich war sie zu Hause. Aber selbst wenn sie bei der Arbeit war, konnte es ja nicht ewig dauern, bis sie zurückkam.
    Der Highway führte an tristen Städten vorbei, deren Namen man am besten schnell vergaß. Um zehn erreichte er Wilmington. Er durchquerte die Stadt und nahm dann die Landstraße Richtung Süden. Die Sonne brannte durch das Fahrerfenster. Kevin legte die Pistole auf seinen Schoß, dann wieder zurück auf den Sitz, fuhr immer weiter.
    Und schließlich war er da, in der Stadt, in der sie lebte. Southport.
    Langsam fuhr er durch die Straßen, musste wegen eines Jahrmarkts eine Umleitung nehmen, und zwischendurch schaute er immer wieder auf den Stadtplan, den er vor seiner Abreise noch ausgedruckt hatte. Er zog ein T-Shirt aus seiner Tasche und legte es über die Pistole.
    Southport war eine Kleinstadt mit hübschen, gut gepflegten Häusern. Manche hatten das typische Südstaatenflair, mit breiter Veranda und Magnolienbäumen und amerikanischen Flaggen. Andere erinnerten an Neuengland. An der Küste gab es prächtige Villen. Das Sonnenlicht glitzerte auf dem Wasser, und es war verdammt heiß. Wie in einem Dampfbad.
    Die Straße, in der Erin lebte, war nicht mehr weit. Auf der linken Seite, ein Stück vorher, eine Art altmodischer Laden. Kevin hielt an, tankte und holte sich eine Dose Red Bull. An der Kasse stand er hinter einem Mann, der Holzkohle und Flüssiganzünder kaufte. Die alte Frau, die die Beträge eintippte, lächelte ihn an und bedankte sich für seinen Besuch, und auf jene neugierige Art, die Senioren oft an sich haben, bemerkte sie, dass sie ihn noch nie gesehen habe. Er antwortete, er sei wegen des Jahrmarkts hier.
    Als er vom Parkplatz wieder auf die große Straße einbog, beschleunigte sich sein Puls, weil er wusste, dass es nicht mehr weit war. Er bog um eine Kurve und drosselte das Tempo. Weiter hinten wurde eine Schotterstraße sichtbar. Seiner Wegbeschreibung zufolge musste er dort abbiegen. Aber das tat er nicht. Wenn Erin zu Hause war, würde sie seinen Wagen sofort erkennen, und das wäre schlecht. Er musste vorher noch Verschiedenes vorbereiten.
    Er wendete und suchte eine entlegene Stelle, wo er das Auto abstellen konnte. Viele Möglichkeiten gab es nicht. Vielleicht wäre der Parkplatz vor dem Laden geeignet gewesen, aber da würde der Wagen sicher mit der Zeit jemandem auffallen. Er fuhr wieder dort vorbei und inspizierte die Gegend. Die Bäume rechts und links der Straße boten ein wenig Schutz … oder auch nicht. Er wollte nicht riskieren, dass jemand Verdacht schöpfte, weil der Wagen zu lange dort parkte.
    Das

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