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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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gestern Abend den Mann festnehmen, der auf Livvie geschossen hat.”
    “Das ist ja großartig”, freute sich Marcus. “Aber warum hat mich niemand angerufen?”
    “Sicher nur ein Missverständnis”, sagte Trey. “Vermutlich dachte mein Chef, ich würde das erledigen, und ich war der Meinung, die beiden Detectives würden sich darum kümmern, die den Fall bearbeiten.”
    “Wer ist dieser Mann? Hat er gesagt, warum er das getan hat?”
    “Seine Name ist Dennis Rawlins, aber wir kennen sein Motiv nicht. Bislang hat er nichts gesagt, was einen Sinn ergibt.”
    “Na ja, wenigstens ist es jetzt vorüber”, erklärte Marcus, erleichtert über die Nachricht.
    “Richtig, Sir, aber Sie sollten auch wissen, dass dieser Mann gestern Abend noch einmal versucht hat, Livvie zu ermorden.”
    “Mein Gott”, murmelte Marcus. “Konnte er ihr etwas antun?”
    “Livvie hat nicht mal mitbekommen, dass er da war.”
    “Ganz sicher?”
    “Ja, ganz sicher.”
    Marcus hielt kurz inne, dann wurde ihm etwas bewusst. “Sie haben den Mann festnehmen können, richtig?”
    “Ja, Sir.”
    “Ich bin Ihnen mehr schuldig, als Sie sich vorstellen können”, erwiderte Marcus mit bebender Stimme.
    “Sie sind mir nichts schuldig”, widersprach Trey. “Ich habe nur meinen Job getan. Außerdem hätte ich nicht mit dem Wissen leben könnte, dass Livvie meinetwegen etwas zugestoßen wäre.”
    “Ich verstehe”, sagte er.
    “Das hoffe ich sehr, Sir. Ich habe nämlich Livvie mehr oder weniger mein Wort gegeben, dass ich nicht wieder sang- und klanglos aus ihrem Leben verschwinde. Und was ich verspreche, halte ich auch.”
    “Sie bedauert die verlorenen Jahre, nehme ich an”, meinte Marcus leise.
    Trey seufzte. “Ganz so wie ich, Sir.”
    “Das ist alles meine Schuld. Ich wusste nicht … ich sah nicht …”
    “Hören Sie, wir waren damals noch Kinder”, unterbrach Trey ihn. “Aber das nun anders. Ich will keine Probleme zwischen Ihnen und Livvie heraufbeschwören, aber ich werde nicht noch einmal den Rückzug antreten.”
    “Olivia ist eine erwachsene Frau, die ihre eigenen Entscheidungen treffen kann”, entgegnete Marcus. “Glauben Sie mir, es liegt mir fern, ihr irgendwie wehzutun. Sie sind ganz offensichtlich ein aufrichtiger Mann, und ich verdanke Ihnen Olivias Leben.”
    “Sie sind mir deshalb aber nichts schuldig”, betonte Trey. “Wir sehen uns gleich.” Dann beendete er das Gespräch.
    Gerade steckte er sein Mobiltelefon ein, als er jemanden seinen Namen rufen hörte. Er drehte sich um und sah Chia, die aus dem Aufzug kam. “Hey, Cowboy”, rief sie ihm zu. “Hast du noch ein paar Verbrecher gefangen?”
    Er grinste sie an, ging aber über ihre Bemerkung hinweg, und fragte sie über Rawlins aus. “Hat er gesagt, warum er Olivia umbringen wollte?”
    Sie verdrehte die Augen. “Er ist durchgeknallt, aber das ist ein anderes Thema. Rat mal, was wir gefunden haben, als wir seinen Namen eingaben?”
    “Sag schon.”
    “Er wird in Verbindung mit dem Bombenanschlag auf eine Abtreibungsklinik in Boston vor gut neun Jahren gesucht.”
    “Ehrlich?”
    “Ehrlich”, wiederholte sie. “Sieben Kinder und ihre Lehrerin kamen dabei ums Leben.”
    “Was hatten die mit dem Anschlag zu tun?”
    “Der Bus, mit dem sie unterwegs waren, hatte ein Panne, und dann fing er auch noch Feuer. Die Lehrerin sorgte dafür, dass die Kinder alle ausstiegen, und weil es schneite, sollten sie sich im Eingang zu dieser Abtreibungsklinik unterstellen, damit sie geschützt waren, bis ein Ersatzbus kam. Aber bevor das geschah, ging die Bombe hoch.”
    “Und Rawlins soll dafür verantwortlich sein?”
    “Er war einer der Hauptverdächtigen”, erklärte Chia. “Auf einmal war er untergetaucht. Warum er Olivia Sealy umbringen wollte, ist nach wie vor rätselhaft. Falls es eine Verbindung zu deinem toten Baby gibt, haben wir sie bislang noch nicht entdecken können.”
    “Trotzdem danke”, sagte Trey.
    Sie zuckte mit den Schultern. “Lieutenant Warren will dich sehen.”
    “Ich werde ihn anrufen. Hier gehe ich erst weg, wenn Olivias Großvater eingetroffen ist.”
    “Was denn? Wir haben den Kerl geschnappt. Das heißt,
du
hast ihn geschnappt. Jetzt dürfte ihr doch nichts mehr passieren.”
    “Ich weiß, aber ich bleibe trotzdem hier”, murmelte Trey. “Und ich bin erst beruhigt, wenn ich weiß, dass es ihr gut geht.”
    “Was ist los, Cowboy? Sag nicht, der große Bonney hat sich in das arme reiche Mädchen verliebt. Wenn du mich

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