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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Coleman?«
    »Nicht so, wie du es meinst, nein.«
    »Sicher?«
    »Ja.«
    »Beweis es.« Ihr Atem strich heiß und schwer über seine Lippen. »Nimm mich.«
    Er legte die Arme um sie und hob sie aus der Wanne. Sein Mund stieß hart und grausam auf ihren hinab, als er sie zum Bett trug. Priscilla, die ihr Sieg erregt hatte, drehte sich ihm zu und hinterließ auf seiner Kleidung Abdrücke ihres feuchten Körpers. Sie schlang ihre Beine um seine und suchte nach seiner Zunge.
    Seine Hände rutschten um ihre Taille und schlossen sich wie Zangen um sie. Dann schob er sie auf das Bett und wischte sich ihren Kuss vom Mund. »Nie, Priscilla. Nie. Weil ich jedes Mal, wenn ich dich anschaue, an jenen ersten Nachmittag denken muss, als wir uns davonstahlen. An diesem Nachmittag hätte ich bei meinem Bruder sein sollen. Meinetwegen ist er tot. Das werde ich weder dir noch mir je vergeben. Und ich werde nie vergessen, dass du nur eine Hure bist. So leid es mir tut, ich werde mich nie wieder mit dir beschmutzen.«
    Priscilla lag keuchend da, auf die Ellenbogen aufgestützt, die Schenkel gespreizt, mit bebender Brust. Mit Augen voller Hass beobachtete sie, wie er ging. Zum letzten Mal hatte er sie verschmäht. Und wenn sie dabei zugrunde ging, sie würde Jake Langston verletzen, ihn so schwer verletzen, dass er sich nie wieder davon erholte.
    Und der Weg zu ihm führte über Banner Coleman.
    Banner schlief lange. Als sie aufwachte, klopfte sie an die Verbindungstür. Da sie keine Antwort bekam, öffnete sie sie. Das Zimmer war leer, die Männer auf und davon.
    Nun gut, sie würde nicht bis in alle Ewigkeit eingesperrt in diesem Hotelzimmer hocken! Wenn Jake sie einfach betrog, würde sie sich keine Gedanken darüber machen, ob er wütend wurde, wenn sie ausging.
    Rasch kleidete sie sich an und nahm im Speisesaal des Hotels ein herzhaftes Frühstück zu sich. Es war ein strahlender sonniger Samstag. Verkehr verstopfte die Straßen. Banner verließ das Hotel, schaute die Straße zu beiden Seiten entlang und versuchte sich zu entscheiden, wohin sie zuerst gehen sollte. Wenn sie vielleicht auf die nächste Bahn wartete …
    »Banner Coleman?«
    Als sie ihren Namen hörte, drehte sie sich um. Sofort wusste sie, wer die Frau war. Vielleicht waren es ihre Augen, die sie verrieten. Sie waren kalt und übellaunig. Banner dachte, dass das Leben diesen kühlen grauen Augen wohl nur noch wenig Überraschungen bot. In ihrem Gesicht gab es keine verräterischen Falten, aber Lebenserfahrung hatte ihr einen undefinierbaren Stempel aufgedrückt, der sie genauso alt aussehen ließ, wie sie war, oder noch älter.
    Ihre Kleidung überraschte Banner. Sie hätte allerlei aufgedonnerten Schnickschnack, einen glitzernden Stoff, ein Zuviel von allem erwartet. Stattdessen trug die Frau ein gut geschneidertes Kostüm. Das einzig Verwegene an ihrem Aufzug war eine schwarze Feder an ihrem Hut, die sich über ihre Stirn bog. Sie trug Glacéhandschuhe. Ein winziger Pompadour hing an einem Seidenband an ihrem Handgelenk. Ihr Sonnenschirm, der farblich zu ihrem Kostüm passte, war nicht geöffnet, als sie aus dem Schatten unter dem überdachten Bürgersteig hervortrat.
    »Ich bin …«
    »Ich weiß, wer Sie sind, Miss Watkins«, kam Banner ihr zuvor.
    Priscilla zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Banner Coleman war eine unangenehme Überraschung. Sie war hübscher als Lydia. Und exotischer. Sie hatte noch lebhaftere Farben, besaß Lydias ganze Weiblichkeit und das fesche Aussehen von Ross. Ein starkes Gesicht, aus dem sie angestarrt wurde, eine junge Frau, die sich nicht leicht einschüchtern ließ. Sie hatte gehofft, das Coleman-Mädchen würde sich entsetzt vor ihr verkriechen. Stattdessen bewies es einen Mumm, den es von seiner Mutter geerbt hatte.
    Priscilla handelte mit Frauen. Aus Banner Coleman hätte sie ein Vermögen schlagen können. Der Gedanke machte sie wütend. Banner war jung. Die rosige Jugendfrische auf ihren Wangen war echt. Sie trug einen geachteten Namen. Die Leute mieden sie auf der Straße nicht. Jugend, natürliche Schönheit, Achtung – sie hatte alles, was Priscilla verspottete, aber heimlich neidete.
    »Du hast also von mir gehört.«
    »Ja.« Näher ging Banner nicht darauf ein. Sie fühlte sich nicht beleidigt, weil eine berüchtigte Hure sie auf einer öffentlichen Straße angesprochen hatte. Sie hasste die Frau, weil sie Jakes Bettgefährtin war, verzehrte sich aber auch vor Neugierde.
    »Von Jake?«
    »Auch.«
    »Ah, Jake.«

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