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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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tun?«
    »Nein. Bringt einfach die Farm nach dem Regen wieder in Schuss. Habt ihr jemals so einen nassen Juni erlebt? Ich nicht.«
    Er lenkte das Gespräch auf die gewaltige Flut. »Wie seid ihr über den Fluss gekommen?«
    »Wir haben an einem Floß gearbeitet. Gestern Abend ist es fertig geworden. Ist nichts Besonderes«, meinte Pete und spuckte Tabaksaft in den Matsch im Hof. »Aber es reicht, um einen Mann und ein Pferd herüberzubringen. Ross kommt später.«
    »Ja?« Jake antwortete gewollt beiläufig, aber sein Herz klopfte angstvoll. »Also, ich gehe jetzt besser rein und sehe nach Banner. Wenn einer von euch nach Stormy schauen könnte und ihn für mich satteln könnte, wäre ich ihm sehr dankbar. Wir reiten dann aus und kontrollieren die Zäune, um uns zu vergewissern, dass nichts kaputtgegangen ist.« Er lächelte jetzt gewinnend. »Ihr solltet die Herde sehen: die hübschesten Kühe und den geilsten Bullen, die ihr je gesehen habt.«
    Randy stieß einen Freudenschrei aus. »Wo sind sie?«
    »In der Stadt. Morgen werden wir sie nach Hause treiben. Wir lassen dem Boden noch einen Tag Zeit, um auszutrocknen.«
    Nachdem sie ihre Anweisungen erhalten hatten, machten die Cowboys sich auf den Weg in die Scheune. Jake ging ins Haus zurück, wo er Banner in der Nähe der Schlafzimmertür vorfand. Ihr Haar stand noch wild ab, aber erleichtert stellte er fest, dass sie einen Morgenmantel übergezogen hatte. Selbst mit ihren verschlafenen Augen sah sie sexy und teuflisch verführerisch aus, und er ärgerte sich, dass er seinen Job und sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, indem er die Nacht mit ihr in seinen Armen verbracht hatte.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er brüsk. Abgesehen von ihrem Sex-Appeal sah sie so unschuldig wie ein Neugeborenes aus. Er fühlte sich so verachtungswürdig wie ein Perverser, der sich an Kindern vergeht. Und ohne Zweifel würde Ross das von ihm denken.
    »Gut.«
    »Bestimmt?« Ausnahmsweise hatte er sich vernünftig verhalten. In der vergangenen Nacht hätte er sie haben können, aber er hatte es nicht getan. Wenn er es getan hätte, würde ihn sein Körper jetzt vielleicht nicht durch jene Hölle schicken, die er im Augenblick erlebte. Seine unkontrollierbare Erregung machte ihn wütend auf sie und noch mehr auf sich selbst.
    »Ja, ganz bestimmt. Jake, was ist los?«
    Hartnäckig weigerte Banner sich, ihn die Tränen in ihren Augen sehen zu lassen. Ihr Hals schmerzte vor Anstrengung, sie zurückzuhalten. Sie hatte erwartet, dass er heute Morgen genauso sanft, zärtlich und liebevoll wäre wie in der vergangenen Nacht. Stattdessen blickte er finster und wütend drein. Dieser verschlossene, harte Gesichtsausdruck war ihr zu vertraut, um ihn nicht fürchten.
    »Nichts ist los. Aber Ross ist unterwegs hierher.« Er stieß die Füße in seine Stiefel. Stumm beobachtete Banner, wie er seine Socken hochzog, sein Hemd zuknöpfte, es in die Hose stopfte, in seine Lederweste schlüpfte und ein Halstuch umband.
    »Papa?«, fragte sie mit schriller Stimme.
    »Ja, Papa. Zieh um Himmels willen ein Nachthemd an und geh wieder ins Bett.« Wenn er Ross davon überzeugen wollte, wie krank sie gewesen war, dann musste sie bei Gott auch krank aussehen!
    Er stampfte in die Küche und kochte mit viel unnötigem Lärm eine Kanne Kaffee und bereitete für Banner aus Haferflocken ein Frühstück. Als er es zu ihr hereintrug, bemerkte er, dass sein Rasierzeug auf ihrem Frisiertisch lag. »Verdammt!« Er nahm es und trug es ins Wohnzimmer. Dort ließ er es auf seine Habseligkeiten fallen und hoffte, Ross davon zu überzeugen, dass sie nahe beieinander, aber getrennt voneinander gelebt hatten.
    Während all dieses Kommens und Gehens würdigte Banner ihn keines Blickes. Sie vermied es, ihn anzusehen und schaute nicht einmal in seine Richtung, als sie ihren Haferbrei in mürrischem Schweigen verzehrte. Ohne Zweifel schämte sie sich, es tat ihr leid, dass sie ihn eingeladen hatte, ihr Bett zu teilen.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Spuren von ihm in ihrem Raum übrig geblieben waren, stolzierte er hinaus und ging in die Küche. Dort blieb er, selbst als er Ross in den Hof reiten sah.
    »Banner?« Ross’ Bassstimme dröhnte durch das Haus und erinnerte Jake an den Gott der Vergeltung aus dem Alten Testament.
    »Hier drinnen, Papa«, hörte Jake sie mit schwacher Stimme antworten.
    »Immer noch im Bett, du Faulpelz?« Das war alles, was Jake verstand, nachdem er Ross’ Stiefel quer durch den

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