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Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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dieses …« Nach einem raschen Blick zu Andrew und Alice verkniff er sich den unflätigen Ausdruck, der ihm auf der Zunge lag. »Würden Sie bitte die Kamera herunternehmen und mir freundlicherweise erklären, was Sie in meinem Haus verloren haben?«
    Schlagartig schien Bobs beruflicher Elan erkennbar nachzulassen. Kein Wunder bei Drakes mordlustiger Miene, überlegte Lauri.
    »Ich … äh … tja, Sir, ich versuche seit Wochen, an Sie heranzukommen. Sie wissen schon, ein Interview oder so. Es kursieren nämlich alle möglichen Gerüchte und Spekulationen, wieso Sie nicht mehr am Dreh von Antwort des Herzens auftauchen. Dieser Produzent oder Direktor oder wie immer der sich schimpft, dieser … öh … Murray? — na ja, der wollte nicht mit der Sprache herausrücken. War schweigsam wie ein Grab, der Bursche. Irgendwann bekam ich von einem der Kameratypen gesteckt, dass Sie hier in New Mexico seien, um ein bisschen Urlaub mit Ihrer Tochter zu machen. Ich setzte mich auf Ihre Fährte – Reisebüro, Mietwagenagentur und so weiter –, und heute bin ich fündig geworden.«
    »So, so, und was wollen Sie im Einzelnen von mir wissen, nachdem Sie mich jetzt aufgespürt haben?« Drake wusste aus langjähriger Erfahrung, dass solche Sensationsreporter unangenehm hartnäckig sein konnten und sogar brutal rufschädigend, wenn man sie nicht mit ein paar interessanten Brocken fütterte.
    »Du lieber Himmel, also wenn Sie mir das mit Ihrer Blitzheirat bestätigen, setzen sich die Leute voll auf den Arsch!« Er grinste, als er jedoch Drakes versteinerte Miene bemerkte, wusste er, dass er zu weit gegangen war. Er schluckte schwer und murmelte zu Alice und Lauri: »Verzeihen Sie, meine Damen.«
    Lauri war fassungslos. Was jetzt? Zweifellos würde Drake ihre Beziehung dementieren, und wie sollte sie das dann ihren Eltern erklären?
    Alice stand auf, trat zu Drake und legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm. »Drake, ich bin untröstlich. Bitte sei mir nicht böse. Aber er klingelte kurz nach eurem Aufbruch, redete auf mich ein, stellte einen Haufen Fragen, und da ist mir eben herausgerutscht, dass ihr heimlich geheiratet habt. Ich weiß, du hast uns ausdrücklich eingeschärft, es solle noch eine Weile unter uns bleiben.« Ihr versagte die Stimme. »Es tut mir so leid …«
    »Aber, aber.« Drake legte verständnisvoll einen Arm um Alice’ Schultern. »Ich weiß, wie rabiat Reporter sein können, wenn sie einer Exklusivstory hinterherjagen. So hast du mir wenigstens die Mühe abgenommen, die Presse selbst zu informieren.«
    Spätestens jetzt hätte Lauri sich Hals über Kopf in ihn verliebt, wenn sie ihn nicht schon mit jeder Faser ihres Herzens
liebte. Er hätte ihre Mutter ganz rigoros zur Schnecke machen können, zumal es unter seiner gelassenen Fassade brodelte. Verständlich, dass er maßlos wütend war über den Gang der Ereignisse.
    Bob Scott schien erkennbar erleichtert über Drakes einlenkende Reaktion. Er feixte: »Wenn ich das mal so sagen darf, Mr. Sloan, Sie haben sich da ein blendend aussehendes Mädel gekrallt.« Er zwinkerte Lauri zu, die sich der Dramatik der Situation beim besten Willen nicht mehr gewachsen sah.
    »Das dürfen Sie zwar sagen, aber wehe, Sie bringen es zu Papier«, knurrte Drake und wölbte warnend die Brauen über den ausdrucksvollen Augen. »Ich möchte sie noch eine Weile ganz für mich haben.« Jetzt war er wieder der begnadete Schauspieler. Der junge, dreiste Reporter fraß ihm förmlich aus der Hand.
    »Meine Schwiegereltern haben Sie ja mittlerweile kennen gelernt?«, erkundigte sich Drake höflich. Bob Scott nickte. »Und das ist meine Tochter Jennifer.« Drake nahm das Kind auf den Arm und streichelte ihm zärtlich die Wange.
    »Uns war zwar bekannt, dass Sie ein kleines Mädchen haben, aber Sie haben uns bislang immer geschickt von ihr ferngehalten. Lag das daran, dass sie taub ist?«
    Lauri blieb die Luft weg. Sie rechnete fest damit, dass der Reporter postwendend mit Drakes geballter Faust Bekanntschaft schließen würde. Aber nichts dergleichen. Ein Muskel in Drakes Kinnpartie zuckte, als er aalglatt erwiderte: »Nein. Ich wollte sie lediglich vor solchen Zeitgenossen schützen, die nicht so sensibel sind wie Sie, Mr. Scott. Ich
habe sie bestimmt nicht in ein Internat geschickt, weil ich mich ihretwegen schäme, wenn Sie das meinen.«
    Der Journalist fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen und sagte: »Jesses nee, also mal ganz ehrlich, Mr. Sloan, das würde

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