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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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anrühren können, ohne ihn zuerst umzubringen.
    Er war überrascht, wie groß seine Eifersucht und seine Besitzgier waren. Das rührte wohl daher, dass sie Lydias Tochter war. Er versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, dass es nichts damit zu tun hatte, wie sehr ihr Mund beim Kuss reagierte, wie wundervoll sie sich in seiner Umarmung bewegte, wie gut es sich anfühlte, in ihr zu sein, von ihr umgeben. Eng und warm und …
    Verdammt. Lässt du wohl mit deinen Gedanken ab davon und kommst zum Punkt zurück?
    Wenn er nicht blieb, würde Banner ihr Land nicht bekommen. Ross war starrköpfig, wenn es um Banner ging.
    Konnte er ihr, nachdem er ihr bereits die Jungfräulichkeit geraubt hatte, auch noch ihr Land rauben? Vielleicht ließe Ross sich irgendwann erweichen, aber wann? Banner brauchte diese Ranch jetzt, um sich von Sheldon abzulenken.
    War das also seine Antwort?
    Er würde bleiben. Bis sie auf die Füße gefallen war und alles glattlief.
    Es würde ihr nicht gefallen. Der Teufel würde los sein. Er war Zeuge vieler ihrer Wutausbrüche geworden und wusste, dass sie ihr Temperament von beiden Elternteilen geerbt hatte. Natürlich würde er von Anfang an klarstellen, dass sie die vergangene Nacht aus ihrem Gedächtnis streichen mussten, so tun mussten, als wäre es nie geschehen.
    Er würde sie davon überzeugen, dass er nur zu ihrem eigenen Vorteil blieb. Ob sie wollte oder nicht, er würde ihr Vormann werden.
    Miss Banner Coleman würde sich an den Gedanken gewöhnen müssen, Jake Langston um sich zu haben.

5
    »Was?«
    Genau wie Jake vermutet hatte, war der Teufel los.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, Jake ist als dein Vormann in Dienst getreten.«
    Als Ross diese Worte aussprach, wurde Banner erst blass, dann errötete sie heftig. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, und ihr Rücken wurde steif. Ihr Haar schien vor Entrüstung zu knistern.
    Bald nach dem Frühstück war sie in das Büro ihres Vaters gerufen worden. Bisher war sie immer in der Lage gewesen, Ross um den kleinen Finger zu wickeln. Heute Morgen jedoch, als ihre Zukunft von seiner Entscheidung abhing, hatte sie sich der Bürotür voller Furcht genähert.
    Noch beunruhigender wurde es, als sie feststellte, dass auch Jake anwesend war. Er stand mit dem Rücken zu ihr da und starrte aus dem Fenster. Rauch aus seiner dünnen Zigarre kräuselte sich um seinen Kopf.
    Bei seinem Anblick wurde Banner schwach.
    Wussten ihre Eltern Bescheid? Hatte Jake alles gestanden? O Gott, bitte nicht. Ihre Eltern, die sie liebten, wären so enttäuscht, wenn sie wüssten, was sie getan hatte. Nein, Jake schien es ihnen nicht erzählt zu haben. Ihr Gesichtsausdruck war besorgt, aber nicht streng.
    Lydia hatte ermutigend gelächelt. »Ist das einer deiner neuen Hosenröcke? Er gefällt mir. Und die Hemdbluse passt vorzüglich.«
    »Guten Morgen, Prinzessin.« Ross war auf sie zugegangen und hatte sie liebevoll auf die Wange geküsst. »Du bist immer noch blass. Warum machst du heute nicht einen kleinen Ausflug? Bewege Dusty doch etwas.« Er führte sie zum Ledersofa und setzte sie hin, als sei sie aus kostbarstem Kristall.
    »Bitte hör auf, mich zu bemuttern«, sagte sie zu ihm und zeigte damit etwas von ihrem früheren Lebensmut. »Ich werde es überleben.«
    Zutiefst erleichtert, dass sie nicht über Jake Bescheid wussten, konnte Banner es sich leisten, ein wenig schnippisch zu sein.
    Aber Jake war immer noch im Zimmer – eine bedrohliche Gegenwart. Es war das erste Mal, dass sie ihn sah seit – seitdem.
    Ihr fielen Dinge auf, die sie nie zuvor bemerkt hatte. Wie seine enge Hose um sein Hinterteil saß. Waren seine Schultern immer schon so breit gewesen? Seine Haltung so unverschämt? Seine Schenkel so muskulös?
    Sein Umriss gegen das Fenster wirkte hoch aufgeschossen, schlank und schlaksig. An jeden sehnigen Zentimeter seiner Figur konnte sie sich erinnern und wie er sich anfühlte, wenn er sich gegen sie presste.
    Sie konnte sich an Dinge erinnern, die nur eine Geliebte wusste, und ihre Gedanken ließen sie am ganzen Körper erglühen, obwohl sie zitterte. Als er in ihre Richtung schaute, glaubte sie, in Ohnmacht fallen zu müssen.
    »Wir haben nicht vor, dich zu bemuttern, Banner«, meinte Lydia diplomatisch. »Wir dachten nur, ein Ausritt …«
    »Ich werde heute auf die andere Seite des Flusses reiten«, unterbrach Banner sie atemlos. Jake drehte die Zigarre in seinen langen Fingern. Er rollte die Finger vor und zurück, erst in die eine, dann

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