Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)
Körper umhüllte.
Erschöpft hob Jake den Kopf von ihrer Schulter. Auf ihrem Gesicht bildeten Schatten und Sonnenlicht ein sich stetig wandelndes Muster, da die Blätter über ihnen sich im Winde wiegten. Träge öffnete Banner die Augen. Wirbelnde Mischungen aus Gold und Grün glänzten im Sonnenlicht über ihr.
Noch von ihr umhüllt, flüsterte er ernst: »Du bist meine Frau, Banner. Niemand sonst. Du.«
Sie lächelte unsicher, ihre Finger zitterten, als sie seine Lippen berührte, die die Worte gesprochen hatten. Ihre Liebe zu ihm durchfloss sie wie goldener Wein.
Aber ein Gedanke ließ ihr keine Ruhe. Schloss dieser Schwur auch ihre eigene Mutter ein?
Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Kleidung wieder hergerichtet hatten. Banner tat ihr Bestes, um sich Zweige und Blätter aus dem Haar zu bürsten. An den grünen Flecken auf dem gelben Kleid konnte man nichts ändern. Banner half Jake, die Überreste ihres Picknicks einzusammeln, dann gingen sie Hand in Hand zum Wagen zurück, wo das Pferd stand und friedlich graste.
»Ich finde, wir sollten es deiner Familie erzählen.« Jake hatte gewartet, bis sie losgefahren waren, bevor er seinen Vorschlag machte. Sobald er die Worte ausgesprochen hatte, wandte er sich ihr zu, um ihre Reaktion zu ergründen.
»Das würde ich gerne. Ich möchte es in die ganze Welt hinausschreien.«
Er war weniger optimistisch. »Vielleicht nehmen sie es nicht allzu gut auf. Wir müssen es ihnen behutsam beibringen, ihnen zuerst erzählen, dass wir geheiratet haben, aber die Neuigkeit mit dem Baby für einen späteren Zeitpunkt aufsparen.«
»Sie haben dich gern, Jake. Das tun sie schon, seit sie dich kennen.«
»Aber nicht als Schwiegersohn. Vor allem mache ich mir Sorgen darüber, wie Ross darauf reagiert«, sagte er finster.
Banner lächelte zuversichtlich. »Ich kümmere mich schon um Papa, wenn er Schwierigkeiten macht.« Dann legte sie ihre Hand auf seinen Oberschenkel. »Außerdem macht es keinen Unterschied, ob sie es billigen oder nicht. Du bist mein Mann, und daran wird nichts etwas ändern.«
Ihr Optimismus war ansteckend. Als sie den Wagen abgestellt hatten und mit dem windschiefen Floß über den Fluss gestakt waren, fühlte Jake sich leicht und beschwingt, weil er seine Gefühle für Banner nicht länger verstecken musste. Wann immer er wollte, konnte er sie berühren, ohne erst über die Schulter blicken zu müssen. Bei Gott, sie war seine Frau, und er konnte es nicht abwarten, dass alle es erfuhren.
Er half ihr den Abhang hinauf und ließ den Arm um ihre Taille liegen, während sie auf den Hof zugingen. Als sie das Tor erreichten, beugte er seinen Kopf und küsste sie sanft auf den Mund.
»Sieht mein Haar gut aus?«
Er pflückte ein Kleeblatt aus den widerspenstigen Strähnen. »Ja.«
»Lügner! Glaubst du, sie wissen, was wir zwischen hier und der Stadt getan haben?«
Er beugte sich herab und legte seinen Mund an ihr Ohr. »Macht es dir etwas aus?«
»Nein.« Sie kicherte. Er zog sie fest an sich heran.
»Was zum Teufel ist denn da los?«, dröhnte Ross’ Stimme. Schuldbewusst sprangen sie auseinander. Ross hatte auf der Veranda gesessen und die Pfeife, die Banner ihm aus Fort Worth mitgebracht hatte, geraucht, als er sie den Weg heraufkommen sah. Erfreut, dass sie rechtzeitig zum Abendessen kamen, war er auf sie zugegangen. Aber bevor er sie begrüßen konnte, war er Zeuge ihrer Vertraulichkeiten geworden.
Er sah nicht seine Tochter mit seinem alten Freund. Er sah nicht den liebevollen, zärtlichen Ausdruck auf ihren Gesichtern. Er sah nur seine Tochter in der Umarmung eines Mannes, der kein Recht dazu hatte, sie so zu berühren. Schon lange bevor Ross das Tor durchschritt und ihnen wie ein Feldherr gegenübertrat, hatte sein Blut den Siedepunkt erreicht.
»Hände weg von ihr!«
»Papa, du redest doch mit Jake!«
»Ich weiß verdammt genau, mit wem ich rede.«
»Ross …«, begann Jake.
»Geh ins Haus, Banner«, befahl Ross ihr. Er hatte vor, Jake Langston zusammenzuschlagen, und wollte nicht, dass seine Tochter das sah.
»Das werde ich nicht tun. Und hör auf, uns so anzustarren. Ich bin kein Kind mehr, Papa, und …«
»Du bist mein Kind«, brüllte er. »Und ich werde nicht zulassen, dass irgendein Mann dich wie eine gewöhnliche Nutte betatscht.«
»Das reicht, Ross«, sagte Jake angespannt. »Beruhige dich, und ich werde dir alles erklären.«
»Ich brauche keine Erklärungen. Ich weiß, was ich gesehen habe.«
»Wir sind verheiratet«,
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