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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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stürmte.
    Priscilla spürte, wie ihre Nerven sich entspannten. Erst dann wurde ihr klar, wie angespannt sie gewesen war. Jake hatte ausgesehen, als wolle er den Mann auf der Stelle umbringen. Das hätte ihr gerade noch gefehlt, um ihr die religiösen Fanatiker auf den Hals zu hetzen – ein weiterer Mord!
    Lässig fächelte sie sich Luft zu und bezwang ihre vorübergehende Spannung. Es versprach schließlich doch noch eine amüsante Nacht zu werden. Jake war ganz entschieden an diesem Fremden interessiert. Und was auch immer Jake interessierte, interessierte auch sie.
    Sie wusste genau, wie unwiderstehlich sie aussah, und so bewegte sie sich auf den Fremden zu, der gerade einen Drink hinunterstürzte und einen weiteren bestellte. »Hallo.« Ihre Stimme war rauchig, ihr Blick verhangen.
    Er wandte den Kopf und musste zweimal hinschauen. Er riss die Augen weit auf, als er seinen Blick an ihr auf und ab gleiten ließ und bei ihren Brüsten verharrte. »Aber hallo!«
    »Ich habe dich noch nie hier gesehen.«
    »Ich bin noch nie hier gewesen. Ich wusste nicht, dass ich vermisst werde.«
    »Du hast viel gewonnen, wie ich sehe. Deine Taschen sind ja ganz ausgebeult.« Ihr Fächer fuhr nach unten zu seiner Hosentasche und kitzelte ihn.
    »Ich glaube, ich muss etwas von dem Geld für jemanden ausgeben. Jemanden, der so hübsch ist wie du«, flüsterte er.
    Priscilla lächelte affektiert und ließ ihren Fächer zuschnappen. »Ich heiße Priscilla.«
    Er riss die Augen wieder weit auf. »Die Priscilla?«
    »Du hast von mir gehört?«
    »Es gibt im ganzen Staat, so groß er auch ist, keinen Mann, der noch nicht von dir gehört hat.«
    Sie lächelte. »Enttäuscht? Werde ich meinem Ruf nicht gerecht?« Ihr Blick glitt zu seinen Lippen.
    Er drehte sich um, um ihr voll ins Gesicht zu sehen, und streifte dabei mit seinem Ellenbogen über ihren üppigen Busen. »Das bleibt abzuwarten, nicht wahr?«
    »Einhundert Dollar.« Sie schnipste ein erfundenes Staubkörnchen von seinem Revers.
    Er pfiff. »Das ist eine Menge!«
    Ihr Fingernagel kratzte leicht über seine Unterlippe. »Ich bin es wert.«
    Priscilla brach ihre eigene Regel. Nie nahm sie einen Fremden mit ins Bett. Ein Mann musste lange Zeit Kunde sein, bevor sie ihn persönlich bediente. Dann kannte sie seinen Familienstand, die Namen seiner Kinder und Hausangestellten, wusste, wo er lebte, welchem Geschäft er nachging, welche Kirche er besuchte, was er gerne aß und trank und wie viel, welche Zigarrenmarke er bevorzugte, was er gerne in seiner Freizeit tat, was er gerne im Bett mochte, wo er sein Geld aufbewahrte und wie viel er davon hatte.
    Aber dies war eine Ausnahme. Jake hatte sich eigenartig benommen. Er hatte etwas gegen diesen Mann. Sie würde in Erfahrung bringen, was es war.
    »Also?«
    Der Mann langte in seine Tasche und zog die notwendigen Scheine heraus. Sie schloss ihre Finger um sie und lächelte einladend. »Hier entlang.«
    Sobald die Tür zu ihren Privatgemächern sich hinter ihnen geschlossen hatte, legte sie ihm die Arme um den Hals, küsste ihn und wölbte ihren Körper gegen seinen. Je eher sie das erledigte, desto eher konnte sie wieder den nächtlichen Betrieb im Garten Eden leiten.
    »Verdammt noch mal, Lady, wenn Sie in dem Tempo weitermachen, explodiere ich, bevor ich die Hose unten habe.«
    »Das können wir doch nicht zulassen, oder?«
    Mit erfahrenen Händen begann sie, ihn auszukleiden. Sie seufzte, als sie feststellte, dass er hart und bereit war. »Wie heißt du denn, Gewinner?«
    »Sheldon«, keuchte er. »Grady Sheldon.«
    »Wer ist da?«
    »Ich bin’s nur.«
    Jakes Silhouette füllte den Türrahmen zwischen den beiden Räumen aus. Banners Zimmer lag im Dunkeln. Nur in dem Zimmer, das er mit Lee und Micah teilte, brannte eine schwache Lampe. Aber in dem Lichtstrahl, der über ihr Bett fiel, konnte er erkennen, dass sie sich aufgesetzt und ihre Bettdecke verkrampft bis über die Brust gezogen hatte.
    Ihr Haar war strubbelig, das Licht fiel auf zerwühlte lockige Strähnen. Vor Angst hatte sie die Augen weit aufgerissen, da sie gerade aus dem Tiefschlaf erwacht war, als er die Tür öffnete.
    Banner im Bett, weich und zerzaust.
    Zum ersten Mal an diesem Abend spürte Jake eine gewisse Erregung. Wie konnte dieses Mädchen – ja, ein Mädchen von nur achtzehn Jahren – in einem unschuldigen Nachthemd, das jede Nonne gebilligt hätte, Begierde in ihm wecken, wenn sowohl Priscillas Fummeln als auch ihre abgestumpften bereitwilligen, halb

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