Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)
Brüste standen in einer Weise vor, die ihre Form klar umriss. Nein, nicht Randy. Niemand, solange Jake ihr helfen konnte.
Dieses Mal erwog er den Platz des Bildes sorgfältiger. »Ein bisschen mehr nach links, wenn es in der Mitte hängen soll.« Sie bewegte sich entsprechend. »Genau. So ist es perfekt.«
»In Ordnung. Der Nagel muss ungefähr fünfzehn Zentimeter höher eingeschlagen werden, weil das Bild an einer Schnur hängt. Bring ihn her und den Hammer auch. Dann kannst du ihn einschlagen, während ich das Bild halte.«
Er tat, was sie ihm befohlen hatte, stellte sich breitbeinig auf den Hocker und beugte sich um sie herum. Er versuchte eine Berührung mit ihr zu vermeiden, aber wie er seine Arme auch hielt, es war unbefriedigend.
»Lang doch mit einer Hand zwischen meinen Arm hindurch und die andere führst du oben drüber.«
Er schluckte, hielt die Luft an und versuchte, ihre Brüste zu ignorieren, als sich seine Hand zwischen ihnen hindurchstahl. Mit der anderen Hand hielt er den Nagel an seinen Platz, obwohl das keine leichte Aufgabe war, weil er innerlich zitterte.
Das war doch lächerlich! Mit wie vielen Frauen hatte er schon geschäkert? Hör auf, dich wie ein verdammtes Baby zu benehmen, und sieh zu, dass du das erledigt kriegst, damit du hier rauskommst, verdammt noch mal, schrie er sich innerlich an.
Vorsichtig zog er die Hand mit dem Hammer zurück. Aber nicht vorsichtig genug. Sein Ellenbogen stieß ihr in die Seite. Mit einem Knie knallte er gegen ihr Hinterteil. Die Oberseiten seiner Fingerknöchel versanken in ihren prallen Brüsten.
»Entschuldigung«, murmelte er.
»Ist schon in Ordnung.«
Er schlug auf den Nagel und betete, dass er mit einem Schlag in die Wand gehen würde. Tat er aber nicht. Jake holte erneut aus und schlug wieder zu, und wieder, bis er einen Fortschritt erkennen konnte. Dann schlug er in rascher Folge etliche Male heftig zu.
»Das reicht wohl«, knurrte er und zog seine Arme zurück.
»Ja, ich glaube auch.« Ihre Stimme klang genauso unsicher wie seine.
Sie schlang die Seidenschnur um den Nagel und lehnte sich so weit wie möglich, ohne die Balance zu verlieren, zurück.
»Wie ist es?«
»Gut, gut.« Er legte den Hammer auf einen nahe stehenden Tisch und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
»Hängt es gerade?«
»Links ein wenig tiefer.«
»So?«
»Nicht ganz.«
»So?«
Verdammt , fluchte er still in sich hinein. Er musste raus hier, sonst würde er explodieren. Er machte einen Schritt nach vorn, weil er das Bild rasch gerade hängen wollte, damit er gehen und frische Luft schnappen konnte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Aber in seiner Eile erwischte er mit der Stiefelspitze eines der Beine des Hockers und brachte ihn gefährlich zum Schwanken.
Erschreckt kreischte Banner auf und fuchtelte mit den Armen.
Viele Jahre auf Trecks hatten Jakes Reflexe blitzschnell werden lassen. Schneller als ein Wimpernzucken schlang er seine Arme um sie und drückte sie sicher gegen sich. Als der Hocker zur Seite polterte, wurde Banner etliche Zentimeter über dem Boden festgehalten.
Einer von Jakes Armen war um ihre Taille geschlungen, der andere lag flach auf ihrer Brust. Jake ließ sie nicht herabgleiten, sondern setzte sie vorsichtig ab. Sein Rücken bog sich leicht, als er sich über sie herabbeugte.
Sobald ihre Füße sicher auf dem Boden gelandet waren, ließ er sie jedoch nicht los. Jake hatte seine Beine breit gespreizt, um ihren Fall abzufedern. Jetzt klemmte Banners Hüfte fest in dem Spalt zwischen seinen Schenkeln.
Seine Wange ruhte auf ihrer, und als ihre Nähe, ihre Wärme und ihr Duft für ihn zu viel wurden, um ihr zu widerstehen, wandte er den Kopf und liebkoste ihr Ohr mit seiner Nase. Automatisch schlossen sich seine Arme fest um sie. Stöhnend sagte er ihren Namen.
Wie konnte etwas, das sich so richtig anfühlte, falsch sein? Gott, wie sehr er sie begehrte! Obwohl er tief im Innersten wusste, dass er mit dem, was neulich geschehen war, den Anstand mit Füßen getreten hatte, begehrte er sie wieder. Es hatte keinen Zweck, sich selbst etwas vorzulügen. Schon einmal hatte er Banner wehgetan. Er hatte geschworen, es nie wieder zu tun. Er hatte seine Freundschaft verraten, die ihm mehr als alles andere auf der Welt bedeutete.
Solche Argumente wurden jedoch wie Nebel von der Mittagssonne hinweggewischt, als seine Lippen sich in ihrem Haar bewegten und seine Nase den Duft des Eau de Cologne einatmete, das sie auf die
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