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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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recht eindrucksvoll aus.“
    „Schön und clever“, ergänzte Bryn und versetzte Rachel damit erneut einen Stich. Mit deren Selbstvertrauen und dem perfekten Körper könnte sie nie mithalten.
    „Sie heißt Samantha und ist Colin Magnussens Tochter“, fuhr Bryn fort. „Früher hatte sie ihre eigene kleine Firma in Australien. Als ihr Vater dann vor ein paar Jahren starb, ist sie zurückgekommen und leitet seitdem das Familienunternehmen.“
    „Magnussen?“, wiederholte Pearl. „Das Bauunternehmen?“
    „Genau.“
    Selbst Rachel kannte die Familie Magnussen. Sie erinnerte sich, dass der Name Magnussen für öffentliche Einrichtungen und teure Häuser stand. Und für ungeheuren Wohlstand.
    Samantha gehörte demnach mit zu den Reichen der Stadt. Sie und Bryn hätten viel gemeinsam. Beide hatten früh ihre Väter verloren und die Zügel des Familienunternehmens in die Hand genommen.
    „Ich habe Mr. Magnussen ein paarmal bei geschäftlichen Angelegenheiten mit deinem Vater getroffen“, meinte Pearl. „Ein sehr eigensinniger Mann.“
    Bryn lachte. „Deshalb ist Sam auch auf und davon und hat sich selbstständig gemacht, weil sie nicht mit ihm zusammenarbeiten konnte. Aber die beiden haben sich trotzdem geliebt. Sie hat alles von ihm bekommen, was sie wollte. Nur hatte eben jeder seine eigene Vorstellung davon, wie man ein Unternehmen leitet. Sie macht ihre Sache allerdings sehr gut.“
    Offensichtlich bewunderte er Samantha Magnussen. Wegen ihrer geistigen Fähigkeiten? Pah! Diese Frau würde das Herz jeden Mannes schneller schlagen lassen.
    Als Pearl sich nach dem Essen kurz frisch machte, meinte Bryn zu Rachel: „Kommst du denn überhaupt mit deiner Arbeit weiter? Du bist ja nicht als Chauffeur oder Gesellschaftsdame angestellt. Verlangt meine Mutter zu viel von dir? Vielleicht sollten wir dir mehr zahlen.“
    „Mit dem Buch komme ich gut weiter. Und deine Mutter fordert nicht, sie bittet, und ich freue mich, wenn ich ihr helfen kann. Ich brauche nicht mehr Geld.“
    Er lächelte. „Dann bist du aber eine Ausnahme. Die meisten nehmen so viel, wie sie kriegen können.“
    Verwundert sah Rachel ihn an. Hatte Bryns Familie nicht schon mehr, als sie je brauchen würde? Wie sonst könnten sie so großzügig sein, wenn es um Spenden für wohltätige Zwecke oder städtische Projekte ging? Nicht, dass sie jede Spende an die große Glocke hängen würden, aber den Familiendokumenten hatte sie entnommen, dass die Donovans sich der Gemeinschaft gegenüber immer großzügig gezeigt hatten. „Ist es das, was dich antreibt?“, fragte sie. „Möglichst viel Geld zu machen?“
    Er schien darüber nachzudenken. „Nein“, meinte er schließlich. „Nicht unbedingt. Vermutlich ist es eher Befriedigung, weil ich das weiterführen kann, was meine Vorfahren begonnen haben.“
    Anders als sein Vorfahre Samuel hatte Bryn nie selbst die harte Arbeit in der Sägemühle verrichten oder einen der riesigen Bäume fällen müssen. Trotzdem war er schlank und muskulös wie die Holzarbeiter früher. Allerdings war sie froh, dass er nicht wie seine Vorfahren einen buschigen Bart trug, der seine schmalen Wangen, sein entschiedenes Kinn und seinen wunderschön männlichen Mund versteckt hätte. Sie musste diesen Mund nur ansehen, um Verlangen in sich aufkeimen zu spüren.
    In letzter Zeit hatte er sie jedoch fast genauso behandelt wie damals, als sie noch das Kind des Gutsverwalters von nebenan gewesen war. Abgesehen von einem flüchtigen Kuss auf die Wange hatte er sie kaum berührt.
    Eigentlich sollte sie froh sein, dass er sich zurückgezogen hatte und sie nicht in sein Bett bat oder Küsse von ihr einforderte, denen sie nur schwer widerstehen konnte. Und dass er diesen Augenblick offenbar vergessen hatte, in dem seine Männlichkeit sie beinahe hatte schwach werden lassen.
    Viele Frauen würden sich sicher liebend gern auf eine Affäre mit ihm einlassen – oder auch nur eine Nacht.
    Aber Rachel wusste, dass das für sie nicht infrage kam. Denn wenn sie mit Bryn schlief, würde das ihr ganzes Leben verändern.

7. KAPITEL
    Ein paar Tage später sahen Bryn und Rachel zu, wie der Peugeot aus der Garage fuhr und mit leisem Aufheulen des Motors auf die Straße einbog. „Wie konnte ich nur vergessen, woher mein Vater seine ersten grauen Haare hatte“, meinte Bryn trocken.
    „Ach, hör auf“, schalt Rachel, als sie zu seinem Wagen gingen, um zum Reiterhof zu fahren. „Deine Mutter hat ihren Führerschein schon länger als du, und

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