Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)
Trauzeugin fungiert. Nach der Trauung hatte die Frau ihm einen Korb überreicht und ihn mit den besten Wünschen für ein langes und glückliches Leben gesegnet.
»Ich habe sie nicht bestochen. Ich glaube, ich habe ihr einfach gefallen«, meinte er überheblich, als er einen Flecken dichten, weichen Sommerklees unter einer Gruppe von Pekanbäumen entdeckte. Geißblatt und Kiefern würzten die Luft. Eine milde Brise aus dem Süden und der Schatten der wuchernden Baumäste hielt die Hitze ab.
»Redest du über die Mutter oder die Tochter?«, spöttelte Banner. »Sie hat dich mit begehrlichen Kuhaugen angestarrt.«
»Das ist mir nicht aufgefallen. Ich habe nur dich angeschaut.«
Er ließ sich in den Klee fallen und zog sie neben sich herab. Er ließ ihr nicht einmal Zeit, ihr Gleichgewicht wiederzufinden, sondern stieß sie um, sodass sie dalag. Seine Lippen bewegten sich heiß auf ihren. Mit seiner Zunge schürte er leidenschaftlich ihr Feuer. Sanft massierte er ihren Busen.
Unter ihm bewegte Banner sich ruhelos und voller Begierde. Als er sich wieder aufsetzte, beklagte sie sich mit einem Wimmern »Jake, komm zurück.«
»Wenn wir es hier im Klee treiben, ruiniere ich dir dein hübsches Kleid.«
Unzufrieden seufzend ließ sie sich von ihm in eine sitzende Stellung hochziehen. Sie riss sich ihren Hut vom Kopf und schleuderte ihn beiseite. »Mein Kleid ist mir egal.«
Er zwickte sie in die Nase. »Dann bist du doch noch nicht sehr erwachsen. Ich kann mich daran erinnern, dass jedem Kleid von dir ein Knopf fehlte, oder es hatte einen Riss, oder der Saum baumelte herab.«
Sie lachte, während sie die Haarnadeln aus dem Haar zog, bis es in einer Kaskade ebenholzfarbener Wellen und Locken über ihren Rücken herabfiel. »Ma hatte immer viel zu flicken, aber es ist wenig galant, mich jetzt daran zu erinnern.«
Es stellte sich heraus, dass der Korb, der ihnen so großzügig überreicht worden war, mit Köstlichkeiten gefüllt war – Scheiben geräucherten Schinkens, ein Laib ofenwarmes Brot, ein Glas Pflaumenmarmelade und frische Pfirsichtörtchen, deren Teig so knusprig war, dass sie sich die Krümel von den Fingern leckten.
Als Jake die knusprigen Brösel von seinen Fingerspitzen saugte, meinte er: »Du siehst aus wie eine Butterblume.«
Sie trug ein gelbes Kleid, das genauso hell und weich war wie die Blume, mit der er sie verglich. »Danke, Ehemann.«
Wie hatte sie nur je glauben können, in einen Mann wie Grady – oder in irgendeinen anderen Mann – verliebt zu sein, wenn Jake Langston auf der Erde herummarschierte? Er war groß und schlaksig, nur schlanke Muskeln und Sehnen. Er bewegte sich in dem gelenkigen wiegenden Schlendergang seines Berufes, aber unter dieser Lässigkeit ruhte eine schlafende Kraft, die sie vor Erwartung zittern ließ.
Seine Augenbrauen, die erblich bedingt und durch Jahre in der Sonne fast weiß gebleicht waren, schirmten die Welt ab vor Augen, die manchmal so blau waren, dass es schmerzte, in sie hineinzuschauen. Sie liebte jede Falte, die das Wetter in sein Gesicht gegraben hatte, seine Charakterstärke, selbst seine Sturheit.
Während sie ihn beobachtete, seufzte sie sehnsüchtig.
»Müde?« Sie schüttelte den Kopf. »Möchtest du nach Hause fahren?«
»Nicht unbedingt.«
Lächelnd lehnte er sich gegen den Baumstamm. »Leg dich hin.« Er zog ihren Kopf auf seinen Schoß. Es war Sommer. Ihnen war warm, aber nicht heiß. Sie hatten gerade ein köstliches Mahl verzehrt und waren angenehm satt. Bienen summten in einem Geißblattdickicht in der Nähe. Eine sanfte Brise bewegte die Blätter des Baumes. Wolken, so weiß und duftig wie Baumwolle, trieben langsam dahin.
Die beiden Liebenden gaben ihrer Trägheit nach, waren sich der Nähe des anderen aber zu bewusst, um einzuschlafen. Banners dichtes Haar breitete sich wie ein schwarzer Seidenmantel über seinem Schoß aus. Mit jedem ruhigen Atemzug hob und senkte sich ihr Busen. Jakes Zeigefinger fuhr voller Bewunderung die Linien ihres Gesichtes nach.
»Ich sollte nach Hause gehen und weiterarbeiten, aber ich bin so faul«, gestand er.
»Ich denke ernsthaft darüber nach, dich zu feuern.«
Er lächelte, dann flüsterte er. »Du bist großartig, Banner Coleman.« Er beugte sich herab, um sie zu küssen.
Kurz bevor seine Lippen ihre fanden, korrigierte sie ihn: »Banner Langston.«
Er küsste sie mit wilder Leidenschaft, erforschte ihren Mund mit seiner Zunge. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, zog seinen Kopf näher zu
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