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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Sonnenschutzmittel eingecremt hatte, zog er sein Hemd aus und folgte ihnen in die Wellen.
    Katie trug ihren Klappstuhl an den Wasserrand und schaute zu, wie Alex seinen Kindern half, auf den Wellen zu reiten, indem er ihnen abwechselnd die richtige Technik demonstrierte. Die zwei quiekten vor Vergnügen. Katie bewunderte Alex, weil es ihm gelang, beiden das Gefühl zu geben, im Mittelpunkt zu stehen. Er war so liebevoll, so unendlich geduldig. Wie schaffte er das nur? Als am späteren Nachmittag die ersten Wolken aufzogen, wurde Katie bewusst, dass sie sich zum ersten Mal seit vielen Jahren innerlich ruhig fühlte. Und nicht nur das. Dieser Tag am Strand machte ihr mindestens so viel Freude wie den Kindern.

KAPITEL 11
    Als sie aus dem Wasser kamen, verkündete Kristen, sie friere ganz schrecklich. Sie brauchte dringend trockene Sachen. Alex ging mit ihr zu den Kabinen, um ihr beim Umziehen zu helfen, während Katie mit Josh auf der De cke sitzen blieb und aufs Meer hinausschaute, wo das Son nenlicht über die Wasseroberfläche tanzte. Josh baute kleine Hügel aus Sand.
    »Hey, hast du Lust, mit mir meinen Drachen steigen zu lassen, Miss Katie?«, fragte Josh unvermittelt.
    »Ich weiß gar nicht, ob ich das kann – ich habe so was noch nie gemacht.«
    »Es ist kinderleicht«, erklärte Josh und kramte aus den Spielsachen, die Alex mitgebracht hatte, einen kleinen Drachen hervor. »Ich zeig’s dir. Komm mit.«
    Er rannte ein Stück den Strand hinunter, und Katie folgte ihm mit raschen Schritten. Als sie ihn einholte, war er schon dabei, die Schnur abzuwickeln. Er reichte ihr den Drachen. »Du musst ihn nur über den Kopf halten, okay?«
    Sie nickte. Josh ging ein paar Schritte rückwärts, wickelte dabei mit geschickten Bewegungen die Schnur weiter ab und blieb dann stehen.
    »Bist du so weit?«, rief er. »Wenn ich losrenne und ganz laut rufe, musst du einfach nur loslassen.«
    »Ich bin so weit!«
    Josh fing an zu laufen, und als Katie die Spannung im Drachen spürte und Joshs lauten Ruf hörte, ließ sie augen blicklich los. Sie war sich nicht sicher, ob der Wind stark genug war, aber innerhalb von Sekunden schoss der Drachen hinauf zum Himmel. Josh hielt an, drehte sich um und wickelte sogar noch mehr Schnur ab.
    Katie trat neben ihn und hielt schützend die Hand über die Augen, während sie den Flug des Drachens beobachtete. Er stieg immer höher, doch selbst aus der Entfernung war das schwarz-gelbe Batman-Logo deutlich zu erkennen.
    »Ich bin ein Experte im Drachensteigen«, verkündete Josh stolz. »Wieso hast du das noch nie gemacht?«
    »Keine Ahnung. Es war irgendwie nicht üblich bei uns.«
    »Aber du hättest es unbedingt ausprobieren sollen. Es ist doch supertoll!«
    Er schaute die ganze Zeit hochkonzentriert nach oben. Erst in dem Moment fiel Katie auf, wie sehr sich Josh und Kristen ähnlich sahen.
    »Wie gefällt es dir eigentlich in der Schule? Du bist in der ersten Klasse, stimmt’s?«
    »Ach, da ist es ganz in Ordnung. Am besten sind die Pausen. Wir machen immer Wettrennen und solches Zeug.«
    Kann ich mir vorstellen, dachte Katie. Seit sie am Strand waren, hatte er sich pausenlos bewegt. »Habt ihr eine nette Lehrerin?«
    »Ja, sie ist super. Ich finde, sie ist wie mein Dad. Sie schreit nie rum oder so was.«
    »Dein Dad schreit auch nie rum?«
    »Nie!«, sagte Josh mit dem Brustton der Überzeugung.
    »Was macht er, wenn er wütend wird?«
    »Er wird nicht wütend.«
    Katie musterte ihn prüfend. Ja, er meinte das wirklich ernst.
    »Hast du viele Freunde?«, fragte Josh sie dann.
    »Nein, nicht besonders viele. Warum fragst du?«
    »Weil mein Dad sagt, dass du mit ihm befreundet bist. Deshalb hat er dich an den Strand mitgenommen.«
    »Wann hat er das gesagt?«
    »Vorhin, beim Wellenreiten.«
    »Was hat er denn sonst noch gesagt?«
    »Er hat gefragt, ob es uns stört, dass du dabei bist.«
    »Und – stört es euch?«
    »Warum denn?« Er zuckte die Achseln. »Alle Leute brauchen Freunde, und hier am Strand ist es schön.«
    Das konnte niemand bestreiten.
    »Meine Mom ist auch mit uns hierhergekommen, weißt du.«
    »Ach, ja?«
    »Ja. Aber sie ist gestorben.«
    »Ich weiß. Es tut mir sehr leid. Das ist nicht leicht für euch. Sie fehlt dir bestimmt sehr.«
    Josh nickte. Einen Moment lang sah er älter aus, als er war – und gleichzeitig viel jünger. »Manchmal ist mein Dad traurig. Er weiß nicht, dass ich es weiß, aber ich merke es immer.«
    »Ich wäre auch traurig.«
    Kurz schien

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