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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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mit dem Kopf in den Magen gestoßen, um einen Streit mit ihm anzufangen. So fühlte sie sich jetzt auch. Sie suchte Streit und hätte jede Gelegenheit, die Jake ihr bot, ergriffen, um es dazu kommen zu lassen.
    Aber er tat nichts, als den Wagen zu fahren und seine gottverdammte Zigarre zu rauchen. Ohne Zweifel war er in Gedanken bei dieser kleinen Rotzgöre Dora Lee. Banner wurde die Bilder nicht los, wie Jake und Dora zur Party zurückgeschlendert waren.
    Dora Lee hatte ihr einen schadenfrohen, vielsagenden Blick zugeworfen. Jake hatte Lee und Micah etwas zugeflüstert, das sie zum Lachen brachte. Ohne Zweifel hatte er etwas Unanständiges gesagt. Am liebsten hätte Banner allen so fest wie möglich ins Gesicht geschlagen.
    Stattdessen hatte sie getanzt und gelacht, hatte vorgegeben, sich köstlich zu amüsieren, dabei hatte sie sich noch nie so elend und wütend gefühlt. Jedes Mal, wenn sie in Gedanken ein Bild heraufbeschwor, in dem Jake Dora Lee genauso küsste wie sie, durchbohrten sie Pfeile, die mit Eifersucht vergiftet waren. Sie drangen in sie ein und beschmutzten ihre Seele.
    Selbst bevor Jake zu ihrer Hochzeit zurückkehrte, war sie eifersüchtig auf die Zeit gewesen, die er mit anderen Leuten verbrachte. Jetzt waren ihre besitzergreifenden Gefühle doppelt so groß geworden. Ihre Eifersucht war unvernünftig, aber sie konnte nichts dafür.
    »Hat die Party dir gefallen?«, fragte sie kurz angebunden. Wenn sie das angespannte Schweigen nicht brach, würde sie in zwei Hälften zerspringen wie eine Walnussschale.
    »Hm-hm«, antwortete er einsilbig und hielt den Blick stur nach vorn gerichtet.
    »Natürlich hat sie das. Wie sehr du dich amüsiert hast, habe ich doch daran gesehen, wie du vor den Damen hin und her paradiert bist.« Banner warf den Kopf nach hinten. Sie bog den Hals zurück, um die Sterne über sich anzuschauen und sich den Anschein von Unbefangenheit zu geben. »Ich habe die Party unendlich genossen. Ich tanze schrecklich gerne. Morgen habe ich sicher wunde Füße, so viel habe ich getanzt.« Sie wollte ihn daran erinnern, dass sie nicht viele Partner ausgelassen hatte.
    »Dann kannst du ja ein Fußbad nehmen.«
    »Das werde ich.« Zum Teufel mit seinem kühlen Ton! »Ich vermute, Dora Lee wird auch ein Fußbad nehmen müssen.«
    »Meinst du?«
    Banner lachte freudlos, es war ein kurzes vor Wut schnaubendes »Ha!« »Ihr ist es gleich, mit wem sie tanzt, Hauptsache es ist ein Mann.«
    »Tatsache?« Er rollte die Zigarre von einer Seite des Mundes zur anderen, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen. Banner hatte große Lust, sie ihm aus dem Mund zu schlagen und ihren Haarnadeln hinterherzuschicken, aber sie traute sich nicht.
    »Jeder in der Stadt kennt ihren Ruf.«
    »Hmm«, meinte Jake nachdenklich. »Ich fand sie ganz niedlich.«
    »Niedlich! Darauf könnte ich wetten. – Tut es dir nicht leid, dass du mich nach Hause bringen musst? Sicher hättest du viel lieber Dora Lee nach Hause begleitet.«
    Er sagte nichts, sondern zuckte nur mit den Achseln auf eine Weise, die Banners Laune nur anstachelte. »Ich hab gesehen, wie ihr beiden euch davongestohlen habt. Ist ihr Ruf als Flittchen denn wohlverdient?« Sie ließ ihm keine Zeit zu antworten. »Ich bin mir sicher, er ist es. Ich hab ihr dämliches affektiertes Lächeln gesehen, als ihr zurückkamt. Eine Schande!« Sie schüttelte sich.
    »Ich nehme an, du hast sie geküsst. Nicht davon zu reden, was sonst noch geschah. Hast du sie angerührt? Ich habe gehört, sie lässt … also, ich bringe es noch nicht einmal fertig, das auszusprechen.« Erneut warf sie den Kopf zurück. »Sie hat einen so obszön dicken Busen. Und ist auch noch stolz darauf. Ph! Das ist doch nur Babyspeck, der nicht weggegangen ist. Ich nehme an, ihre Figur hat dich beeindruckt. Hat sie sie dir gezeigt?«
    Jake inhalierte den Rauch seiner Zigarre, ließ ihn langsam aus dem Mund kräuseln und warf die Zigarre in den Fluss, als sie über die Brücke fuhren. »Ich küsse und schweige, Banner.« Er wandte sich ihr zu und sah sie mit seinen hellblauen Augen durchdringend an. »Und du besonders solltest darüber froh sein.«
    Wenn er ihr ins Gesicht geschlagen hätte, hätte sie nicht verblüffter sein können. Oder verletzter. Ausdruckslos starrte sie ihn an. Abrupt fanden ihre Schmähungen ein Ende. Sie konnte nicht einmal mehr Luft holen. Die ganze Luft war aus ihrem Körper gesaugt worden. Und mit ihr hatte der Kampfgeist sie verlassen. Ihr Kopf fuhr herum, da sie ihn nicht

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