Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht
hübsche Muscheln gefunden.«
Katie beugte sich lächelnd zu ihr hinunter. »Darf ich sie sehen?«
Strahlend zeigte Kristen ihr die Fundstücke und legte sie ihr dann in die Hand, weil ihr schon wieder etwas anderes eingefallen war. »Hey, Daddy – können wir jetzt grillen? Ich habe solchen Hunger!«
»Ja, klar, mein Schatz.« Er bildete mit den Händen einen Trichter und rief: »Hallo, Josh! Ich werfe den Grill an! Kommst du bitte aus dem Wasser?«
»Jetzt sofort?«, rief Josh zurück.
»In ein paar Minuten.«
Er sah, wie sein Sohn enttäuscht die Schultern sinken ließ. Katie musste es ebenfalls beobachtet haben, denn sie meldete sich zu Wort.
»Ich kann noch eine Weile hierbleiben, wenn Sie wollen.«
»Ehrlich?«
»Kristen und ich wollen ja auch noch ihre Muscheln anschauen.«
Alex nickte und drehte sich dann wieder zu Josh um. »Miss Katie bleibt hier und passt auf. Aber geh nicht zu weit raus, okay? Bleib in der Nähe.«
»Wird gemacht«, antwortete Josh grinsend.
KAPITEL 10
Wenig später führte Katie eine vor Kälte zitternde Kristen und einen strahlenden Josh zu der Decke, die Alex für alle ausgebreitet hatte. Den Grill hatte er ebenfalls schon angeworfen, die Kohlen glühten weiß an den Rändern.
Alex stellte gerade den vierten Klappstuhl auf die Decke und blickte den dreien erwartungsvoll entgegen. »Und – wie war das Wasser?«
»Super!«, antwortete Josh. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. »Wann gibt’s was zu essen?«
Alex überprüfte den Grill. »Na ja, zwanzig Minuten dauert es noch.«
»Können Kristen und ich dann nochmal runter ans Wasser?«
»Ihr seid doch gerade erst rausgekommen! Macht lieber mal ’ne kleine Pause.«
»Wir wollen ja nicht mehr schwimmen. Wir wollen Sandburgen bauen.«
Als Alex sah, wie Kristen mit den Zähnen klapperte, fragte er besorgt: »Willst du das wirklich? Du hast ganz blaue Lippen.«
Kristen nickte entschlossen. »Mir geht’s prima«, sagte sie bibbernd. »Und am Strand muss man doch Schlösser bauen.«
»Einverstanden. Aber zieht bitte beide ein T-Shirt über. Und bleibt so nahe, dass ich euch sehen kann.«
»Ist klar, Dad, das weiß ich doch«, sagte Josh. »Ich bin kein kleines Kind mehr.«
Alex wühlte in der Strandtasche und half den beiden, etwas überzuziehen. Dann ergriff Josh den Beutel mit den Plastikspielsachen und den Schaufeln und rannte los. Ein paar Meter vor dem Wasserrand machte er halt. Kristen lief eifrig hinter ihm her.
»Soll ich zu ihnen gehen?«, fragte Katie.
Alex schüttelte den Kopf. »Nein, das ist schon in Ordnung so. Diese Situation kennen die beiden. Sie wissen, wenn ich mit dem Grill beschäftigt bin, dürfen sie nicht ins Wasser.«
Er ging zur Kühltasche, kauerte sich hin und öffnete sie. »Haben Sie auch Hunger?«, fragte er.
»Ja, ein bisschen.« Erst als Katie das gesagt hatte, wurde ihr bewusst, dass sie seit dem Käse und dem Wein vom Abend zuvor nichts mehr gegessen hatte. Wie auf ein Stichwort begann ihr Magen zu knurren. Sie verschränkte die Arme, in der Hoffnung, dass man es nicht hörte.
»Gut. Ich komme nämlich schon fast um vor Hunger. Ich dachte, ich mache einen Hotdog für Josh, einen Cheeseburger für Kristen und für uns beide jeweils ein Steak.« Alex holte das Fleisch heraus, legte es beiseite und beugte sich über den Grill, um die Kohlen anzupusten. Während er herumhantierte, fiel Katie auf, dass er sehr kräftige Arme hatte.
»Kann ich irgendetwas helfen?«
»Sie könnten das Tischtuch auf den Tisch legen. Es ist auch in der Kühltasche.«
»Ja, gern.« Katie starrte verblüfft in die Tasche. »Das Essen reicht ja für ein halbes Dutzend Familien!«
»Nun, ich habe das Motto, wenn man mit Kindern etwas unternimmt, sollte man lieber zu viel mitnehmen als zu wenig, weil man nie genau weiß, wie viel sie essen. Sie können sich nicht vorstellen, wie oft wir schon hierhergekommen sind, und dann hatte ich irgendetwas Wichtiges vergessen und musste die Kinder wieder ins Auto packen, um zurück zum Laden zu fahren. Heute wollte ich das unbedingt vermeiden.«
Katie faltete die Plastiktischdecke auseinander. Alex demonstrierte ihr, wie man sie mit den Briefbeschwerern, die er klugerweise mitgebracht hatte, so sichern konnte, dass sie nicht wegflog.
»Und jetzt? Soll ich schon mal alles auf den Tisch stellen?«
»Wir haben noch ein bisschen Zeit. Ich weiß nicht, wie’s Ihnen geht – aber ich könnte jetzt ein Bier vertragen«, sagte er und holte eine Flasche aus
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